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Schneemann (2017) - Blu-ray / Review

Gestartet: 24 Feb 2018 14:15 - 1 Antworten


Veröffentlichung:
16.02.2018
Laufzeit:
119 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 24 Feb 2018 14:15

Joern.Pomplitz

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Film: 5 von 10 Punkten
Bildqualität: 7 von 10 Punkten
Tonqualität: 7 von 10 Punkten
Ausstattung: 4 von 10 Punkten

Gesamt*: 6 von 10 Punkten

* In der Gesamtbewertung wird die Story nicht berücksichtigt!

Einer der aktuell wandelbarsten Schauspieler ist sicherlich der irische Schauspieler Michael Fassbender. Als Sohn einer deutsch-irischen Familie konnte er schon in solch großen Franchises wie der X-Men Filmreihe, in Filmen des Alien-Universums oder 12 Years A Slave durch die Darstellung sehr unterschiedlicher Charaktere überzeugen. In der hier vorliegenden Besteller-Verfilmung nach einer Buchvorlage des norwegischen Autors Jo Nesbø, verschlägt es Fassbender in der Rolle des Hauptkommissars Harry Hole in die eisigen Gefilde von Oslo.

Film

Im Umland der norwegischen Hauptstadt Oslo geht es eigentlich ruhig zu. So hat Hauptkommissar Harry Hole (M. Fassbender) auch nicht viel mehr zu tun, als sich seinen Depressionen hinzugeben und dem Alkohol zu widmen. Als es aber zu einer Mordserie an mehreren jungen Müttern kommt, macht er sich gemeinsam mit der neuen Kollegin Katrine Bratt (R. Ferguson) auf die Suche nach dem Täter. Der Serienkiller lässt am Tatort immer einen Schneemann zurück. Stehen die schrecklichen Taten eventuell in Zusammenhang mit einem neun Jahre alten Fall, aus Katrines Heimatstadt Bergen? Und in wie weit ist der bekannte Zeitungsverleger Arve Støp (J.K. Simmons) in den Fall involviert? Als es der Täter plötzlich auf Harrys Familie abgesehen hat, beginnt ein Wettkampf mit der Zeit. Kann der Hauptkommissar das nächste Opfer verhindern?

Der Film basiert auf einem Buch des norwegischen Autors Jo Nesbø, der den Bestseller bereits 2007 veröffentlichte. In der Reihe um Hauptkommissar Harry Hole war der siebte Band das erste Buch, in welches der Autor laut eigenen Angaben auch Horror-Elemente mit einfließen ließ. Dem Film gelingt es zunächst recht gut, den Zuschauer durch seinen sehr spannenden und verstörenden Anfang im dunklen darüber zu lassen, welchen Hintergrund der leicht heruntergekommene Polizist Hole hat. Der schwedische Regisseur Tomas Alfredson nahm sich der filmischen Umsetzung der literarischen Vorlage an und hatte schon bei den Planungen Michael Fassbender für die Hauptrolle des Ermittlers im Sinn. Dieser spielt die Rolle des Harry Hole dann auch recht gut, wenn er darin auch nicht ganz so überzeugen kann, wie in seinen anderen Großprojekten. So macht der Film zwar erst ein großes Geheimnis aus Holes Familienumständen - die lapidar eingestreuten Auflösungen dazu sind dann aber alles andere als befriedigend für den Zuschauer. Fassbender zur Seite stellt man die Schwedin Rebecca Ferguson, deren teils eigenmächtigen Ermittlungen für weitere Spannung sorgen sollen. Leider gelingt auch dies nicht wirklich und so baut der Film nach dem recht guten Anfang rapide ab. Zu oft verliert man sich in langweiligen Dialogen und Szenen, die den Film nicht wirklich weiter nach vorne bringen. Erst nach einer dreiviertel Stunde kommt wieder etwas Spannung auf, die allerdings auch nicht lange anhält. In einer kleinen Nebenrolle sieht man Val Kilmer bei den Ermittlungen. Dieser hat aber leider nur wenig Screentime, in der er dann als kaputter und versoffener Charakter zudem nicht wirklich überzeugen kann.

Mit J.K. Simmons verfügt der Thriller über einen weiteren Charakter-Darsteller, von dem man sich als Zuschauer viel verspricht. Doch auch hier wird man leider wieder enttäuscht, erhält auch seine Rolle nicht genügend Freiraum, um sein schauspielerisches Talent vollends ausschöpfen zu können. Dabei wird sein Charakter anfänglich noch recht mysteriös dargestellt, was sich dann allerdings wieder schnell im Sande verläuft. Überhaupt hätte man bei dem prominenten Cast-Aufgebot mit einem Highlight im Thriller-Genre gerechnet. Doch unter dem Strich bleiben alle Akteure weit hinter den Erwartungen zurück. Dies ist allerdings keine Schuld der Schauspieler - ihre Charaktere im Film geben einfach nicht mehr her. Die austauschbaren Rollen hätten in dieser Form auch von vielen anderen Darstellern gespielt werden können.

Der Mittelteil des Films ist hierbei dann das große Problem. Es passiert einfach viel zu wenig für einen Thriller mit knapp zwei Stunden Spielzeit und so muss der Zuschauer einiges an Durchhaltevermögen aufbringen, bis er am Ende des Thrillers angekommen ist. Dort wird er zwar zunächst mit einem durchaus spannenden Finale belohnt, dieses fällt am Schluss aber sehr unspektakulär aus. Das erhoffte nervenaufreibende Katz und Maus Spiel zwischen Täter und Ermittler bleibt dann leider vollkommen aus. Dies liegt vielleicht auch daran, dass nach Angaben des Regisseurs ca. 15 Prozent des Drehbuchs aus Zeitmangel nicht verfilmt wurden. Ob jedoch eine noch längere Spielzeit den Film gerettet hätte, bleibt fraglich.

Bildqualität

Das Bild des Films ist leider etwas zu weich und detailarm geraten. Es gibt zwar einige Natur- und Landschaftsaufnahmen, die wirklich sehr schön anzusehen sind, dem gegenüber stehen aber auch viele Szenen, in denen man meinen könnte, es läge ein leichter Schleier auf dem Bild. Hierbei kann es sich, ebenso wie bei einigen Farbfiltern, um gewollte Stilmittel handeln, jedoch trüben diese ein wenig den Gesamteindruck. Gerade im Vergleich mit den Szenen aus dem Bonusmaterial fällt auf, dass das Bild deutlich abgedunkelt wurde. So gehen dann auch in dunklen Abschnitten einige Details unter. Kahle Bäume lassen leider nicht die feinen Aststrukturen erkennen, auch Wandbeläge zeugen nicht von Detailreichtum. Hier wäre sicherlich deutlich mehr möglich gewesen. Im Ansichtsverhältnis von 1.85:1 gefilmt, sind im Thriller am oberen und unteren Bildschirmrand nur feine schwarze Balken zu sehen. Artefakte oder Kompressionsfehler traten zu keiner Zeit auf.

Tonqualität

Auf der Blu-ray Disc liegen folgende Tonspuren vor:
  • Deutsch DTS-HD High Resolution 7.1

  • Englisch DTS-HD Master Audio 7.1

  • Französisch DTS-HD High Resolution 7.1

  • Italienisch DTS-HD High Resolution 7.1

  • Spanisch DTS-HD High Resolution 7.1

Warum man bei dem Thriller auf eine akustische Umsetzung mit sieben Surround-Kanälen setzt, bleibt ein Rätsel. Denn der Film ist größtenteils sehr frontlastig und in der Regel stehen die Dialoge im Vordergrund. Hin und wieder verirren sich ein paar der spärlich eingesetzten Effekte auf die hinteren Kanäle. Der Tiefbass-Bereich findet in der Besteller-Verfilmung leider keine große Verwendung, weshalb sich der Subwoofer über die gesamte Spielzeit sehr zurückhalten kann. Umgebungsgeräusche, wie zum Beispiel das Rascheln der Blätter im Wald oder das Treiben auf einer großen Veranstaltung, werden ebenfalls nur sehr zaghaft über die Effektkanäle wiedergegeben. Die Dialoge sind hingegen zu jeder Zeit klar und deutlich verständlich und bieten keinen Anlass zur Kritik. Die durchaus gelungene Synchronisation wurde durch die Intropa Film GmbH aus Berlin angefertigt.

Ausstattung

Interessenten finden folgende Extras im Bereich der Bonus-Sektion, welche über eine Gesamtspielzeit von knapp 20 Minuten:
  • Die Welt der Figuren (07:46 Min.)

  • Die Entstehung von Jo Nesbøs Welt (04:05 Min.)

  • Der Schneemann-Killer (04:03 Min.)

  • Die Landschaft Norwegens (06:33 Min.)

  • Stunt Files: Der Einsinkende See (01:36 Min.)

Das äußerst knapp ausgefallen Bonusmaterial bietet nur rudimentäre Informationen zur Entstehung des Films. In einigen Interviews schwärmen Schauspieler und Cast über ihre gute Zusammenarbeit. Interessanter ist da schon das Interview mit Autor Jo Nesbø, in dem er unter anderem erzählt, dass sich der Name seines Hauptkommissars auf Basis eines Fußball-Idols und eines ortsansässigen Polizisten aus seiner Jungendzeit zusammensetzt. Von Regisseur Tomas Alfredson erfährt man, dass er den Film unbedingt in Norwegen inszenieren wollte, da im Buch die Landschaften schon so gut beschrieben wurden. Ebenso wird man hier gewahr, dass für den Dreh innerhalb einer Wasserkammer insgesamt 5 Kraftwerke für drei Stunden stillgelegt wurden. Hier mussten dann die Szenen auf Anhieb sitzen. Alles in allem also nur recht überschaubares Ergänzungsmaterial, mit dem man schnell durch ist.

Fazit

Erhofft sich der Zuschauer auf Grund der verheißungsvollen Anzahl an Schauspielern ein wirkliches Highlight, kann der Thriller diesen Erwartungen leider nicht gerecht werden. Eine deutlich zu hohe Laufzeit für das Gebotene erfordert viel Durchhaltevermögen. Da reißen dann auch der gute Anfang und das spannende, aber unspektakuläre Ende nicht mehr viel raus. Der komplette Cast muss leider weit hinter seinen darstellerischen Fähigkeiten zurückbleiben. Die technische Umsetzung bleibt zudem hinter ihren Möglichkeiten, vor allem da das Bild zu detailarm und teils zu dunkel geraten ist. Die Angaben zum Ton lesen sich zunächst zwar sehr vielversprechend, doch leider ist dieser viel zu frontlastig und effektlos ausgefallen. Lediglich die klaren Dialoge sind hier positiv anzumerken. Unter dem Strich bleibt ein mäßig spannender Thriller, der sein Potential weder inhaltlich noch technisch voll ausschöpfen kann.

Testgeräte

TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1060
Lautsprecher: Canton Chrono 509/507/505
Subwoofer: SVS PB-1000
Viele Grüße
Jörn

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#2
Geschrieben: 25 Feb 2018 12:17

Nathan Drake

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Nathan Drake gehört ab sofort zu TEAM NEGAN!

Gestern gesichtet und jupp, mittelschwere Katastrophe das Ding. Pacing? Was is das? Scheinen die nich zu kennen. Ne Spannungskurve gibts nicht, alles plätschert so dahin.
Schade drum, hätte bei der Besetzung und dem Thema durchaus was werden können. Isses aber leider nicht....


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