Während in Frankreich, den USA oder Japan Comics schon längst als
Literatur und Kunstform angesehen werden, tut man sich ja in
Deutschland, trotz wachsender Fangemeinde noch etwas schwer mit
diesem Medium.
Comics sind Kinderkram, dieses Denken sitzt leider noch immer in
vielen Köpfen fest, doch es gibt Werke die genau das Gegenteil
beweisen können und ganz oben steht da „Watchmen“.
Was Autor Alan Moore und Zeichner Dave Gibbson hier abgeliefert
haben, hat den Comic-Markt revolutioniert und kann sich meiner
Meinung nach mit großen literarischen Werken in Buchform messen.
hier der HD Trailer
http://www.apple.com/trailers/wb/watchmen/hd/
Worum gehts da eigentl? :
Sie waren Kämpfer für Recht und Ordnung, wachten über die Moral und
Stärke Amerikas.
Dann vergaß man die Wächter.
Jetzt taucht plötzlich jemand auf, der einen nach dem anderen
auszuschalten versucht...
„Watchmen“ spielt im Amerika des Jahres 1985., einer düsteren
Version Amerikas, jedoch mit deutlichen Parallelen zur
Realität.
Die Watchmen ( zu deutsch: Die Wächter ) sind eine Gruppe von
Superhelden, welche sich vor Jahren zusammenschlossen um das Böse
effektiver zu bekämpfen.
Doch die Watchmen unterscheiden sich völlig von anderen Comic-
Superhelden, hier gibt es kein einfaches Schwarz und Weiß, keine
einfache Grenze zwischen Gut und Böse.
Die Watchmen bestehen aus:
Der Comedian- Ein fanatischer und brutaler Kämpfer
Nite Owl- Der eher schüchterne Batman-Abklatsch im Eulenkostüm und
mit Owl-Mobil
Dr. Mannhattan- Der einzige mit wirklichen Superkräften und die
sind gewaltig
Miss Jupiter- Eine Superheldin die ein Verhältnis mit Dr. Manhattan
hat
Ozymandias- Der strahlende Held der Gruppe, der sich aber aus dem
aktiven Dienst zurückgezogen hat und sein Geld mit dem vermarkten
seines Namens verdient
Rohrschach- Der Maskierte Psychopath der Gruppe, ein fanatischer
Gerechtigkeitskämpfer
Die Story
Watchmen läuft erzähltechnisch auf mehreren Ebenen.
Zum einen wird erzählt wie es überhaupt zum Zusammenschluss der
Gruppe kam, wie die Welt auf diese Formierung reagierte und was in
den letzten Jahren mit dem Team passierte.
Anfangs wurde die Gruppe noch als Helden bezeichnet und bejubelt,
doch bald bekamen die normalen Menschen Angst vor den Watchmen und
die Gruppe wurde offiziell verboten, jeder ging seine eigenen
Wege.
Doch plötzlich taucht jemand auf, der es auf die Wächter abgesehen
hat.
Zuerst wird der Comedian ermordet, dann ein Anschlag auf Ozymandias
verübt und Dr. Manhattan durch eine geschickte Intrige ins Exil
getrieben.
Doch wer steckt dahinter, wer hat ein Interesse daran die Watchman
zu vernichten?
Genau das versuchen Nite Owl, Rohrschach und Miss Jupiter
herauszufinden, doch sie stoßen auf ein Netz von Verwirrungen,
dunklen Geheimnissen aus der Vergangenheit der Gruppe und einer
Verschwörung mit scheinbar unglaublichen Ausmaßen
Dies ist im Grunde die Rahmenhandlung der Geschichte, doch der
Kernpunkt liegt auf der psychologischen Betrachtung der
Helden.
Alan Moore hat sich beim Schreiben wohl hauptsächlich folgende
Fragen gestellt:
Wie würden solche Superhelden im realen Leben aussehen?
Was würde einen Menschen bewegen im Eulenkostüm auf Verbrecherjagd
zu gehen?
Wie würde ein Mensch mit schier unbegrenzten Kräften wie Dr.
Manhattan die Welt sehen?
Und vorallendingen, wie würde der Rest der Welt auf eine solche
Gruppe reagieren?
Das Buch:
„Watchmen“ gliedert sich in 6 Kapitel :
Band 1: Abwesende Freunde
Band 2: Richter über die ganze Erde
Band 3: Wer mit Ungeheueren kämpft
Band 4: Bruder der Drachen
Band 5: Die Dunkelheit des Seins
Band 6: Eine bessere Welt
Neben der Haupthandlung beschäftigt sich jedes Kapitel spezifisch
mit einem aus der Gruppe, die Comicstory wird immer noch mit
Hintergrundwissen ergänzt, welches in Form von Interviews mit den
Wä
chtern, psychologischen Profilen oder Ausschnitten aus Büchern
präsentiert wird.
Sehr genial gemacht ist auch der wechselnde Erzählstil, mal wird
aus der Sicht eines Wächters erzählt, mal aus der Medien, mal
werden Auszüge aus Rohrschach´s Tagebuch genutzt.
Im „Pulp Fiction“ Stil wird dann am Ende alles zusammengeführt und
eines sein verraten, die Auflösung der Story weiss zu
überraschen.
Fazit:
„Watchmen“ ist in der Comicszene längst Kult.
Dieses Meisterwerk gewann unzählige Preise, unter anderem den
begehrten „Kirby Award“ und dem englischen „Eagle“ und ich kann nur
sagen, mehr als verdient!
Selten habe ich ein so fesselndes Werk gelesen, die Story ist von
einer fesselnden Dichte, psychologisch perfekt durchdacht und wird
von Gibbons düsteren Zeichnungen noch ungemein verstärkt.
Spannung von der ersten bis zur letzten Seite garantiert, selbst
nach mehrmaligem Durchlesen findet man vorher übersehene
Aspekte.
mfg Gorky
The good old times...