Baby hat ein besonderes Talent was das Autofahren angeht und
arbeitet für Gangsterboss Doc und dessen Crew als
Fluchtwagenfahrer, um seine Schulden bei Doc abzubezahlen, denn
eigentlich will er diesen Job gar nicht machen. Er erledigt einen
letzten Job, der allerdings nicht ganz so sauber abläuft und fängt
danach als Pizzafahrer an. Mit der hübschen Kellnerin Debora, die
er kürzlich in einem Diner kennengelernt hat, läuft es gut, doch
dann taucht Doc wieder auf und zwingt Baby, einen weiteren Job zu
übernehmen, der letztlich alles aus dem Ruder laufen lässt.
Die Trailer zu Edgar Wright's neustem Film "Baby Driver" hatten
mich bereits neugierig gemacht und mir gut gefallen.
Hauptdarsteller Ansel Elgort war mir vorher völlig unbekannt, macht
seine Sache hier aber sehr ordentlich und vermag es, den Film zu
tragen, was bei dem sehr prominenten Cast an seiner Seite auch
leicht hätte untergehen können. Kevin Spacey, Jamie Foxx und Jon
Bernthal ( in einer leider viel zu kurzen Rolle ) geben sich hier
u.a. die Ehre, bleiben vergleichsweise aber etwas im
Hintergrund.
Musik ist ein wichtiger Bestandteil des Films. Nicht nur was die
Hauptfigur "Baby" angeht, der ständig Musik hört, um seinen aus
einem schweren Autounfall in seiner Kindheit resultierenden Tinitus
zu übertönen sondern auch die generelle audiovisuelle Verbindung.
Bilder sind stark an Töne gebunden, gar miteinander verschmolzen
und so gibt es kaum eine "ruhige" Szene in dem Sinne. Stellenweise
kommt ein wenig Musicalfeeling auf, wenn Baby z. Bsp. zum Cafe an
der Ecke geht, viel mehr tanzt, zu seinem eigenen Soundtrack, den
er stets auf seinen ipods bei sich hat. Wie sehr die Musik die
Bilder bestimmt und wo der Film diesbezüglich seine volle Stärke
und seinen eigenen Rhythmus ausspielen kann, sind die rasanten
Actionszenen, die dem Zuschauer einige klasse Verfolgungsjagden (
mit toller Kameraarbeit, bis auf vielleicht 2-3 zu häufig getätigte
Schnitte ) bescheren und obendrein Shootouts, die durch ihre Sounds
quasi einen eigenen Beat kreieren.
Der Film ist aber kein leichtfühliges Feelgoodmovie, wie es anfangs
den Anschein macht, zumindest nicht nur. Im weiteren Verlauf der
Story wird "Baby Driver" ein Stück weit zum Drama, gepaart mit
einer Lovestory. Die actionreichen Momente konzentrieren sich dabei
hauptsächlich auf den Beginn und das Finale des Film und überzeugen
in ihrer Inszenierung vollends. Die Geschichte um Baby selbst und
seine Beziehung zu Debora ist sympathisch. Was mich noch
interessiert hätte, wären die Verbindungen die "Baby" und Kevin
Spacey's Figur "Doc" als Auftraggeber bzw. Chef und Planer der
Truppe im Vorfeld zueinander hatten, was hier nicht weiter
erläutert wird.
Alles in allem ein gelungener Film, der zwar nicht ganz die
Richtung einschlug, die ich erwartet hatte aber dennoch gute
Unterhaltung bot.
7,5 / 10