Geschrieben: 15 Juli 2017 23:35

Serientäter
Blu-ray Papst
Aktivität:
Hi ihr!
Heute konnte ich Dank des deutschsprachigen UK-Imports endlich
Denzel Washington's Werk "Fences" nachholen und das war mein
Eindruck:
Troy Maxson (Denzel Washington) lebt mit seiner Frau Rose (Viola
Davis) und seinem jüngsten Sohn Cory (Jovan Adepo) in der Bronx der
1950er. Sein älterer Sohn führt bereits ein eigenes Leben. Er
arbeitet bei der Müllabfuhr und versucht damit seine Familie zu
ernähren. Oft erzählt er bei einer Flasche Gin aus seiner
Vergangenheit. Ihm liegt sehr viel daran, dass aus seinem Sohn Cory
mal etwas wird. Noch dazu beginnt er mit seinem Sohn einen Zaun zu
bauen, den er selbst als Schutz vor dem Bösen ansieht. Mit der Zeit
wird er immer verbitterter und betrinkt sich immer häufiger, was
auch seiner Frau Rose Sorgen bereitet. Als Cory jedoch eigene Pläne
entwickelt und statt in einem Supermarkt zu arbeiten, sich für ein
Footballteam bewirbt, kippt das Familienverhältnis immer mehr. Wird
die Familie trotzdem zusammenhalten?
Denzel Washington's Regiedebüt ist ein Film geworden, der sehr zum
Nachdenken anregt, gerade in Bezug auf Themen wie
Selbstverwirklichung und Erziehung. Dazu hat der Film keinerlei
Action nötig, sondern lebt von den wirklich toll ausgewählten
Darstellern, den Dialogen und einem teils sehr emotionalen
Soundtrack. Noch dazu ist der Film ein tolles Abbild der damaligen
Rassentrennung. Man kann sich zu jedem Zeitpunkt wirklich gut mit
den einzelnen Figuren identifizieren und sich in deren Gedankenwelt
hineinversetzen. Wenn man dem Film überhaupt etwas negativ auslegen
könnte, ist es seine Lauflänge, jedoch kam bei mir nie richtige
Langeweile auf.
Über diesen Film denkt man tatsächlich noch eine Weile nach und
dies liegt vor allem an dessen Thematik und den überzeugenden
Darstellern, die allesamt einen tollen Job gemacht haben. Ob dieser
Film jedoch ein zweites mal so überzeugend wirkt, werde ich nach
einer Zweitsichtung erst beurteilen können. Potenzial dazu hat er
allemal! Von mir gibt es dafür 8,5/10P!
Geschrieben: 16 Juli 2017 09:35

Blu-ray Sammler
Aktivität:
Sehe ich auch so.
Toller Film !
Geschrieben: 23 Aug 2017 12:05
Nach den tollen Trailer, die von
Fences veröffentlicht wurde, war ich sehr neugierig auf das Werk
von und mit Denzel Washington.
Eins möchte ich vorweg nehmen - die Schauspielerei in Fences ist
überwältigend und zwar von jedem Protagonisten.
Hier ist die Bezeichnung "Schauspielkunst" tatsächlich mehr als
treffend, denn solch eine Darbietung ist echte Kunst auf der
Leinwand.
Fences ist ein sehr dialoglastiger Film und genau hier erwartet man
als Zuschauer auch eine gewisse Qualität, denn es ist sehr schwer
durch reine Dialoge Spannung zu erzeugen und den Zuschauer zu
fesseln.
Leider schafft es Fences weder Spannung zu kreieren noch den
Zuschauer in seinen Bann zu ziehen, denn nach den ersten 20 Minuten
war der erste Blick auf die Uhr fällig.
Die Geschichte zog sich wie ein Kaugummi durch den kompletten Film
und je länger dieser lief, desto fassungsloser war ich über die
Aussagen und Gespräche sowie die Entwicklung und Ablauf.
In Fences wird eindrucksvoll gezeigt in was für einer Welt wir
manchmal leben - nicht nur damals, sondern auch heute.
Ein Vater, der als Kind die Hölle erfahren musste, um letztendlich
seiner Familie selbiges anzutun.
Aufblühender Egoissmuss und Menschen, die sich einem Leben voller
Schmerz und Enttäuschung unterwerfen, anstatt sich selbst als
Mensch und nicht als Sklave oder Gegenstand wahrzunehmen. Immerhin
sollte jeder Mensch auch eine eigene Würde sich gegenüber
haben.
Als ich dachte es könnte gar nicht schlimmer werden, wurde ich am
Ende des Films eines besseren belehrt, denn die Moral, die hier
vermittelt wird, ist in meinen Augen restlos verstörend wie auch
anstößig.
Einem Tyrann, der seine Familie gepeinigt hat, muss Respekt
entgegengebracht werden - den Respekt, den er für niemand hatte und
in jeder seiner Taten - ganz egal wie abscheulich diese waren -
wird etwas positives abgewonnen.
Und die Belohnung für sein Dasein und die Kränkung und Peinigung
seiner Familie, könnte letztendlich nicht lächerlicher sein.
Ein echter oder nachvollziehbarer Grund für sein Handeln oder
Denken existiert in Fences nicht und der Zuschauer hat das wohl -
wie seine Familie - ebenfalls zu akzeptieren.
Leider ist Fences für mich eine Hommage an das Leben, an Familien,
an Väter, Mütter und Kinder wie es nicht sein sollte, denn jeder
Mensch sollte mit Würde behandelt werden.
Für die Schauspielkunst gibt es noch Punkte, für den Film als
solches war die investierte Betrachtungszeit bereits zu viel.
3/10