Der Film beginnt schon wie TDK mit einer tollen Actionsequenz,
welche den Bösewicht des Films vorstellt. War diese in TDK mit dem
Joker perfider so ist sie hier eindeutig bombastischer. Danach
nimmt der Film sehr schnell sein Tempo zurück und offenbart was
bereits die beiden Vorgänger, in erster Linie den zweiten Teil,
auszeichnete - ein Charakterdrama, welches sich voll und ganz dem
im Zentrum befindlichen Bruce Wayne widmet. Dabei hat der Film
unterm Strich eigentluich garnicht sonderlich viel Action und für
den Abschluß der Trilogie hatte ich auch aufgrund der Trailer doch
mit ein wenig merh Batman-Einsatz gerechnet.
In dieser 2. Hälfte der ca. ersten 1,5 Stunden scheint der Film
auch ein wenig seinen roten Faden zu verlieren. Es geht viel um
Waynes Lebenswillen, da er nach wie vor denkt, dass Rachel sein
Notausstieg war, der ihn wieder in ein normales Leben geführt
hätte, braucht es daher erst einer frechen Diebin, mit
akrobatischem Geschick, toller Ausstrahlung und einem losen
Mundwerk, welches immer wieder mal schlagfertig eingesetzt wird.
Selina Kyle wird niemals Ctwoman genannt, was den theoretischen
Kitschfaktor zudem runterfährt. Zu beginn liest man in der
Tageszeitung von Gotham von einem Raub der "Cat", ansonsten geht es
auch hier vielmehr um den Charakter Selina Kyle, auch wenn sie
deutlich weniger Screentime hat, als Bales Wayne.
Die Besetzung ist bis auf einige Ausnahmen sehr gut, auch wenn so
manche Szene dieser Nebencharaktere erst nach gut zwei Stunden
anfangen einen erkennbaren Zusammenhang zu den Geschehnissen rund
um Bruce Wayne zu machen.
Hier liegt neben der grandiosen Versaubeutelung der Bane-Syncro -
der Syncrosprecher scheint jede Silbe gaaaanz deutlich zu betonen
und macht zwischen diesen Silben teilweise sogar Sprechpausen,
zudem er auch eher offene Vokale wie E oder i so dermaßen
überpräzise ausspricht, als wenn er einen Sprachfehler hätte und
sich an disen Stellen schwer tut - klingt echt lächerlich und ist
wohl den Meckerern geschuldet, denen das Genuschel Banes im
Original nach den Trailern ein Dorn im AUge war.
Ebenfalls für mich entäuschend, da sie für mich nach ihrer sehr
guten Leistung in Inception, hier teils dilletantisch agierte war
Marion Cotillard. In ihrer Rolle, die am Ende zeigt, dass sie für
die Handlung des Film eigentlich recht wichtig ist, hätte ich mir
hir defintiv eine andere Schauspierin gewünscht.
Ansonsten gefiel es mir ebenfalls weniger, dass Batman relativ
wenig in dem Film in Erscheinung tritt. Auch dies ist dem
Drama-Charakter des Films geschuldet und es funktioniert auch sehr
gut, aber letztlich hätte ich gerne noch ein oder zwei größere
Actionsequenzen mit der Fledermaus im Film gehabt.
Langweilig war der Film für mich zu keiner Zeit und die Geschichte
wirkt zwar ein Stück weit konstruierter als bei TDK, aber dennoch
gut durchdacht und vor allem im zweiten Durchgang zeigt sich das
Geschick der Drehbuchschreiber, wenn alle Fäden von Begins, TDK und
der erste Hälfte des FIlm sehr gut gepaced zusammengeführt werden
und die angekündigte "Epic Conclusion" ihren Lauf nimmt.
Der offensichtliche Star des Films neben Bruce Wayne selbst ist für
mich eindeutig Selina Kyle und nicht Bane, wobei dies auch
teilweise an der lächerlichen Synchronisation des Charaters liegen
kann. Der geheime Star des Film war für mich "The Bat" und ein
guter und stimmiger Charakter der auch ein STück weit Gordons Rolle
aus den ersten beiden Teilen übernimmt ist der junge Officer Blake,
aber seht am besten selbst.
Während ich nach den ersten Bildern schon beinahe an ein UFO denken
musste, ist es nun ein durchaus realistisches Gefährt, welches
durchaus Spaß macht in seiner Screen-Time.
Viele Elemente der ersten beiden Filme sind hier in Rückblenden
oder durch abgewandelte optische Motive mit kruzen Flashback
durchzogen im Film wiederzufinden, welche die Reise Bruce Waynes zu
seiner persönlichen Erlösung immer wieder aufzeigt.
Der größte Nachteil den der Film aus meiner Sicht zudem hat ist der
Umstand, dass Bane es nie schafft auch nur ansatzweise so
mitreißend zu wirken, wie Heath Ledger in TDK und somit ein
entsprechend starker gegenpol zu Wynes persönlicher Geschichte ein
wenig in die Schatten rückt.
Dennoch ist The Dark Knight Rises ein mehr als würdiger Abschluß
der Trilogy, der nicht ganz perfekt wurde, aber den begeisterten
Fan der ersten beiden Teile bei realistischen Erwartungen
begeistern sollte.
Wer jedoch mit einem lockeren Sommerblockbuster gerechnet hatte
dürfte entweder noch in der ersten Hälfte im Kino einschlafen oder
sich einfach tierisch langweilen, denn der Film ist zwar Big-Scale,
aber soweit vom Mainstream-Blockbuster entfernt, wie es ein 200
Millionen Dollar Film über einn Superhelden nur sein kann und
sollte wohl lieber Spiderman oder The Avengers schauen.
Der Abschluß der Nolan-Reihe bekommt von mir sehr gute
leiht aufgerundete 9 von 10 Batarangs:thumb: