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Man of Steel 4K (4K UHD + Blu-ray + UV Copy) Blu-ray Review

Gestartet: 01 Sep 2016 16:10 - 1 Antworten

#1
Geschrieben: 01 Sep 2016 16:10

ronny2097

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Wertung:

Story: 7
Bildqualität: 9
Bild 4K UHD: 9
Tonqualität: 8
Ausstattung: 5
Gesamt*: 8

* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Am 4. August veröffentlichte Warner Home Video mit Batman v Superman: Dawn of Justice nicht nur das Gipfelreffen der zwei DC-Superhelden auf dem neuen 4K UHD-Format, sondern auch der bereits 2013 erschienene 'Man of Steel' hat ein 4K-Upgrade erfahren. Dieses wurde uns freundlicher Weise ebenfalls für einen Test zur Verfügung gestellt und wir berichten nun, ob sich ein Kauf lohnt.

Story

Kurz vor der Zerstörung Kryptons schickt Jor-El (R. Crowe) seinen Sohn Kal, den ersten natürlich geborenen Kryptonier seit Jahrhunderten, in einer Kapsel zur Erde. Dort angekommen, wird der Neugeborene von dem Farmer Jonathan Kent (K. Costner) gefunden, der ihn mit seiner Frau Martha (D.Lane) wie seinen eigenen Sohn aufzieht. Allerdings bewirkt die Strahlung der irdischen Sonne, dass Kal-El übermenschliche Kräfte entwickelt. Langsam entdeckt Kal seine Kräfte und hadert mit sich selbst, bis eines Tages ein Raumschiff mit dem machtgierigen General Zod (M. Shannon) und seiner Armee auf der Erde landet, der die Auslieferung Kal-Els fordert. In Wahrheit ist Zod allerdings hinter einem mysteriösen „Codex“ her, den Kal-Els Vater gemeinsam mit seinem Sohn auf die Erde schickte.

Zunächst einmal muss man Regisseur Zack Snyder zugutehalten, dass sich seine Version des Mannes aus Stahl deutlich von den Originalfilmen abhebt, wobei der Grundtenor der Geschichte dennoch erhalten bleibt. Leider ist Superman natürlich kein so vielschichtiger Charakter wie beispielsweise sein Kollege aus Gotham City, aber dennoch schafft der Film es, den inneren Konflikt der Hauptperson auf die Leinwand zu bringen. Superman verfügt über enorme Stärke, ist nahezu unverwundbar und seinen Mitmenschen in jeder Hinsicht überlegen. Dass er sich dennoch dafür entscheidet, die Menschheit zu retten – oder ihr zu „dienen“ – statt sie, zugunsten seiner eigenen Rasse, zu vernichten, war schon immer das Markenzeichen des Mannes von Krypton. Snyder schafft es, diese ganzen Entscheidungen halbwegs nachvollziehbar darzustellen. Die von Christopher Nolan erdachte Story ist zwar für einen Superman-Film recht vielschichtig, scheitert dann allerdings doch leider ein wenig an der Figur selbst. Man kann mit der Figur nicht viel Neues erzählen, ohne die Grundidee zu demontieren. Dennoch gelingt es Nolan, innerhalb der engen Grenzen, der festgefahrenen Figur Supermans einen frischen Anstrich zu verpassen und alte Zöpfe, beziehungsweise Locken, abzuschneiden.

Schauspielerisch verfügt der Film über zahlreiche große Namen, während der Hauptdarsteller in Relation zu seinen Nebenfiguren relativ unbekannt ist. Der charismatische Brite Henry Cavill verfügt zumindest anatomisch schon einmal über alles, was eine Figur wie Superman braucht, wovon man sich bereits in Krieg der Götter ein Bild machen konnte. Zwar ist Cavill charmant und liebenswürdig, aber die leicht naive Art eines Christopher Reeves geht ihm völlig ab, was andererseits kein großes Manko darstellt, wenn man Man of Steel als kompletten Neuanfang ansieht. Zumindest verströmt er mehr Menschlichkeit als seine Vorgänger und wirkt leicht gebrochen und nicht so übertrieben heroisch. Lois Lane, Kal-Els „besser Hälfte“ in Spe, wird von Amy Adams verkörpert, die ihre Rolle modern und selbstbewusst interpretiert. Als moderne Karrierefrau, und nicht mehr das blind-naive Mädchen der alten Reihe, erkennt sie scheinbar sofort den Zusammenhang von Superman und Kent, ein krasser Gegensatz zu allem, was bisher im Superman-Universum passierte. Kevin Costner als Clarks irdischer Ziehvater macht in seiner Rolle eine wirklich gute Figur, während Kal-Els leiblicher Vater von Russel Crowe etwas zu zurückhaltend dargestellt wird. Crowe fehlt die Erhabenheit, die Überlegenheit, die man immer mit Jor-El in Verbindung brachte – ebenfalls eine Entscheidung, die man durchaus zwiespältig betrachten kann. Der Bösewicht General Zod wird von Michael Shannon dargestellt, der schon als Agent van Alden in Boardwalk Empire den zwielichtigen Antagonisten perfekt darstellte. General Zod ist natürlich sofort und unumstößlich als Bösewicht zu identifizieren. Obwohl seine Beweggründe, wie auch schon bei Khan in dem letzten Star-Trek-Streifen, durchaus nachvollziehbar sind, besteht hier nicht der geringste Zweifel, dass Zod durch und durch böse ist, was der Spannung nicht gerade zuträglich ist. Überhaupt ist Man of Steel nicht wirklich spannend und wendungsreich, aber zumindest voller unterhaltsamer Action. Vor allem im letzten Drittel geht es anständig zur Sache. Alles in allem ist Zack Snyders Reboot des Superman-Franchises eine durchaus sehenswertes Stück Action-Popcorn-Kino. Allerdings sollte man keineswegs ein tiefgründiges Meisterwerk wie Dark Knight erwarten. Dafür ist und bleibt die Figur des Superman zu festgefahren und desinterpretativ.

Bild 4k UHD
  • Ansichtsverhältnis: 2.40: 1 (16:9)

  • Video: 2160p Ultra High Definition

  • exzellente Bildschärfe

  • überzeugende Detailzeichnung

  • stimmige Farbwahl

  • ausgewogener Kontrast und satter Schwarzwert

  • Filmkorn nochmals sichtbarer

4K Ultra HD – dieser Bezeichnung wird die UHD-Version von 'Man of Steel' nur bedingt gerecht, denn da der Film nicht in 4K produziert worden ist, basiert diese Veröffentlichung logischerweise auch nur auf einem 2K-Intermediate. Im Vergleich zur Blu-ray, profitiert die UHD aber deutlich vom hohen Dynamikumfang des HDR, das sichtbar klarere und lebendigere Farben liefert als die 1080p-Variante. Das bemerkt man vor allem zu Beginn des Films auf Krypton, der mit seinen vielen warmen Orange/Braun-Tönen viele Szenen bietet, die nun kräftiger und weitaus plastischer wirken. Aber auch später auf der Erde, wenn unter anderem in der Antarktis das Kundschafter-Raumschiff geborgen wird und kühlere Farben die Szenerie dominieren, sieht das, dank des erweiterten Farbraumes und des satteren Schwarzwertes, merklich besser aus. In Bezug auf die Bildschärfe macht sich ebenfalls die höhere Auflösung bemerkbar, welche in zahlreichen Einstellungen mehr kleinere Details erkennen lässt. So zeichnet sich beispielsweise die Struktur auf Supermans Anzug deutlicher ab und auch die Details an den Raumschiffen sind klarer definiert. Als einzigen Makel könnte hier das permanent sichtbare Filmkorn bemängelt werden, das hier nun nochmals aufgrund der höheren Auflösung verstärkter auftritt. Allerdings handelt es sich dabei um ein bewusst eingesetztes Stilmittel von Regisseur Zack Snyder, welches auch sehr gut zur Atmosphäre des Films passt.

Tonqualität
  • Dolby Atmos 7.1 (Englisch)

  • Dolby Digital 5.1 (Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Türkisch, Ponisch, Tschechisch, Russisch)

  • Dolby Digital 5.1 (Audiodeskription für Blinde in Englisch)

  • Untertitel: Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Niederländisch, Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Finnisch, Türkisch, Polnisch, Tschechisch, Russisch, Arabisch, Chinesisch, Koreanisch

  • Untertitel für Hörgeschädigte: Deutsch, Englisch, Italienisch

  • sehr räumliche Abmischung

  • exzellente Direktionalität

  • dynamische und wuchtige Effekte

  • kräftiger Tieftonkanal

  • starker Score von Hans Zimmer

  • stets klare Dialogverständlichkeit

  • deutscher Sound leider immer noch in Dolby Digital 5.1

Ein ganz großes Plus der neuen 4K UHD-Scheibe ist die Tatsache, dass Warner dieser eine Dolby Atmos-Tonspur spendiert hat, allerdings leider nur für die Originalfassung. Der deutsche Sound liegt wie schon bei der Blu-ray-Erstauflage folglich immer noch als Dolby Digital 5.1-Mix vor, der bereits im Vergleich zum vorigen englischen Ton in DTS-HD Master Audio 7.1 merklich abfiel. Im direkten Duell mit der neuen Atmos-Abmischung, merkt man das nun umso mehr, da diese nochmals differenzierter und kräftiger klingt. Wenn sich Superman beispielsweise mit General Zods Schergen Faora-Ul (A. Traue) und einem gigantischen Kryptonier in Smallville prügelt und dann auch noch das Militär schweres Geschütz auffährt, haut es einen direkt in den Sessel und man kann die Wucht der Schläge und Explosionen richtig spüren. Aber nicht nur die Kampfszenen klingen dynamischer, effektvoller und verteilen sich hervorragender im Raum, auch die übrigen Geräusche wie beispielsweise die außerirdischen Raumschiffe sowie der Atmosphärenwandler klingen beeindruckender, genauso wie der stimmige und einprägsame Score des deutschen Komponisten Hans Zimmer. Das gesamte Klangbild ist nun nicht nur stimmiger und präsentiert sich weiträumiger, es wird dem Film einfach gerechter – so und nicht anders sollte auch der deutsche Sound klingen.

Ausstattung
Da der 4K UHD auch die Blu-ray mit beiliegt, bietet diese Veröffentlichung auch das bereits bekannte Bonusmaterial, welche sich wie folgt aufteilt:
  • starke Charaktere, Legendäre Rollen (25:59 min.)

  • Super-Action (26:02 min.)

  • Krypton wird entschlüsselt (6:42 min.)

  • 75 Jahre Superman – Animierter Kurzfilm (2:03 min.)

  • Neuseeland: Heimat von Mittelerde (6:35 min.)

  • Digital UltraViolett-Copy

Das Bonusmaterial wirft einen oberflächlichen Blick auf die Entwicklung der Figuren, die Spezial-Effekte und die Vorbereitung auf die Dreharbeiten. Alles kratzt dabei sehr an der Oberfläche und lässt viele Fragen unbeantwortet, bietet aber dennoch einen gewissen Mehrwert. Fans des Mannes aus Stahl erfreut vor allem der kurze Animationsfilm, der die Entwicklung der Figur mit dem bekannten John Williams Thema zeigt. Der Werbeclip über Neuseeland und die Dreharbeiten zum Hobbit wirken auf der Scheibe allerdings reichlich deplatziert.


Fazit


Zwar basiert die 4K UHD von Man of Steel lediglich auf einem 2K-Intermediate, sehen lassen kann sich die Veröffentlichung aber dennoch. Im Vergleich zur bereits 2013 erschienenen Blu-ray, die technisch zwar nach wie vor in der oberen Liga mitspielt, überzeugt die neue Ultra HD-Scheibe mit einer leicht gesteigerten Bildschärfe sowie dank HDR nochmals lebendigeren Farben. Zwar erreicht auch die 4K UHD kein Referenz-Niveau, hat aber im Vergleich zum 1080p-Pendant, auch wenn durch die höhere Auflösung das permanente Filmkorn noch deutlicher zu sehen ist, klar die Nase vorn. Beim Originalton profitiert die 4K-Disc vom neuen Dolby Atmos-Sound, welcher einen Dolby TrueHD 7.1-Kern beinhaltet und nochmals differenzierter, dynamischer und kraftvoller klingt, als die DTS-HD Master Audio 7.1-Tonspur der Erstauflage. Beim deutschen Sound hat sich leider nichts geändert, dieser liegt nach wie vor als verlustbehafteter und eingeschränkter Dolby Digital 5.1-Mix vor. Dank der beiliegenden Blu-ray-Fassung ist auch das bereits bekannte Bonusmaterial wieder enthalten, das mit einer Laufzeit mit knapp einer Stunde jedoch recht übersichtlich ausgefallen ist und lediglich an der Oberfläche der Produktion kratzt.

Der Film an sich ist ein gelungenes, an der Materie scheiterndes, Stück Popcorn-Kino, ohne besonderen Tiefgang, dafür aber mit reichlich Action. So ganz kann der Streifen nicht überzeugen, trotz der Beteiligung von Christopher Nolan, aber der Mann aus Stahl ist nun mal kein dunkler Ritter. War er nie und wird er nie sein. Aber für einen Superman-Film ist der Streifen ganz gut gelungen und bietet knapp zweieinhalb Stunden gute Unterhaltung.

(Michael Speier / Roland Nicolai)


Kaufempfehlung: 7/10


Testgeräte:


TV: Samsung UE55JS9090
AVR: DENON AVR-X4200W
BDP: Panasonic DMP-UB900EGK
Boxen: Quadral Ferrum + Klipsch RP-140SA
#2
Geschrieben: 01 Sep 2016 16:41

funkeule

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Danke für das tolle Review, mal wieder, Ronny. Wird Zeit, endlich mal umzusteigen. Mir das mit dem Ton egal, solange er dennoch gut klingt.

Club der Steeljunkies

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