Geschrieben: 27 Okt 2017 07:22
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Toshiba 42XV635D
LG BD370
Bedankte sich 10 mal.
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Meine Review zur gesamten Indiana Jones Reihe:
Teil Eins:
Um eines gleich vorweg zu nehmen. Ich habe mir die Reihe gestern
erstmals in meinem Leben angesehen. Zu meiner Schande muss ich
sagen, das ich meinen enormen Input bisher immer mit anderen Filmen
verbracht habe. Gestern war es jedoch soweit. Ich habe mir alle
Teile hintereinander angesehen.
Nun der Erste Teil hat das Licht im Jahre 1981 erblickt. Damit
begann Steven Spielberg die legendäre Reihe ins Leben zu
Rufen.
Harrison Ford agiert hierbei als "Indiana Jones" und man hätte
niemand besseren für diese Rolle ergattern können. Er hat sich seit
Tag Eins in die Filmreihe verliebt. Genau das merkt man ihm auch
an. Er spielt diese Rolle mit viel Humor und agiert während den
Actionszenen nach seiner persönlichen Art.
Für einen ordentlichen Abenteuerfilm bedarf es ein gut
geschriebenes Drehbuch. Dafür sorgten Lawrence Kasdan, George
Lucas, Philip Kaufman. Die Drei Drehbuchautoren haben somit alle
Konzepte und Drehbücher für die Reihe verfasst. Meiner Meinung nach
war es kein Fehler Drei Leute dafür zu engagieren, denn die
Geschichte wirkt keinesfalls abgehackt. Es ist eine Mischung aus
humorvollen Szenen, gepaart mit ernsteren Szenen und mittendrin
Harrison Ford der sich in waghalsige Situationen begibt.
Die Nebenrollen wurden ordentlich besetzt und werdem dem Niveau von
Harrison Ford gerecht. Mir persönlich gefallen alle Charaktere, da
keiner wie ein Spielball hin und her gekickt wird. Jeder hat seine
Aufgabe zu erfüllen und wirkt keinesfalls wie ein
Platzhalter.
Von technischer Seite her, hat man für die damalige Zeit was
ordentliches auf die Beine gestellt. Die Effekte sehen selbst heute
noch ganz gut aus. Ja klar musste ich ein paar Mal schmunzeln, als
ich die Landschaften sehe, das entspricht nicht mehr der Technik
von heute. Jedoch lebt der Film ohnehin nicht von den Effekten und
soll daher auch anders gewertet werden.
Das Szenenbild ist ebenfalls eine echte Augenweide. Norman Reynolds
der zuvor bei "Das Imperium schlägt zurück" auch schon als
Szenenbildner beauftragt wurde, hat auch hier wieder einmal
wunderbare Arbeit geleistet. Er hat die Stimmung perfekt
eingefangen. Jede Kulisse wurde sehr liebevoll gestaltet.
Fazit: Für mich einer der Besten Abenteuerfilme aller Zeiten, da er
bis heute für sehr hohen Stellenwert sorgt. Steven Spielberg hat
sich keine Fehler geleistet und gilt nicht umsonst als einer der
fähigsten Regisseure in Hollywood. Für mich ist Teil Eins das
Highlight schlechthin. Meiner Meinung nach der Beste Teil, da alles
perfekt umgesetzt wurde und nichts aufgesetzt wirkt. 10/10
Teil Zwei:
Nachdem Teil Eins mich vollends überzeugt hatte, war ich umso
gespannter, wie Steven Spielberg die Reihe fortsetzt.
Nun Harrison Ford ist wieder als "Indina Jones" an Bord, jedoch
wurden ihm bei diesem Teil zwei weitere Charaktere zur Seite
gestellt die als zentrale Hauptfiguren fungieren. Kate Capshaw
spielt eine Sängerin und darf sich zusammen mit Harrison Ford in
ein gefährliches Abenteuer stürzen. Ihr Charakter funktioniert am
Besten, wenn man ihre quirlige Art mag. Jonathan Ke Quan ist als
kleiner Junge ebenfalls sehr lebhaft. War Harrison Ford bei "Jäger
des verlorenen Schatzes" noch als alleiniger Hauptdarsteller
unterwegs, darf er sich mit zwei weiteren toll ausgearbeiteten
Charakteren herumschlagen.
Steven Spielberg setzt wieder auf das typische Muster. Nach einer
spektakulären Einführung darf Harrison Ford wieder in ein fremdes
Land reisen und zwar nach Sri Lanka. Dort trifft er wie bei Teil
Eins wieder auf Leute die ihm Steine in den Weg legen. Zusammen mit
Kate Capshaw & Ke Quan muss er einen Plan aushecken, wie er
seinen heiklen Auftrag ausführen soll. Dabei bietet der Film wieder
einmal exzellent gefilmte Actionszenen mit grandiosen Ideen.
Auch wenn ich sagen muss, das er nicht mit dem ersten Teil
mithalten kann, soll dies nicht bedeuten das ich diesen Teil nicht
mag. Es sind kleine Nuancen die diesen Teil abschwächen. Das mag
unter anderem an den Charakteren liegen, wobei dies bei einer
zweiten Sichtung anders auf mich wirken könnte.
Fazit: Ein würdiger Nachfolger der sich perfekt in die Reihe
einfügt, auch wenn mir Teil Eins ein Ticken besser gefallen hat,
kann Teil Zwei wieder einmal mit sinnlichen Humor punkten. Zudem
sind die Actionszenen wieder einmal mit viel Leidenschaft umgesetzt
worden. Mit einem Budget von 28 Millionen $ konnte Spielberg auch
deutlich mehr machen und das sieht man diesem Teil auch an. Er ist
makellos inszeniert wurden, auch wenn es hier wieder kleinere
Defizite gab was Effekte angeht, sollte man fair bleiben, denn zu
der Zeit konnte kein Regisseur mehr herausholen. Meiner Meinung der
zweit schwächste Teil der Reihe wobei dies nicht als negativ
gewertet darf, denn jeder Teil ist auf seine Art sehr interessant.
8/10
Teil Drei:
Teil Drei gilt als einer der beliebtesten Filme der Reihe. Nun
dafür gibt es mehrere Gründe, denn nachdem Teil Eins weltweit 390
Millionen $ einspielte, war Teil Zwei nicht mehr ganz so
erfolgreich und kam auf 333 Millionen $. Nun der Dritte Teil machte
einen gewaltigen Sprung nach vorne und spielt weltweit 475
Millionen $ ein.
Was wohl an der legendären Darstellung von Sean Connery liegen mag.
Der Altmeister hat hier eine Performance abgeliefert die selbst
Harrison Ford erblassen lässt. Selten habe ich einen Charakter so
schnell ins Herz geschossen wie der von Sean Connery. Auch wenn man
eine Leinwandpräsenz etwas länger warten muss, ist er jede Sekunde
Goldwert. Meiner Meinung nach wurde mit diesem Teil alles andere
über Bord geworfen. Denn war Teil Zwei noch mit kleineren Schwächen
bestückt, hat man hier wieder alles gut gemacht. Harrison Ford
agiert meiner Meinung nach noch besser als in den vorherigen
Teilen. Die Szenen mit Sean Connery und Harrison Ford sind meiner
Meinung nach die Besten Szenen aus der ganzen Indiana Jones Reihe.
Ja ich durfte mich köstlich amüsieren, wenn man sieht wie Sean
Connery agiert. Alleine wie er die ganze mit dem Koffer durch die
Gegend stapft ist an Genialität nicht mehr zu übertreffen. Wobei
die Gegensätze der beiden Charaktere für zusätzliche Reize sorgen
dürfte, wenn man bedenkt wie Harrison Ford seine Aufträge bisher
erledigt hat.
Ich persönlich finde das man mit dem Dritten Teil das Beste
Drehbuch geschrieben hat. Denn neben dem Hauptplot wurde der
Wertvolle Charakter von Sean Connery perfekt in die Geschichte mit
ein geflochten.
Dieses mal gibt es etwas weniger Action, trotz dem Budget von 48
Millionen $, dürfte Sean Connery schon damals eine ordentliche Gage
bekommen haben. Dafür sind die Actionszenen die Speerspitze der
Reihe. Man setzte ganz klar auf die Qualität und das merkt man
Steven Spielberg auch an. Denn Spielberg hat hier ein ungeahntes
Niveau erreicht, was bei einer Filmreihe ohne hin schon schwer ist,
sich immer wieder neu zu erfinden wurde hier Bilderbuch haft
umgesetzt.
Das Szenenbild wurde wie zuvor bei "Indiana Jones und der Tempel
des Todes" auch wieder von Elliot Scott übernommen. Er hat auch
hier wieder alles richtig gemacht. Die Kulissen wurden mit sehr
vielen Detail bestückt und wirken fast schon künstlerhaft.
Fazit: Das obligatorische Highlight der Reihe mit allen Zutaten die
man benötigt für einen Abenteuerfilm. Das Niveau wurde danach nicht
mehr überboten, denn wie gesagt das Leinwand Duo mit Sean Connery
und Harrison Ford ist einzigartig. Bis heute noch wegweisend, denn
ich habe kein besseres Leinwand Duo erlebt, wenn es um
Abenteuerfilme geht. Danke Steven Spielberg für diese kleine Stück
Filmgeschichte!!! 10/10
Teil Vier:
Nach 19 Jähriger Abstinenz meldete sich Steven Spielberg mit einem
neuen Abenteuer zurück. In dieser Zeit hat sich einiges verändert
und dies bekam auch Steven Spielberg zu spüren.
Nun fangen wir einmal an mit den Charakteren. Harrison Ford agiert
wieder in der zentralen Hauptrolle. Neben Cate Blanchett, holte man
Shia LaBeouf & Karen Allen an Bord.
Karen Allen dürfte jedem der Fans ein Begriff sein. Sie spielt die
Mutter von Shia LaBeouf und darf sich an der Seite von Harrison
Ford, wie schon in Teil Eins wieder einmal mitten ins Geschehen
begeben.
Nun dieses Drehbuch dürfte als fragwürdigstes Drehbuch der Reihe
anerkannt werden. Denn auch wenn viele der beteiligten einen
wirklich guten Job abliefern und der Film wieder einmal ausufernde
Actionszenen bietet und Harrison Ford voll bei der Sache ist,
wirkte er auf mich etwas holprig. Der Anfang des Films ist
spektakulär gestaltet und dürfte auch jeden Fan der Reihe zufrieden
stellen, doch dann begeht der Film einen kleinen Fehler. Es wirkt
ein Schnitt gesetzt, der bei vielen Fans Sauer aufstoßen
dürfte.
Zwar sieht man auch hier wieder wie Harrison Ford seine Arbeit als
Archäologe nachgeht nur wie es dazu kam, wirkt auf mich ziemlich
konstruiert. Er wird auf unbestimmte Zeit beurlaubt. Danach sieht
man dann wie er in den Zug steigt um nach London zu fahren. Durch
Zufall sieht man wie Shia LaBaeuf genau in diesem Moment auf
Harrison Ford trifft, der schon im Zug sitzt und durch Glück
Indiana Jones davon überzeugen kann aus zusteigen. Nun ja danach
folgen meiner Meinung nach einige abenteuerliche Szenen die für
meinen Geschmack etwas übertrieben wurden. Was man bisher bei der
Reihe für nicht wirklich nötig gehalten hat, was auch bisher nicht
nötig war, wird hier auf einmal in breiter Masse zelebriert.
Der Film bietet zwar im Grundkern einen ganz interessanten Ansatz
diesen Kristallschädel zu finden, was aber danach für Erklärungen
folgen und wie diese umgesetzt wurden, sorgten bei mir für etwas
Verwirrung.
Insgesamt fehlt mir hier der rote Faden. Auch wenn mir die
Zusammenführung der Charaktere von Indiana Jones, Marion Rovenwood
& Mutt Williams ganz gut gefallen hat, wirkt es etwas erzwungen
und kann nicht wirklich aus überzeugend gewertet werden. Shia
LaBeouf spiet ganz erträglich und das soll was heißen, denn ich
kann diesen Typen nicht wirklich ausstehen. Ich kann ihn in keiner
seine Filme Ernst nehmen außer bei "Disturbia" der für mich Beste
Film von ihm.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die Effekte. Konnte man noch bei der
Trilogie noch als kleinen Kritikpunkt werten, da es der damaligen
Zeit geschuldet war. Doch im Jahre 2008 war der Stand der
CGI-Technik deutlich fortgeschrittener als es hier dargestellt
wird. Das erschreckende ist ja, das man Steven Spielberg ein
gigantisches Budget von 185 Millionen $ zur Verfügung gestellt hat.
An den Schauspielern kann es wohl kaum liegen, denn man hat keinen
Schauspieler in der Liga wie Sean Connery besetzt und die Gagen
dürften trotz der vergangenen Jahre für die Schauspieler bis auf
Harrison Ford nicht so ausgefallen sein. Nun fragt man sich, wo ist
das ganze Geld hingeflossen, denn das Drehbuch dürfte zwar auch
einiges gekostet haben, aber würde trotzdem nicht das hohe Budget
erklären.
In jeder der Szenen merkt man das offensichtliche CGI und ich weiß
nicht ob es von Spielberg absichtlich so gewollt war um das alte
Feeling einzufangen. Wenn dann ist ihm das nicht gelungen, denn es
gibt Szenen die sehen teilweise so schlecht aus, das ich das nicht
als Filmstil werten kann. Meiner Meinung nach wurden viel zu viele
Leute für diese Effekte beauftragt und sie haben es ordentlich in
den Sand gesetzt.
Das trübt natürlich den Gesamteindruck, denn so hat man nicht das
Gefühl, als hätte hier wirklich Steven Spielberg Regie geführt, was
diesen Punkt angeht.
Denn Pluspunkte gibt es für Kostüme, Szenenbild, Kamera, Schnitt
& Licht. Hier konnte Steven Spielberg sein Können beweisen und
den alten Flavour von damals mit einbringen. Die Actionszenen sind
teilweise ganz gut gelungen, wenn man vom reinen Handwerk des
Regisseurs ausgeht, denn manche Szenen wirken schon fast lächerlich
und haben in einem Spielberg Film nichts zu machen. Wobei leider
nicht die Magie der alten Teile erreicht wurde. Oftmals wirkt die
Choreographie zu aufgesetzt. Als wollte man sich dem modernen Trend
widmen, was sich wohl als Fehler herausstellte. Denn keines der
Actionszenen konnte mich wirklich packen, denn die Effekte waren
einfach zu billig um sowas durchgehen zu lassen.
Fazit: Harrison Ford ist nach wie vor ein grandioser Schauspieler
in der Rolle und konnte auch in den Actionszenen mit seinem Alter
überzeugen. auch Karen Allen konnte mit ihrer Präsenz weitestgehend
überzeugen. Selbst Shia LaBeouf war ganz passabel. Das Drehbuch
hatte gute Ansätze und es gibt im Film auch tolle Momente die mir
wirklich Freude bereitet haben, leider können diese aber nicht die
teils katastrophalen Szenen ausgleichen. Somit bleibt ein Film der
hin und wieder Spaß macht und ein ordentliches Tempo bietet, mit
zumindest teilweise gut gemachten Actionszenen. Insgesamt aber ein
enttäuschender Film, wenn man es als Reihe sieht und da muss man
ganz ehrlich sein: Steven Spielberg hätte mehr daraus machen
müssen, als hochrangiger Regisseur hätte dies nicht passieren
dürfen. Trotzdem gebe ich dem Film mit ach und Krach eine 6, weil
wie gesagt Harrison Ford in seiner Rolle glänzt. 6/10