Film: 5 von 10 Punkten
Bildqualität: 7 von 10 Punkten
Tonqualität: 7 von 10 Punkten
Ausstattung: 4 von 10 Punkten
Gesamt*: 6 von 10 Punkten
* In der Gesamtbewertung wird die Story nicht berücksichtigt!
Im Jahre 2010 gelang den Regie-Geschwistern Colin und Greg Strause
mit dem Sci-Fi-Film Skyline ein respektabler Geheimtipp für
Genrefans. Trotz einem geringen Budget konnte der Film mit für die
damaligen Verhältnisse sehr guten CGI-Sequenzen dienen. Knapp
sieben Jahre später übernimmt Skyline-Drehbuchautor Liam O'Donnell
nun zusätzlich selbst den Regieposten und führt den Zuschauer noch
einmal zurück zu den dramatischen Ereignissen in Los Angeles. Ob es
ihm dabei wirklich gelingt, wie im Filmtitel angekündigt, über den
Erstling hinaus zu kommen?
Film
Police-Detective Mark Corley (F. Grillo) hat noch mit dem Verlust
seiner Ehefrau zu kämpfen, als er zum wiederholten Male zum L.A.
Police Department gebeten wird, um seinen in eine Schlägerei
verwickelten Sohn abzuholen. Auf dem Heimweg mit der U-Bahn geraten
die beiden dann in den Angriff der Aliens und sehen gerade noch,
wie das große Raumschiff in einer riesen Explosion zu Boden stürzt.
Für Mark und seinen Sohn Trent (J. Weston) ist dies aber erst der
Anfang, denn schon bald wird die Gruppe, denen sich die beiden
angeschlossen haben, an Bord eines Alien-Schiffes verfrachtet. Als
ihnen dann auch noch ein Baby in die Hände fällt, kämpfen sie mit
allen Mitteln darum, das Raumschiff zu verlassen und die Aliens zu
Fall zu bringen.
Der Film lässt den Zuschauer zunächst knapp eine halbe Stunde
darüber im Dunkeln, zu welcher Zeit er überhaupt spielt. Wirkt er
zunächst wie ein Reboot, gelingt es Regisseur und Drehbuchautor
Liam O'Donnell geschickt, einen passenden Anschluss an den
inzwischen sieben Jahre zurückliegenden ersten Teil zu knüpfen.
Allerdings schlägt der Film ab dann auch eine völlig andere
Richtung ein und man hat hier eher das Gefühl, in einem
Predator-Klon gelandet zu sein. Teil 2 der Skyline-Reihe ist
deutlich actionreicher ausgefallen, als es der Erstling noch war.
Lebte dieser seinerzeit noch von dem Mysterium, welches zunächst um
die Aliens gemacht wurde, dreht sich im hier vorliegenden
Nachfolger alles um den Kampf gegen die außerirdischen Angreifer.
Der Mittelteil des aktuellen Teils beendet dann quasi das Ende des
ersten Teils, in dem die Geschichte an Bord des Raumschiffes
fortgeführt wird. Der Zuschauer trifft dabei auch auf zwei bekannte
Charaktere, die leider aber von anderen Schauspielern verkörpert
werden. Die Szenen wirken dann auch etwas unpassend, obwohl sie
wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte sind. Es reißt den
Zuschauer aber irgendwie heraus, wenn man zu einer bekannten Rolle
neue Gesichter verbinden muss.
Nachdem es die Truppe, unter anderem ordentlich gespielt von Frank
Grillo, Jonny Weston und der serbisch-australischen Schauspielerin
Bojana Novakovic, nach Laos verschlägt, nimmt der Film ein weiteres
Mal eine völlig neue Wandlung vor. Hier verschlägt es den Zuschauer
quasi zurück in den Vietnam-Krieg, in dem man sich fortan mit einer
Rebellengruppe durch unterirdische Gänge und den Dschungel gegen
die Invasoren zur Wehr setzt. Hier stoßen dann auch die beiden aus
The Raid 1&2 bekannten Kampfkünstler Iko Uwais und Yayan Ruhian
zum Cast und metzeln, im wahrsten Sinne des Wortes, die Aliens mit
Martial Arts Einlagen nieder. Auch wenn die Kämpfe sehr gut
choreographiert wurden, wirkt es doch unfreiwillig komisch, wenn
man den eigentlich Haushochüberlegenen Aliens mit Kampfsport
entgegentritt. Auch dass der Gore Faktor plötzlich in die Höhe
schnellt, will eigentlich so gar nicht zum Science-Fiction Feeling
des ersten Teils passen. Wenn man dann im Showdown des Films noch
in Pacific Rim Gefilden wildert, ist das bisschen Magie des
Erstlings dann spätestens völlig verschwunden und man driftet nun
einfach in die schon oft gesehenen Monsterkloppereien ab.
Man muss den Machern sicherlich zu Gute halten, dass sie die Fäden
des ersten Teils sehr gut aufgenommen haben und diese zunächst auch
ordentlich weiterspinnen. Allerdings treibt der Film dann in eine
Richtung ab, die eigentlich gar nicht so wirklich zum Rest passen
will. Die Idee dahinter, den Kampf gegen die Aliens im zweiten Teil
weg aus der Stadt hinein in den Dschungel zu führen, ist dabei
eigentlich gar nicht schlecht. Jedoch wirkt es nur noch wenig
glaubwürdig, wenn man sich mit ein paar Schlägen und Tritten gegen
die fast doppelt so großen Aggressoren zur Wehr setzt.
Wie im Making Of erwähnt, wurde der Anteil an CGI-Szenen gegenüber
dem ersten Teil von knapp 1.000 auf 1.500 erhöht. Leider fällt das
diesmal deutlich öfters auf, als es vor sieben Jahren noch der Fall
war. Hier sieht man teilweise nicht, dass sich die CGI-Techniken
inzwischen weiterentwickelt haben. So ist hier oftmals deutlich zu
erkennen, dass vor Greenscreens gedreht wurde, oder aber, dass eben
die Raumschiffe am Computer entstanden sind. Sehr gut gelungen ist
den Machern hingegen der größere Einsatz von echten Kostümen und
Masken. Die Zwei-Kämpfe mit den Aliens wurden dann tatsächlich auch
von Schauspielern und Stuntleuten auf Federstelzen durchgeführt,
was durchaus seine Komplikationen beim Dreh mit sich brachte. Im
fertigen Film ist davon allerdings nichts zu sehen, was dann
wiederum für das Stuntteam spricht.
Bildqualität
Leider spielt der in einem Ansichtsverhältnis von 2,40:1
vorliegende Film sehr oft im Dunkeln. In diesen Szenen gehen sehr
oft Details verloren und ab und zu wirkt es, als wenn ein leichter
Schleier über dem Bild liegt. Hin und wieder haben sich, zum
Beispiel bei Schwenks über die Skyline von Los Angeles oder die
Landschaft in Laos, Unschärfen eingeschlichen. Bei Tagesszenen
kommt dann aber wiederum ein sehr scharfes und detailreiches Bild
zum Vorschein, das vor allem bei Close-Ups mit feinsten Härchen und
Hautporen auftrumpfen kann. Der Schwarzwert ist sehr gut gelungen,
strahlende Farben kommen vor allem an den Terminals der Raumschiffe
bzw. Kampfanzüge zur Geltung. Auch in den unterirdischen Gängen in
Laos können sich die leuchtenden Alien-Augen sehr gut behaupten.
Wie oben schon erwähnt fallen in vielen Szenen die CGI-Effekte
unschön auf. Hier hätte es noch ein bisschen mehr Feintuning
benötigt, um das perfekt Erlebnis zu schaffen. Kompressionsfehler
oder Artefakte sind zu keiner Zeit aufgefallen.
Tonqualität
Der Film enthält die folgenden Tonspuren:
Beide Tonspuren unterscheiden sich nicht großartig voneinander. So
sind die Dialoge jederzeit sehr gut verständlich und die
zahlreichen Effekte verteilen sich gut über alle Lautsprecher.
Besonders Umgebungsgeräusche vermitteln dem Zuschauer ein gutes
Mittendrin-Gefühl. In der ersten Hälfte des Films steht der
permanente Score etwas zu sehr im Vordergrund und überdeckt einige
Schüsse und Explosionen. Kann natürlich sein, dass dies bewusst so
gewollt ist, allerdings ist der Score in der zweiten Filmhälfte
wesentlich dezenter und mehr im Hintergrund. Leider wird der
Tieftonbereich nicht völlig ausgenutzt und so verpuffen
Waffen-Sounds recht oft. Selbst bei riesigen Explosionen fehlt der
nötige Druck. Gerade wenn ein riesiges Raumschiff auf die Erde
stürzt, muss es einfach krachen.
Ausstattung
Interessenten finden folgendes Bonus-Material auf der Disc:
-
Making Of (17:23 Min.)
-
Deleted Scenes (7:39 Min.)
-
Deutscher Trailer (2:04 Min.)
-
Filmtipps
- The Founder
- The Safe
- Shin Godzilla
- Guardians Of The Night
- Jungle
- The Bride
- Open Water – Cage Dive
- Free Fire
In dem knapp 20-Minütigen Making Of liefern Regisseur, Produzenten
und Stuntleute einen guten und interessanten Einblick in die
Entstehung des Films. So beschreibt Liam O'Donnell sehr gut, wie
sich sein neustes Projekt vom Vorgänger unterscheiden soll. Der
Zuschauer erfährt auch, wie ein spontaner Showkampf zwischen Iko
Uwais und Yayan Ruhian die Macher überhaupt erst darauf brachte,
die Kunst der Martial Arts mit in den Film einfließen zu lassen.
Leider gibt es keine großen Interviews mit den Hauptdarstellern. In
den Deleted Scenes sind es wirklich nur einige kurze Sequenzen, die
aus dem Film entfernt worden sind. Vieles was man hier zu sehen
bekommt, hat es nämlich doch noch in den Film geschafft. Der
deutsche Trailer vermittelt sehr gut, was den Zuschauer erwarten
wird.
Die Blu-ray Disc steckt in einem normalen blauem Amaray-Case,
welches über ein Wendecover verfügt. Ein Download Code für die
digitale Version des Films liegt leider nicht bei.
Fazit
Die von Regisseur und Drehbuchautor Liam O'Donnell angekündigte
Mischung aus Cop-, Alien- und Martial Arts-Film ist den Machern
durchaus gelungen. Mehr als solide ist der Film allerdings nicht.
Gerade die Neuerungen im Vergleich zum Erstling wollen stellenweise
nicht so richtig ins Gesamtbild passen. Auch auf technischer Seite
bewegt sich die Blu-ray nur im Mittelfeld mit, schöpfen Bild und
Ton doch leider nicht aus dem Vollen. So hat der Film mit
Detailverlust im oftmals zu dunklen Bild zu kämpfen. Beim Ton fehlt
der nötige Druck im Tieftonbereich, um Schüssen und Explosionen die
nötige Kraft zu verleihen. Alles in allem muss man den Machern
allerdings wohlwollend anerkennen, dass sie nicht nur einen
einfachen Abklatsch des ersten Teils kreiert haben, sondern dessen
Vorgaben mit vielen neuen Ideen erweitern. Fans der Alien Vs.
Predator Reihe mit Hang zu Monster-Kämpfen können sicherlich einmal
Auge riskieren und sollten ausreichend unterhalten werden.
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1060
Lautsprecher: Canton Chrono 509/507/505
Subwoofer: SVS PB-1000
Viele Grüße
Jörn