Geschrieben: 20 Juli 2016 15:06

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Story: | 7/10
Bildqualität: | 8/10
Tonqualität: | 7/10
Ausstattung: | 8/10
Gesamt: | 7/10
Der französisch-amerikanische
Schauspieler Christopher Lambert hat bis zum heutigen Tage in über
50 Produktionen mitgewirkt, dessen bekannteste zweifelsohne
'Highlander – Es kann nur einen geben' aus dem Jahr 1986 darstellt.
In dem Fantasy-Abenteuer von Regisseur Russell Mulcahy
('Razorback') schlüpfte er in die Rolle von Connor MacLeod, einem
schottischen Krieger aus dem 16. Jahrhundert, der Unsterblichkeit
erlangt. Mit dieser Rolle gelang ihm der Durchbruch in Hollywood
und der Film, der ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin
und her springt, genießt seither Kultstatus. Jetzt veröffentlicht
StudioCanal anlässlich des 30. Jubiläums am 04. August eine
Neuauflage, welche in den Londoner Deluxe Studios aufwändig
restauriert wurde. Mehr sogar: Das Endprodukt, das auf einem
4K-Scan des Original-Negatives und einem vollständigen 4K-Workflow
basiert, wurde abschließend sogar vom Regisseur persönlich
inspiziert und abgenommen. Ob das Ergebnis überzeugt und welche
Neuerungen die '30th Anniversary Edition' sonst noch zu bieten hat,
decken wir im Test auf.
Story:
Im schottischen Hochland wird
Connor MacLeod (C. Lambert) bei einer Clanfehde im Jahr 1536
tödlich verletzt. Doch MacLeod stirbt nicht, seine Wunden heilen
innerhalb kürzester Zeit. In seinem Dorf glaubt man daher, dass er
mit dem Teufel im Bunde sei und verbannt ihn deswegen. Jahre später
trifft MacLeod auf den spanischen Edelmann Juan Sanchez Villa-Lobos
Ramirez (S. Connery), der ihm ein Geheimnis enthüllt: Beide gehören
zu einer Gruppe Unsterblicher. Fortan bringt ihm Ramirez all sein
Wissen und seine Fähigkeiten bei, denn es gibt noch einen weiteren
Unsterblichen, der bekämpft werden muss - Kurgan (C. Brown), der
MacLeod zuvor die tödlichen Verletzungen beigebracht hat. Es heißt
nämlich, dass der letzte überlebende Unsterbliche die Kräfte der
anderen in sich vereint und so außergewöhnlich mächtig wird. Erst
mehrere hundert Jahre später soll es im New York der Gegenwart zur
entscheidenden Schlacht kommen, in der es heißt: Es kann nur einen
geben...
Der zweite Film von Regisseur
Russell Mulcahy hat selbst nach dreißig Jahren nichts von seinem
Charme verloren und unterhält, trotz einiger antiquierter Spezial
Effekte, auch heute noch prächtig. Das ist vor allem dem starken
Drehbuch des Dreiergespanns Gregory Widen, Peter Bellwood sowie
Larry Ferguson geschuldet, dessen Handlung durch viereinhalb
Jahrhunderte führt. Aber auch der damalige Newcomer Christopher
Lambert, der mit gebürtigem Namen eigentlich Christophe Guy Denis
Lambert heißt und zuvor in 'Greystoke – Die Legende von Tarzan,
Herr der Affen' zu sehen war, weiß vollauf zu überzeugen. Zudem
sind die Nebenrollen mit Sean Connery (Ramirez), Roxanne Hart
(Brenda Wyatt) sowie schließlich Clancy Brown, der hier den
übermächtigen und durchgeknallten Kurgan verkörpert, ideal besetzt
und alle Darsteller liefern eine glaubhafte Performance ab. Hie und
da gibt es aufgrund der Zeitsprünge zwar einige Längen im Film, der
Spannungsbogen bleibt aber stets erhalten und auch die
Schwertkampfaction, allen voran das starke Finale, kann sich immer
noch sehen lassen. Wenn dann auch noch die gealterte Heather
(Beatie Edney) aufgrund ihres hohen Alters in MacLeods Armen liegt
und ihm sagt, dass sie nicht sterben möchte, sondern bei ihm
bleiben möchte, für immer und währenddessen im Hintergrund „Who
wants to live forever“ von Queen läuft, dann ist das ganz großes
Kino, das einem auch noch nach dreißig Jahren eine Gänsehaut
bereitet.
Bildqualität:
▪ Ansichtsverhältnis: 1,85: 1
(16:9)
▪ meist gute, jedoch inkonsequente
Bildschärfe
▪ überwiegend ausgewogenes
Kontrastverhältnis
▪ natürliche und kräftige
Farbwiedergabe
▪ satter Schwarzwert
▪ leichter Detailverlust in
dunklen Szenen
▪ sichtbares Filmkorn mit teils
stark verrauschten Shots
Die Bildqualität von 'Highlander'
kann sich für das hohe Alter des Films zwar sehen lassen, liefert
aber nie dauerhaft gute Werte, sondern schwankt während der
gesamten Laufzeit teils sehr stark. Filmkorn ist dauerhaft
vorhanden und tritt vor allem während großer Totalen oder in
dunkleren Bereichen vermehrt auf. Etwas schade ist, dass trotz
aufwendigen 4K-Remastering die Bildqualität noch immer inkonsequent
ist und keinesfalls stabile Schärfewerte liefert. Wie schon bei der
2009 erschienenen Blu-ray-Erstauflage, die eine etwas andere
Farbgebung aufweist, haben einige Szenen richtiges HD-Niveau –
siehe beispielsweise die Verhaftungsszene beim Madison Square
Garden, andere wiederrum erreichen höchstens DVD-Qualität.
Ebenfalls noch immer vorhanden ist der Shot in VHS-Qualität vom
verwundeten Connor MacLeod auf dem Schlachtfeld bei Minute 16:32,
der vermutlich aufgrund des Augen-Herauszoom-Effekts schon immer so
mies aussah. Darüber hinweg trösten aber immerhin gestochen scharfe
Szenen wie beispielsweise bei Minute 21:30 oder 44:30, in denen
jede Hautpore und auch einzelne Haare von Christopher Lambert
beziehungsweise Sean Connery mühelos zu erkennen sind. Kein
herausragendes 4K-Remastering, aber der Erstauflage ist der neue
Transfer dennoch klar überlegen.
Tonqualität:
▪ DTS-HD Master Audio 5.1
(Deutsch, Englisch)
▪ DTS-HD Master Audio 2.0
(Englisch)
▪ wechselhafte
Tonqualität
▪ allgemein recht frontlastige
Abmischung
▪ starker Soundtrack von
Queen
▪ Dialogverständlichkeit nicht
immer optimal
Auch beim deutschen Ton von
'Highlander' verhält es sich ähnlich wie bei der Bildqualität, denn
auch dieser ist sehr wechselhaft. Während sich das gesamte
Geschehen meist eher auf die vorderen Kanäle beschränkt, ist auf
den hinteren Lautsprechern eigentlich nur während der
Action-Sequenzen oder der musikalischen Untermalung etwas los.
Auffällig ist hier, dass der deutsche Ton etwas dumpfer und
basslastiger klingt als der englische Originalton, der ebenfalls in
verlustfreiem DTS-HD Master Audio 5.1 vorliegt. Zudem fällt auf,
dass der deutsche 5.1-Mix ein Mischmasch aus deutschem und
englischem Sound ist. Wenn Kurgan beispielsweise zur Oma in das
Auto steigt, ist hier ganz klar das „Moooom“ aus der
Originalsynchro zu hören und auch die Prostituierten vorher am
Straßenrand sprechen Englisch. Das alles ist zwar alles andere als
optimal gelöst, aber ohne eine komplette Neusynchronisation wird
sich das wohl leider nicht mehr ändern lassen. Immerhin klingt die
Filmmusik von Queen sehr kräftig, wodurch allerdings einige Dialoge
etwas schwerer verständlich sind, was jedochfür beide
Sprachfassungen gilt.
Ausstattung:
▪ Audiokommentar mit Regisseur
Russell Mulcahy
▪ Interview mit Regisseur Russell
Mulcahy (22:06 min.)
▪ Interview mit Christopher
Lambert (19:44 min.)
▪ Making-of Highlander (1:55:41
min.)
▪ Eine Legende wird geboren (29:12
min.)
▪ Der visuelle Stil (40:03
min.)
▪ Eine starke Frau (15:55
min.)
▪ Über die Entstehung (30:30
min.)
▪ Geschnittene Szenen (6:13
min.)
▪ Aus dem Archiv: Interview mit
Christopher Lambert (8:32 min.)
▪ Trailer (2:31 min.)
Das Bonusmaterial von 'Highlander'
besteht teils aus den bereits bekannten Extras der Erstauflage
sowie aus einigen komplett neuen Beiträgen. Wie von StudioCanal
angekündigt, wurde die Neuauflage mit zwei neuen hochauflösenden
Interviews ausgestattet, in denen sich Regisseur Russell Mulcahy
sowie Christopher Lambert sehr ausführlich zu Wort melden. Unter
anderem erfährt man hier von Mulcahy, das er auf Christopher
Lambert über einen Zeitungsartikel aufmerksam wurde und diesem die
Rolle des Highlanders gab, obwohl dieser damals kein einziges Wort
Englisch sprechen konnte. Lambert wiederrum äußert sich über seine
Rolle, seine Schauspielkollegen und auch die Arbeitsweise von
Regisseur Russel Mulcahy. Das bereits bekannte Making-of der
Erstauflage wird durch einen vierten Beitrag ergänzt, welcher den
Titel 'Über die Entstehung' trägt. Mit diesem bringt es das
Making-of, dessen vier Teile sich auch einzeln abspielen lassen,
auf eine stattliche Gesamtlaufzeit von knapp zwei Stunden.
Ebenfalls bekannt sind der sehr informative und spaßige
Audiokommentar mit Regisseur Russell Mulcahy sowie das
Archiv-Material, welches aus einem älteren Interview mit
Christopher Lambert sowie fünf geschnittenen Szenen besteht. Für
letztere existiert allerdings keine Tonspur mehr, weshalb diese
Szenen lediglich musikalisch untermalt wurden. Das
Ausstattungspaket wird abschließend noch mit dem englischen
Kinotrailer in HD abgerundet, darüber hinaus bietet das gesamte
Bonusmaterial auch deutsche Untertitel.
Fazit:
'Highlander – Es kann nur einen
geben' zählt zu den ganz großen Filmen der 80er-Jahre und gehört
eigentlich in jede gut sortierte Filmsammlung. Der Film von
Regisseur Russell Mulcahy, der hier nach 'Razorback' seine erste
große Hollywoodproduktion stemmte und mit Newcomer Christopher
Lambert einen echten Glücksgriff landete, kann sich auch heute
noch, selbst 30 Jahre nach seiner Kinoaufführung, sehen lassen. Die
Handlung, in welcher der Unsterbliche Connor MacLeod viereinhalb
Jahrhunderte durchlebt und am Ende in der Gegenwart gegen seinen
Widersacher Kurgan um den Preis kämpfen muss, unterhält immer noch
prächtig. Dank der tollen Mischung aus origineller Story,
großartigen Darstellern, tollen Effekten, einer unkonventionelle
Schnitt- und Kameratechnik sowie dem erstklassigen Soundtrack von
Queen, hat sich der Titel seinen Charme über die Jahre erhalten
können, der in dieser neuen 30th Anniversary Edition nun zu neuem
Leben erwacht.
Technisch halten sich dabei die
Neuerungen allerdings in Grenzen, denn obwohl der Transfer nun
aufwendig in 4K restauriert wurde, ist er alles andere als optimal.
Die Bildqualität ist nach wie vor immer noch sehr wechselhaft, aber
zweifelsohne bietet diese Veröffentlichung die bislang beste
Qualität. Beim deutschen Ton hat man auf den Sound der 2009
erschienenen Blu-ray zurückgegriffen, der zwar in verlustfreiem
DTS-HD Master Audio 5.1 vorliegt, allerdings ist dieser Mix ein
Mischmasch aus deutschem sowie englischen Sound. Daraus resultiert,
dass die Abmischung leider nicht ausbalanciert klingt und es immer
wieder mal vorkommt, das im Hintergrund englische Sprecher zu hören
sind. Das ist zwar etwas schade, war aber bereits auch in der
Erstauflage so gewesen und lässt sich wohl ohne eine komplette
Neusynchronisierung nicht mehr ändern. Das Bonusmaterial ist
ebenfalls weitestgehend bekannt, bietet aber mit dem vierten Teil
des Making-ofs und zwei aktuell produzierten Interviews auch Neues.
Wer 'Highlander' bislang noch nicht in seiner Blu-ray-Sammlung hat,
sollte zugreifen. Besitzer der Erstauflage müssen abwägen, ob die
zwar sichtlich bessere Qualität und die neuen Bonis ein Upgrade
rechtfertigen - wir finden aber: Ja!
Kaufempfehlung:
7/10
Testgeräte:
▪ TV: Philips PFL9704
▪ AVR: DENON AVR-X4200W
▪ BDP: DENON DBT-3313UD
▪ Boxen: CANTON GLE-Serie
▪ Sub: YAMAHA YST-SW320