Wo übertreibe ich bitte mit den Zahlen? 291 Mio. $ sind das
Produktionsbudget das von mehreren Seiten ausgewiesen ist. Bei der
Werbekampagne wird von 150 Mio. $ Werbebudget gesprochen. Manche
gehen sogar von noch mehr aus und wenn man sich die massive Promo
anschaut stell ich den Wert auch nicht in Frage. Sind wir bei 441
Mio. $ Gesamtbudget. Ich habe sogar noch UNTERTRIEBEN wenn ich von
900 Mio. $ bis zum Break-Even spreche, weil das nicht die
2,5er-Regel berücksichtigt. Die besagt ja das ein Film das
2,5-fache seines Budgets einspielen muss um Gewinn zu schreiben.
Wären bei 441 Mio. $ dann 1,1 Mrd. $ bis zum Break-Even. Jetzt
gibts wieder die Steuererleichterungen und in dem Fall vielleicht
die Versicherungskohle die es was runter drücken. Grundsätzlich
dürfte man mit den sich im Umlauf befindlichen 900 Mio. $ von denen
an sich jeder spricht aber ganz gut liegen. Und ich will mich nicht
wegen 50 Mio. $ streiten. Sollte der Break Even in diesem Fall bei
z.B. bei 850 Mio. $ liegen würde ich nichts dagegen sagen.
Es ist einfach so das wir mit dem jetzigen Einspiel exorbitant weit
weg von der Gewinnzone sind und man sieht ja mittlerweile
wöchentlich wie wenig noch dazu kommt. Das Phänomen was wir bei
Maverick hatten und das Cruise-Filme eher
Langläufer anstatt Sprinter sind bleibt in diesem Fall einfach
aus. Aktuell gehe noch nicht mal mehr davon aus das er die 600
Mio. $ schaffen wird was einen Realverlust von wohl um die 150 Mio.
$ (-450 Mio. + 300 Mio. Einspiel = -150 Mio.) bedeuten würde. Ich
haue zurecht auf Disney drauf, so muss ich es aber auch hier
machen. Nur das hier der Flop wegen irgendwelchen dummen Ideologien
nicht absehbar war. Der Streifen ist ja ein grundsolider
Mission: Impossible Actionfilm. In meinen Augen
nicht der Beste der Reihe aber er hätte sicherlich mehr Liebe
verdient als er im Kino aktuell erfährt. Klar das Budget ist
genauso bescheuert wie bei der Maus. Wobei hier halt die 100 Mio. $
extra wegen der Pandemie drauf kamen. Aber selbst mit den
ursprünglichen 191 Mio. $ + Werbung würde er ja den Break-Even
nicht erreichen.
Und
DAS ist das was so stutzig machen sollte. Wie
kann das passieren? Klar man hatte niemals
Barbie
als solch einen erfolgreichen Film auf dem Schirm der das
Kinosommerphänomen 2023 ist. Schon gar nicht mit den verstörenden
Botschaften da drin was viele als "Cringe-Woke" und damit als
Satire abtun, wohingegen ja Disney's Wokness mehr und mehr
abgestraft wird und auch ich bin im Vorfeld bei
Barbie von einem kleinen Filmchen ausgegangen. Der
nächste Kardinalsfehler war sicherlich die IMAX-Säle nicht zu
buchen und somit nach nur einer Woche wegen
Oppenheimer aus den großen Sälen rauszufliegen.
DAS hätte man kommen sehen
MÜSSEN und hätte verhindert werden können.
Und niemand hatte mit dem Underdog
Sound of
Freedom gerechnet der direkt ab Woche zwei sich vor
M:I 7.1 schob und an sich das selbe Klientel
anspricht und somit den Film kannibalisiert.
Aber sind ein zu hohes Grundbudget, zwei unterschätze
Konkurrenzfilme und der IMAX-Fehler wirklich am Ende für den ersten
Mission: Impossible Verlust verantwortlich oder kommen noch weitere
Fehler hinzu? An der Promo kann es nicht gelegen haben da zum
Zeitpunkt des Starts der Film noch vollumfänglich beworben werden
konnte. Ist es schlechtes Word of Mouth? Viele sind ja am Ende von
deeeeeeeeeem seit über nem Jahr beworbenen Stunt im fertigen Film
dann enttäuscht gewesen. Und auch ich muss sagen: mir gefiel der
Stunt aber er kam bei weitem nicht an den Burj Khalifa
(
Ghost Protocol) oder Airplane Start
(
Rogue Nation) ran. Ja selbst die Steilwand in
Mission II ist sogar spektakulärer, weswegen man
die Promotion vielleicht nicht so dermaßen nur auf den Stunt hätte
auslegen sollen. Was mir noch als Grund einfällt: haben die
Menschen teilweise die Nase voll von Cliffhangern im Kino und
warten dann lieber ab bis das Gesamtwerk geschaut werden kann? Mir
fällt seit
Infinity War spontan kein Film ein
wo wir quasi mitten in der Handlung entlassen wurden. Und das ist
nun auch schon 8 Jahre her. Vielleicht haben sich hier die
Sehgewohnheiten geändert. Wobei ich persönlich ja von einem viel
krassen Exit ausgegangen bin und sogar ein bissl enttäuscht war das
es nicht mitten einer Szene endete. So wie bei
Die
Gefährten, Matrix Reloaded, Dead Man's
Chest oder dem zitierten
Infinity
War. Bin echt von einer Szene ausgegangen wo Hunt
entweder augenscheinlich Tod ist oder kurz davor ist zu sterben und
die Kamera schwarz wird und wir damit dann ein Jahr bis zur
Auflösung warten müssen.
Was kann sonst noch ein Grund sein warum dieser Film so dermaßen
abgestraft wird? Ein Film der bei mir zum Beispiel in die
persönliche Top 10 Liste 2023 kommen wird. Möglicherweise sogar in
die Top 5 wobei die aktuell sehr heiß umkämpft ist.
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists