Lady Bloodfight (2016)
Spieldauer: 97 Minuten
Film: 7 von 10 Punkten
Bildqualität: 7 von 10 Punkten
Tonqualität: 8 von 10 Punkten
Ausstattung: 0 von 10 Punkten
Gesamt*: 5 von 10 Punkten
* In der Gesamtbewertung wird die Story nicht berücksichtigt!
Vom nicht beachteten Underdog hinauf zum erfolgreichen Gewinner.
Diese Formel führte schon Sylvester Stallone als Rocky, Ralph
Macchio als Karate Kid oder John Claude van Damme als Karate Tiger
zum Erfolg. Auch unzählige andere Kampfsport-Filme bedienen sich
dieser bewährten Rezeptur. Regisseur Chris Nahon setzt in seinem
aktuellen Film auf Female-Power und schickt Amy Johnston nach
Hongkong zu einem Kumite im Kampf gegen weitere meist asiatische
Martial Arts Künstlerinnen. Ob der Titel mit dem
Kampfsportklassiker 'Bloodsport' mithalten kann?
Film
Die Amerikanerin Jane (A. Johnston) möchte in Hongkong an einem
Kumite teilnehmen, um sich und ihrer Mutter mit der Siegprämie ein
besseres Leben zu ermöglichen. Gerade in der chinesischen Metropole
angekommen, wird sie jedoch Opfer eines Überfalls, bei dem sie in
letzter Minute Hilfe von der Kung-Fu-Lehrerin Shu (M. Hofman)
erhält. Diese erkennt Janes Kampftalent und bildet sie aus, damit
sie eine Chance im Wettkampf gegen die besten
Underground-Fighterinnen der Welt hat. Dabei hat Shu selbst noch
eine Rechnung mit der ehemaligen Rivalin Wai (K. Wu) offen. Wird
Jane das harte Training zum Sieg führen?
Als Tochter des fünfmaligen Kickbox-Weltmeisters David Johnston
wurde Amy der Kampfsport schon in die Wiege gelegt. Neben
verschiedenen Kampfstilen studierte Sie auch Tanz und Gymnastik,
nur um im Alter von 18 Jahren nach Hollywood zu gehen – immer das
Ziel vor Augen dort Actionfilme zu drehen. Hier arbeitete sie auch
oft als Stuntfrau für Filmproduktionen und machte Motion Capture
Aufnahmen für Video-Spiele. Im hier vorliegenden Titel beweist sie
zusammen vielen anderen Martial Arts Künstlerinnen, dass auch ein
rein weiblicher Cast Durchschlagskräftige Unterhaltung bieten kann.
Auch wenn der Actionfilm nach bekannten Mustern abläuft, bekommt
der interessierte Zuschauer genau das was er erwartet: knallharte
Fights, bei denen es dank einer FSK-Freigabe ab 18 Jahren alles
andere als zimperlich zu geht. So spritzt viel Blut, es brechen
Knochen und die ein oder andere unappetitliche Tötungsszene gibt es
auch zu sehen. Die Fights sind durchaus unterhaltend in Szenen
gesetzt, sodass während der gesamten Laufzeit von knapp 96 Minuten
keine Langeweile aufkommt. Natürlich ist der Verlauf und Ausgang
des Films ziemlich vorhersehbar und bietet kaum Überraschungen,
jedoch wurde das Ganze routiniert und grundsolide inszeniert.
Anfänglich wurde der Film unter dem Titel 'Lady Bloodsport‘
konzipiert, da die Handlung lose auf dem Jean Claude van Damme
Klassiker basiert. In weiteren Rollen sind Jenny Wu als Ling, Kathy
Wu als Wai, Mayling Ng oder Jet Tranter als Cassidy zusehen. Sie
alle stellen ihr sportliches Können perfekt zur Schau und sorgen
für spektakuläre Zweikämpfe.
Bildqualität
Die Bildqualität ist wirklich sehr gut gelungen. Das Bild ist sehr
klar und detailreich und lässt somit jede kleinste Wunde oder
Verletzung erkennen. Auch die vielen chinesischen Schriftzeichen,
oder Tattoos der Kämpferinnen, welche immer wieder im Bild zu sehen
sind, können durch einen hohen Detailgrad überzeugen.
Landschaftsaufnahmen zeigen die Drehorte Hongkongs von ihren
schönen Seiten. Der Film bietet zudem eine sehr natürliche
Farbgebung. Leider wurden schnelle Schnitte und Zeitraffer als
Stilmittel eher störend als künstlerisch wertvoll umgesetzt. Auch
ist die Kamera oftmals zu nah an den Kampfszenen und
Schauspielerinnen positioniert, als das diese in einer offeneren
Einstellung ihr volle Wirkung entfalten können. Hier hätte etwas
mehr Abstand sicher die Actionszenen noch spektakulärer wirken
lassen.
Tonqualität
Die Blu-ray Disc bietet die folgenden beiden Tonspuren zur Auswahl:
Die Dialoge sind zu jeder Zeit sehr klar und gut verständlich. Die
Machart des Films bietet jedoch nur wenige Surround-Effekte, so
dass über die hinteren Kanäle zumeist nur der Soundtrack zu hören
ist. Ab und an gesellen sich ein paar Umgebungsgeräusche hinzu,
ansonsten bleibt der Ton recht frontlastig. Die Schläge und Tritte
werden dem Zuschauer jedoch mit der nötigen Wucht und Kraft
entgegengebracht und so darf auch der Subwoofer das ein oder andere
Mal in tiefere Gefilde vordringen. Die deutsche Synchronisation
wurde durch die Mo Synchron GmbH aus München erstellt und kann sich
durchaus hören lassen. Zur englischen Tonspur gibt es hier keine
nennenswerten Unterschiede - diese klingt lediglich etwas
natürlicher in den Dialogbereichen.
Ausstattung
Leider gibt es zu dem Film nur die folgenden Extras:
Weitere Zusatzinformationen, Interviews oder ähnliches befindet
sich leider nicht auf der Disc. Dies verwehrt dem Film dann auch
eine höhere Gesamtpunktzahl.
Fazit
Auch wenn der Film nach bekannten Formeln abläuft und sehr
vorhersehbar ist - er bietet Martial Art Fans jede Menge gut
choreographierte Kämpfe, welche nicht mit Brutalität sparen. Auch
die weiblichen Kämpfer gehen hier nicht minder zimperlich zur
Sache. Auf technischer Seite sorgen hektische Schnitte und eine zu
dichte Kameraführung für Punktabzug beim ansonsten durchaus
ansprechenden Bild. Der Sound gibt die Kämpfe druckvoll wieder, nur
die Surround-Kanäle hätten stärker mit einbezogen werden können.
Leider ist durch das Fehlen jeglicher Extras nach dem Abspann
wirklich schon endgültig Schluss. Doch die 96 Minuten bis dahin
vergehen ohne Langeweile wie im Flug. Kampfsport-Begeisterte
Zuschauer sollten definitiv mal ein Auge riskieren.
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1060
Lautsprecher: Canton Chrono 509/507/505 - Canton InCeiling
989
Subwoofer: SVS PB-1000
Viele Grüße
Jörn