Flatliners (1990)
Spieldauer: 114 Minuten
Film: 8 von 10 Punkten
Bildqualität: 7 von 10 Punkten
Tonqualität: 5 von 10 Punkten
Ausstattung: 0 von 10 Punkten
Gesamt*: 4 von 10 Punkten
* In der Gesamtbewertung wird die Story nicht berücksichtigt!
Bereits vor 28 Jahren versammelte Regisseur Joel Schumacher eine
Schar junger aufstrebender Schauspieler, um sie auf eine spannende
Reise zu schicken. Sie sollten die Antwort auf eine der meist
gestellten Fragen der Welt finden: Was geschieht mit einem nach dem
Tod? Bisher können weder die Philosophie noch die Religion ein
zufriedenstellendes Ergebnis liefern - vielleicht kann es daher die
medizinische Wissenschaft ans Tageslicht bringen. Ob der Thriller
auch so viele Jahre später noch nichts von seiner Faszination
verloren hat, klärt dieses Review.
Film
In einem lebensgefährlichen Experiment wollen die Medizinstudenten
Nelson (K. Sutherland), David (K. Bacon), Rachel (J. Roberts), Joe
(W. Baldwin) und Randy (O. Platt) erforschen, ob nach dem Ableben
eines Menschen noch etwas kommt. Nachdem die erste Nahtoderfahrung
bei Nelson funktionierte, überbieten sich die anderen Freunde mit
immer längeren Aufenthalten im Jenseits. Doch sie alle merken erst
zu spät, dass ihr Leben danach nicht mehr so verläuft, wie es
vorher war. Denn zurück unter den Lebenden müssen sie schnell
erkennen, dass ihr Experiment ungeahnte Nebenwirkungen mit sich
bringt.
Einen so hochwertigen Cast bekommt man heutzutage nur noch sehr
selten gemeinsam vor die Kamera. Mit Kiefer Sutherland, Kevin
Bacon, Julia Roberts, William Baldwin und Oliver Platt gelang es
Regisseur Joel Schumacher eine Top-Riege späterer Hollywoodstars
für ein spannendes Projekt zu vereinen. Dabei beschäftigt sich der
Film mit einer Frage, die ganz viele Menschen auf der Welt gerne
beantwortet wüssten: gibt es wirklich etwas, das einen nach seinem
Tod erwartet? Joel Schumacher kann hierzu zwar sicherlich nicht die
korrekte Antwort geben, jedoch gelingt es ihm, den Zuschauer knapp
zwei Stunden lang auf einem sehr spannenden Niveau zu unterhalten.
Beginnt der Film noch recht real im medizinischen Umfeld der
Studenten, dreht sich dies im weiteren Verlauf und übernatürliche
Elemente kommen hinzu. Dabei macht jeder der Charaktere seine
eigenen Erfahrungen im Jenseits - von dem oftmals erwähnten weißen
Licht am Ende eines Tunnels ist dabei jedoch weit und breit nichts
zu sehen. Stattdessen erwartet die Probanden die dunkle Seite ihres
bisherigen Lebens.
Die Schauspieler agieren hier schon in Rollen, in denen man sie im
weiteren Verlauf ihrer Karriere immer mal wieder zu Gesicht
bekommen wird: Kiefer Sutherland gibt den toughen Typen, der koste
es was es wolle, unbedingt sein Experiment durchziehen will. Dabei
spielt er die Rolle des immer wahnsinniger werdenden Nelson sehr
überzeugend. Kevin Bacon übernimmt die Rolle des Draufgängers, der
im Eifer des Gefechts aber die Übersicht behält und die Gruppe
zusammenschweißt. Julia Roberts ist natürlich in der Rolle der
hübschen Medizinstudentin zu sehen, mit der am liebsten jeder der
männlichen Gruppenmitglieder eine Beziehung eingehen würde. Sie
übernimmt zudem auch den emotionalsten Part des Quintetts. Des
Weiteren bekommt der Zuschauer William Baldwin in der Rolle des
Sonnyboys und Frauenschwarms zu sehen. Ihm liegen die Damen gleich
Reihenweise zu Füßen, was letztendlich aber zu seinem Verhängnis
führen wird. Bleibt Oliver Platt in der Rolle des nerdigsten
Gruppenmitgliedes übrig, der versucht mit ein wenig Humor seine
Angst vor den Experimenten zu verbergen.
Der Cast passt hervorragend zusammen und agiert motiviert vor der
Kamera. Während der gesamten Laufzeit von knapp 114 Minuten ist von
Langeweile keine Spur und der Zuschauer ertappt sich bei jedem
neuen Durchlauf des Experimentes dabei, was einen wohl selbst auf
der anderen Seite erwarten würde. Auch wenn die Tricks und Effekte
heutzutage niemanden mehr groß vom Hocker reißen, ja teilweise dem
Zuschauer sogar regelrecht ins Auge springen, kann die Story immer
noch sehr gut überzeugen. Der Film entwickelte sich daher zu Recht
über die Zeit zu einem Genreklassiker, den man sich auch heute noch
sehr gut anschauen kann.
Bildqualität
Berücksichtig man das Alter des Films, ist die Blu-ray Umsetzung
unter dem Strich sehr gut gelungen. Zu großen Teilen sieht man
eigentlich nur an der 1990er Jahre Ausstattung und den damit
einhergehenden Frisuren und Kleidungsstücken, dass es sich um einen
fast 30 Jahre alten Film handelt. Die Farben sind kräftig und
trotz, dass der Film die meiste Zeit im Dunkeln spielt, bleiben
sehr viele Details erhalten. Das Bild ist jedoch auch recht weich
und kann leider in der Tiefe nicht allzu viel Schärfe bieten. Dies
fällt vor allem bei Aufnahmen im Freien auf, bei denen Objekte im
weiter entfernten Hintergrund verwaschen wirken. Leider haben sich
hier und da auch einige Unschärfen, Rauschen und Mikroruckler ins
Bild geschlichen, welche das ansonsten gute Gesamtergebnis etwas
schmälern. Insgesamt ist der Film aber sehr gut gealtert.
Tonqualität
Dem Zuschauer stehen folgende drei Tonspuren zur Auswahl:
Auch beim Ton muss man sicherlich das Alter berücksichtigen und
etwas Gnade walten lassen. Denn im Grunde kommt das meiste noch aus
dem Center-Lautsprecher heraus. Die Effektlautsprecher werden nur
sporadisch genutzt. Sie vermitteln meistens nur den von James
Newton Howard komponierte Soundtrack und ab und an ein paar
Effekte. Gerade zu Anfangs des Films bleiben die hinteren Kanäle
fast schon stumm, obwohl diese sehr gut hätten Umgebungsgeräusche
oder Special Effekte wiedergeben können. Der Subwoofer kommt zudem
nicht nennenswert zu Einsatz. Die Dialoge sind aber zu jeder Zeit
sehr gut verständlich, wenn auch an ihnen ein klein wenig der Zahn
der Zeit genagt hat. Zwischen den verschiedenen Tonspuren konnte
kein nennenswerter Unterschied festgestellt werden. Die Englische
Tonspur vermittelt nur etwas mehr Natürlichkeit.
Ausstattung
Leider gibt es keinerlei Extras zu dem Film, welcher in einem
normalen blauen Amaray-Case ohne Wendecover geliefert wird. Dies
macht sich dann auch bei der Gesamtbewertung negativ
bemerkbar.
Fazit
Auch knapp 30 Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung kann der
von Joel Schumacher in Szene gesetzte Thriller mit Spannung bis zur
letzten Minute überzeugen. Der tolle Cast harmoniert hier sehr gut
zusammen und es macht immer noch Spaß den damaligen Jungstars
zuzuschauen. Auf technischer Seite ist bei Bild und Ton auf Grund
des Alters sicher nicht immer alles perfekt, dennoch geht die
Umsetzung als recht gelungen durch. Das Thema des Films ist auch
heutzutage noch aktuell und regt weiterhin zum Nachdenken an. Der
Film gehört daher zu Recht in die Liste mit Kultklassikern der
1990er Jahre.
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1060
Lautsprecher: Canton Chrono 509/507/505 - Canton InCeiling
989
Subwoofer: SVS PB-1000
Viele Grüße
Jörn
