Ein junges Mädchen wird von einem Pärchen in ihr Haus gelockt, hier
dann in einem Zimmer ans Bett gefesselt. So oder ähnlich haben
viele Filme begonnen und man denkt sich ein weiterer Torture Porn
liegt im Player. Dennoch beweist Ben Young mit seinem Erstlingswerk
eine interessante Herangehensweise. Die erwartete Gewalt findet nur
im Kopf des Zuschauers statt, Blut gibt es nur selten zu sehen, sei
es auf der Kleidung oder benutzen Utensilien. Wenn der Mann von
hinten gefilmt auf das Zimmer des Opfers zu schreitet, das ganze in
gemächlichen Tempo und nachdem die Tür geschlossen wird, die Kamera
immer noch in der Einstellung ist, dann löst das enorm Unbehagen
aus. Wenn dann die Schreie des Opfers zu hören sind, gipfelt diese
unangenehme Szene in ihren Höhepunkt, hier erreicht die
Inszenierung genau das was der Regisseur will, das Kopfkino ist an.
Die Story entwickelt sich gekonnt weiter, man merkt zunehmend das
dieses Pärchen Beziehungsprobleme hat. Welches dem Opfer nicht
verborgen bleibt, nun beginnt ein Wettlauf, schafft es das Opfer
einen Keil zwischen das Pärchen zu treiben oder mehr? Wenn ja,
reicht es um aus um zu entkommen..?
Ein verstörender Film über menschliche Abgründe, der wie ich finde
sehr intensiv gefilmt wurde und nach dem Abspann nachhallt.
Die Darsteller sind überwiegend unverbraucht und überzeugen in
ihrer Darstellung, sie transportieren ihren Part souverän und die
Verzweiflung, Dominanz, Unterdrückung,.. wirken teils beängstigend
echt! Wodurch die Inszenierung die überwiegend auf engsten Raum
spielt an Atmosphäre gewinnt, besser gesagt dem Zuschauer häufig
einen Schlag in den Magen verpasst.
Das ganze mit einem tollen und passenden Bild sowie einem
ebensolchen Score, der die Wirkung des Films Perfekt unterstützt,
auch die eingeworfenen Songs passen grandios zu den Szenen. Daher
für ein Erstlingswerk eine herausragende Arbeit, welche sicherlich
einen Blick Wert ist!
7,5/10