Geschrieben: 31 Aug 2017 12:32
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Toshiba 42XV635D
LG BD370
Bedankte sich 10 mal.
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Meine Review:
WOW ich als langjähriger Filmliebhaber werde hin und wieder einmal
überrascht. Als ich den Trailer damals erstmals gesehen habe, war
ich etwas skeptisch, da es wie eine übliche Action-Komödie aussah,
daher habe ich mir überlegt ob ich mir den Film im Kino angucken
werde, jedoch hat mich irgendwas dazu bewogen den Film im Kino
anschauen zu müssen, da die Besetzung einiges zu bieten hat.
Als ich gestern in der Preview mit meinem Kumpel war, musste ich
leider feststellen, das dass Kino leider nicht ausgebucht war, was
für mich heißt das einige Fans wohl auf weitere Kritiken warten
oder mit dieser Art des Films nicht anfangen können, aber ich hoffe
das ich mit meiner jetzigen Bewertung die Leute dazu bewegen kann,
sich diesen Film anzuschauen.
Kommen wir nun zum Film: Der Film ist eine Wohltat für das Kino,
denn es war bitternötig, das diese Art des Genres endlich mal
wieder ins Kino gebracht wird. In den letzten Jahren sind solche
Buddy-Action-Komödien eine echte Rarität gewesen. Ich persönlich
freue mich immer auf so eine Art des Films, da ich diese Genre
Kombination abgöttisch liebe. Also freute ich mich umso mehr als
ich laß das Patrick Hughes Regie führte. Er hat zwar bisher nur 2
Filme inszeniert (Expendables 3 % Red Hill). Ich muss ehrlich
gestehen, das er sich deutlich gesteigert hat, auch wenn er sich
mit einem schmalen Budget 30 Millionen $ begnügen musste, wusste er
ganz genau, wie er das Budget aufzuteilen hat. Denn er konnte 4 Top
Schauspieler für sich gewinnen und dabei handelt es sich um niemand
geringeren als Ryan Reynolds, Samuel L Jackson, Salma Hayek &
Gary Oldman. Allein das ist schon eine Kunst, dies unter einen Hut
zu kriegen, was Gage und Termine der einzelnen Schauspieler angeht.
Patrick Hughes hat meiner Meinung nach einer der Besten
Buddy-Action-Komödien abgeliefert und das meine ich wirklich so.
Natürlich erreicht er nicht das Niveau von "Red Heat" oder "Tango
& Cash", aber in den letzten 20 Jahren gab es keinen besseren
Film, was das Genre angeht. Das merkt man vorallem am Drehbuchautor
denn man engagierte Tom O Conner der bisher nur ein Drehbuch
verfasste (Fire with Fire). Das ist auch ein großer Pluspunkt, denn
das Drehbuch ist geradlinig, bietet keine großen Überraschungen
oder irgendwelche fehlplatzierte Wendungen. Anstatt 3 bis 6
Drehbuchautoren zu verpflichten, entstehen teilweise bessere Filme,
wenn jemand ganz alleine ein Drehbuch verfasst. Man kann sich
zurücklehnen und den Film einfach genießen.
Kommen wir nun zur Geschichte: Nun wer hier eine Revolution
erwartet, ist fehl am Platz, denn der Drehbuchautor hat sich für
eine typische Geschichte entschieden, mit einigen Klischees, aber
das ist nicht schlimm, denn Ryan Reynolds und Samuel L Jackson
hatten so viel Spaß das man darüber nicht nachdenken muss, ob ich
das nicht schon bei 50 anderen Filmen gesehen haben. Der Film lebt
von den beiden Darstellern und selten habe ich Samuel L Jackson
derart motiviert betrachten dürfen. Die Geschichte bietet zudem
eine kleine Liebesgeschichte, die aber eher am Rande erzählt wird.
Zum Glück bremst dies nicht den Hauptplot aus, denn der Film bietet
mehr Spaß, Witz, Sprüche als viele andere Filme der letzten 20
Jahren. Auch wenn die Geschichte teilweise etwas holprig und
konstruiert wirkt, hat Patrick Hughes den Fokus darauf ausgelegt,
einen reinen Spaß Film zu inszenieren ohne irgendeinen Firle Fanz.
Der Film erinnert an die 80er Jahre, als man keinen Pseudo Anspruch
mit ins Drehbuch einfließen lassen musste. Nein man hat ehrlich
gesagt darauf kein Wert gelegt und das ist auch richtig so. Ich
wurde schon lange nicht mehr im Kino so gut unterhalten und das
volle 2 Stunden.
Kommen nun zur Inszenierung: Patrick Hughes hat bisher noch nicht
so viel Erfahrung was die Regie angeht, aber ich muss ehrlich sagen
das sich einige alte Regisseure davon eine Scheibe abschneiden
können, denn bei genauem betrachten des Films, fällt einem auf das
er hier und da eine raffinierte Idee mitein bauen ließ. Vorallem
die Kameraführung, hat ein paar sehr coole Einstellungen die man so
auch nicht nicht gesehen hat. Auch bei den Actionszenen hat Patrick
Hughes seiner Phantaise freien Lauf gelassen. Genau dann wenn man
denkt, jetzt kommt wieder so eine typische Actionszene in
Hollywoodmanier, überzeugt Patrick Hughes mit perfekt
ausgearbeiteten Actionszenen mit so viel Leidenschaft und Liebe,
was man heutzutage nur noch selten im Kino zu sehen bekommt. Mit 30
Millionen $ musste er sich natürlich auf Dinge verzichten, was
beispielsweise die CGI angeht. Denn da muss ich ehrlich sagen, das
man nicht nur bei Actionszenen die offensichtliche CGI zu spüren
bekommt, auch bei den Kulissen merkt man, das man oft vor eine Blue
Screen gedreht hat, aber ich denke wenn man dies weiß und sich
darauf einlassen kann ist dies nur ein kleiner Wermutstropfen, denn
der Film überzeugt mit ganz anderen Qualitäten.
Kommen wir nun zu den Schauspielern:
Also Ryan Reynolds war bisher in ernsteren Rollen zu sehen, wobei
er bei "Deadpool" bewiesen hat, das er auch durchaus Humor hat und
diese cool dem Zuschauer transportieren kann. Bei diesem Film
spielt er einen lässigen Bodyguard, wobei sein Charakter auch etwas
für Liebe übrig hat, wobei dies im Film nicht weiter vertieft wird,
es wird eher an der Oberfläche gekratzt, aber ich mag seinen
Charakter, da er in Verbindung mit Samuel L Jackson ein perfektes
Duo bildet.
Samuel L Jackson spielt mal wieder ein verdammt coolen Typen, der
sich selbst übertrifft was seine Sprüche angeht. Er spielt eine
echte Rampensau und Gesetzt sind für ihn ein absolues No Go. Sein
Charakter wiederspiegelt den Typen wie in etlichen 80er Jahre
Action-Komödien. Auch wenn das nicht wirklich zeitgemäß ist, ist
dieser Charakter der Höhepunkt im Film.
Salma Hayek spielt die Ehefrau von Samuel L Jackson und auch wenn
ihre Präsenz sich auf eine Gefägniszelle beschränkt, spielt sie
ihre Rolle mit so viel Temperament. Selten hat man Salma Hayek so
überspritzt erlebt, aber der Charakter soll ja keine realistische
Darstellung einer normalen Ehefrau darstellen, man muss die
Geschichte verstehen um ihrem Charakter nachvollziehen zu
können.
Gary Oldman hat wohl einer der interessantesten Charaktere in
seiner bisherigen Karriere spielen dürfen. Er spielt einen
russischen Präsidenten, mit den üblichen Klischees. Auch wenn er
dafür keine Oscar bekommen wird und sein Schauspiel nicht das
Highlight des Films ist, hat er eine solide Performance
abgeliefert.
Als Produzenten Team hat er sich das Team aus Expendables 3 an Bord
geholt. Dieses Team besteht aus Boaz Davidson, Trevor Short &
Avi Lerner und die haben wieder einmal eine exzellente Arbeit als
Produzenten abgeliefert. Man merkt ihnen die langjähringe Erfahrung
an, denn sie wissen wie man einen echten Actionfilm abliefert und
dies kommt Patrick Hughes zugute und er weiß eben wie man mit allen
einzelnen Posten zusammenarbeiteten, damit es ein runder Film
wird.
Fazit: Abschließend kann man sagen, das es für mich eine rundum
perfekte Action-Komödie ist. Mit einem Budget von 30 Millionen $
hat man das Beste daraus gemacht und eine exzellente Besetzung
zusammenstellen lassen. Das Drehbuch ist sicherlich kein Highlight
und wird wohl keinen Preis gewinnen, aber für Leute die auf diese
Art der Filme stehen, ein echtes Erlebnis. Patrick Hughes hat bei
mir einige Pluspunkte gesammelt und ich hoffe, er bekommt in
Zukunft mehr Regie Angebote. 10/10