Wertung:
Story: 7
Bildqualität: 9
Tonqualität: 8
Ausstattung: 8
Gesamt*: 8
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht
berücksichtigt.
Den deutschen Filmproduzenten, Regisseur und Drehbuchautoren Roland
Emmerich bringen die meisten Filmfans garantiert mit dessen
Katastrophenfilmen in Verbindung, in denen es der gebürtige
Stuttgarter nur zu gerne ordentlich krachen lässt. Emmerichs erster
Film, in denen er ganze Städte mitsamt unzähliger Denkmäler dem
Erdboden gleich machte, war seinerzeit Independence Day, der 1996
dank einer Marketingkampagne bis dato nicht bekannten Ausmaßes,
einschlug wie eine Bombe. Das weltweite Einspielergebnis belief
sich auf stolze 817 Millionen US-Dollar, denen lediglich
Produktionskosten von 75 Millionen gegenüberstanden – ein
Mega-Erfolg, von dem man eigentlich ausgehen würde, dass schnell
eine Fortsetzung folgt. Doch weit gefehlt, denn diese ließ ganze
zwanzig Jahre auf sich warten und startet nun am 14. Juli im Kino.
Pünktlich zum 20. Jubiläum sowie dem Kinostart von
Independence Day – Wiederkehr,
veröffentlicht Twentieth Century Fox Home Entertainment den
Independence Day – Extended Cut zum ersten Mal auf
Blu-ray. Wir haben die Neuauflage in unseren Player geschoben und
berichten im Review, ob ein Upgrade der alten Scheibe lohnenswert
ist.
Story
2. Juli: Etwas Grauenvolles nähert sich unserem Planeten. Der
Countdown läuft ...
3. Juli: Explosionsartig verdunkelt sich der Himmel - die Invasion
aus einer anderen Welt hat begonnen. Los Angeles, Washington, New
York, Moskau, Bombay ... gibt es nicht mehr. Mit gigantischen
Raumschiffen, von denen jedes einen Durchmesser von etwa 30
Kilometern hat, legen sie die Zentren der Erde in Schutt und Asche.
Doch sie wollen mehr ...
4. Juli: Wir sind nicht mehr viele und wir haben Angst, denn wir
kennen ihr Ziel: Die totale Vernichtung der Menschheit! Doch heute
ist der Tag, an dem wir zurückschlagen, heute ist unser
"Independence Day"!
Der packende Sci-Fi-Blockbuster von Regisseur Roland Emmerich (The
Day after tomorrow), in dem eine gewaltige außerirdische Armee die
Existenz der Erde bedroht, ist noch immer bildgewaltig und hat
selbst zwanzig Jahre nach seiner Veröffentlichung nichts von seiner
Qualität verloren. Independence Day, in dem sich Captain Steven
Hiller (W. Smith), Präsident Thomas J. Whitmore (B. Pullmann) sowie
David Levinson (J. Goldblum) gegen die Aliens behaupten müssen und
die Menschheit vor ihrer Auslöschung zu bewahren versuchen, bietet
noch immer erstklassige Spezialeffekte und auch sonst, ist die
technische Umsetzung auch aus heutiger Sicht noch immer sehr
beeindruckend. Sicher, das großartige Raumschiffdesign der
Invasoren, die optische Aufmachung der Aliens und auch die
Zerstörungsorgie, wenn zahlreiche Wahrzeichen und Denkmäler,
inklusive der Freiheitsstatue und dem Weißen Haus vernichtet
werden, wurden allesamt stark umgesetzt, die Handlung sowie die
oberflächlichen Charaktere lassen allerdings zu wünschen übrig.
Daran kann selbst die durchdachte Einbindung des
Roswell-Zwischenfalls aus dem Jahr 1947 sowie des militärischen
Sperrgebiets Area 51 in Nevada, das im Film eine geheime
Forschungsstation beinhaltet, deren Leiter der etwas skurile Dr.
Okun (B. Spiner) ist, nichts ändern. Aber auch wenn der Film
vollgestopft ist mit amerikanischem Patriotismus, diversen
Logiklöchern und teils irrwitzigen Einfällen, unter anderem die
Außerirdischen mittels einer Erkältung – oder besser gesagt, einem
Computervirus – zu bezwingen, dann ist das schon sehr weit
hergeholt, zumal auch mehrmals betont wird, das deren Technologie
der unseren weit überlegen ist. Aber egal, der Film macht immer
noch sehr viel Spaß und endlich ist auch neben der Kinofassung (145
Minuten) die verlängerte Fassung (154 Minuten) mit an Bord, welche
es bislang nur auf die 2006 erschienene DVD-Century 3-Cinedition
geschafft hatte.
Bildqualität
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Ansichtsverhältnis: 2,39: 1 (16:9)
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sehr gute Bildqualität
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tolle Bildschärfe sowie feine Detailzeichnung
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kräftige, natürliche Farbgebung
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knackiger Kontrast
Die neue 4K-Abtastung hat sich ausgezahlt, denn im direkten
Vergleich mit der inzwischen bereits acht Jahre älteren
Blu-ray-Erstauflage, hat die Neuauflage klar die Nase vorn. Der
neue Bildtransfer im Seitenverhältnis von 2,39:1 bietet eine hohe
Bildschärfe sowie feine Detailzeichnung und erweckt beinahe den
Anschein, dass man es mit einer brandaktuellen Produktion zu tun
hat. Das Master profitiert zudem von einer etwas anderen
Farbgebung, deren Farben sich nun weniger warm präsentieren und
auch deutlich mehr Details erkennen lassen. Einzig und allein die
minimal weicheren Spezialeffekte offenbaren dann doch das Alter der
Produktion, die allerdings noch nie besser ausgesehen hat. Ein
Upgrade der Erstauflage ist für Fans des Films folglich ein
Muss!
Tonqualität
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DTS-HD Master Audio 5.1 (Englisch)
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DTS 5.1 (Deutsch, Italienisch, Spanisch)
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Dolby Digital 5.1 (Französisch, Portugiesisch,
Spanisch)
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Dolby Digital Mono (Französisch)
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Untertitel: Deutsch, Französisch, Englisch für Hörgeschädigte,
u.a.
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stimmige Atmosphäre
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passender Filmscore
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wuchtige Surround-Effekte
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satter Basseinsatz
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gute Dialogverständlichkeit
Bereits der Ton der Erstauflage wusste vollauf zu begeistern und
auch die Blu-ray-Neuauflage überzeugt mit einem tollen Sound, der
auch hier wieder auf Deutsch in DTS 5.1 sowie im englischen
Original als DTS-HD Master Audio 5.1-Mix vorliegt. Neu
hinzugekommen sind außerdem diverse weitere Tonspuren in
Französisch, Spanisch, Italienisch und Spanisch. Getestet wurden
der deutsche sowie englische Ton, welche beide sehr räumlich und
gleichermaßen direkt klingen und obendrein mit einem kräftigen
Basseinsatz aufwarten. Dabei muss aber angemerkt werden, dass der
Originalton minimal die Nase vorn hat und einen Tick
differenzierter klingt. Ein für das Alter des Films überaus guter
Sound, bei dem trotz der unzähligen wuchtigen Effekte, die
Dialogverständlichkeit zu jeder Zeit gegeben bleibt. Einziges Manko
ist hier der Extended Cut-Sound, der bei den erweiterten
beziehungsweise zusätzlichen Szenen eine nicht immer optimale
Tonanbindung erfahren hat – als bestes Beispiel lässt sich hier ein
Abschnitt bei 44:15 Minuten nennen, bei welchem das am extremsten
auffällt. Abgesehen von diesen minimalen Unterschieden, die sich
bei später verlängerten Produktionen manchmal eben nicht vermeiden
lassen, ist hier aber alles in Butter.
Ausstattung
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Extras von Disc 1:
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Audiokommentar von Regisseur Roland Emmerich und Produzent Dean
Devlin
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Audiokommentar der VFX-Supervisor Volker Engel und Doug
Smith
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Original Kinotrailer: Independence Day – Wiederkehr
-
Extras von Disc 2:
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Independence Day: Ein Vermächtnis, das verpflichtet (30:40
min.)
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Alternatives Ende der Kinofassung (4:16 min.)
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Spass am Set (2:05 min.)
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Erschaffung von Realität: Die Entstehung der Spezialeffekte
(29:19 min.)
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Die ID4-Invasion (21:57 min.)
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Making-of ID4 (28:29 min.)
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Die Action im Film (9:04 min.)
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Die Nachrichtenbeiträge in Independence Day
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Bildergalerie
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Teaser-Trailer
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Original Kinotrailer
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TV-Spots
Im Vergleich zur eher spärlich ausgestatteten Erstauflage, bietet
die 20 Jahre Jubiläums-Edition eine ganze Fülle an interessanten
Extras. Den Anfang machen auf Disc 1 die zwei Audiokommentare von
Regisseur Roland Emmerich und Produzent Dean Devlin beziehungsweise
VFX-Supervisor Volker Engel und Doug Smith, die eigentlich alle
Fragen rund um das ID4-Projekt beantworten. Ebenfalls enthalten ist
der deutsche Kinotrailer zu
Independence Day – Wiederkehr.
Weiter geht es auf Disc 2 mit dem neuen halbstündigen Feature
'Independence Day: Ein Vermächtnis, das verpflichtet', welches
überwiegend am Set oder besser gesagt, während der Produktion des
zweiten Teils entstand. In dieser melden sich eigentlich alle an
der Produktion beteiligten Personen sehr ausführlich zu Wort und
berichten über ihre Erlebnisse und Empfindungen während der
Dreharbeiten und nach der Kinoveröffentlichung. Die übrigen Extras
sind allesamt von vorausgegangenen DVD-Auflagen bekannt, bieten
deutsche Untertitel und runden das Ausstattungspaket positiv ab –
auch wenn das weitere Bonusmaterial lediglich in SD-Qualität
vorliegt. Kleine Anmerkung noch am Rande: Die zwei älteren Specials
'Spass am Set' und 'Making-of ID4' wollten auf dem Blu-ray-Player
partout nicht laufen, funktionierten hingegen aber auf der
PlayStation 4 einwandfrei, warum auch immer!?
Fazit
Roland Emmerichs Alien-Invasions- beziehungsweise Katastrophenfilm
macht immer noch sehr viel Spaß und macht technisch nach wie vor
eine sehr gute Figur – und das selbst 20 Jahre nach seiner
eigentlichen Veröffentlichung. Die Neuauflage, welche nun zum 20
jährigen Jubiläum und pünktlich zum Kinostart von
Independence Day – Wiederkehr
erscheint, macht dabei qualitativ sowie ausstattungstechnisch einen
gewaltigen Sprung nach vorne. Der neue Bildtransfer erstrahlt dank
neuer 4K-Abtastung im allerschönsten HD-Glanz und erweckt beinahe
den Eindruck, dass man es mit einer brandneuen Kinoproduktion zu
tun hat. Das Bild ist gestochen scharf, es sind deutlich mehr
Details erkennbar und auch farblich hat der Titel dank neuer
Farbgestaltung zugelegt und wirkt nun deutlich natürlicher. Beim
Sound hat man auf den ordentlichen deutschen DTS 5.1-Mix
zurückgegriffen und auch der Originalton liegt im bereits bekannten
DTS-HD Master Audio 5.1 vor. Bis auf die im Review angesprochene
Abmischungsproblematik des Extended Cuts, bei der die Einbindung
der erweiterten beziehungsweise zusätzlichen Szenen nicht immer
optimal ist, gibt es aber nichts auszusetzen.
Zudem hat man sich endlich auch die Mühe gemacht, sämtliche
bekannte Extras mit unterzubringen – inklusive einem neuen
halbstündigen Feature, das während der Produktion zur Fortsetzung
entstand. Wer auf Aliens oder Katastrophenfilme steht und den Film
bislang noch nicht in seiner Sammlung hat, sollte zugreifen. Alle
anderen, die bereits die Blu-ray-Erstauflage von
Independence Day besitzen, können ebenfalls
upgraden, denn die Neuauflage ist überaus gelungen und der Film sah
noch nie besser aus.
Kaufempfehlung:
8/10Testgeräte:
TV: Philips PFL9704
AVR: DENON AVR-X4200W
BDP: DENON DBT-3313UD
Boxen: CANTON
GLE-Serie
Sub: YAMAHA YST-SW320