Geschrieben: 18 Mai 2016 16:58
Blu-ray Fan
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7
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Wertung:
Story: 7
Bildqualität: 8
Tonqualität: 8
Ausstattung: 3
Gesamt*: 6
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht
berücksichtigt.
Der inzwischen 79-jährige Sir
Anthony Hopkins ('Das Schweigen der Lämmer') und der knapp
40-jährige irische Darsteller Colin Farrell ('Minority Report')
haben eigentlich nicht viel gemeinsam. Bis vielleicht auf die
Tatsache, dass jeder von ihnen ein richtig guter Schauspieler ist
und beide eigentlich pro Jahr lediglich in einem Film mitwirken.
Der 2015 produzierte Thriller namens 'Die Vorsehung – Solace',
führte die zwei großartigen Talente zum zweiten Mal in ihrer
filmischen Laufbahn zusammen, zwölf Jahre nachdem sie in Oliver
Stones 'Alexander' mitspielten. Hier nun ist es aber anders, denn
beide treten sich als ebenbürtige Kontrahenten mit hellseherischen
Fähigkeiten gegenüber. Ob der Thriller sehenswert und die
Blu-ray-Auswertung gelungen umgesetzt wurde, deckt unser Review
auf.
Story:
Der FBI-Veteran Joe Merriwether
(J. D. Morgan) und seine ehrgeizige Partnerin Katherine Cowles (A.
Cornish) ermitteln in einer Serie bizarrer Morde. Da beide in dem
Fall aber nicht mehr weiterkommen und es immer mehr Opfer werden,
ziehen sie den eigenbrötlerische Psychoanalytiker Dr. Clancy (A.
Hopkins) hinzu. Dieser konnte dank seiner hellseherischen
Fähigkeiten der Polizei bereits mehrfach helfen und soll nun das
Team bei der Suche nach dem Täter unterstützen. Tatsächlich braucht
Clancy auch nicht lange, um ein Muster hinter den Morden zu
erkennen und bringt so die Ermittler auf die Spur von Charles
Ambrose (C. Farrell). Doch der verfügt überraschenderweise über die
gleichen Fähigkeiten wie Clancy und ist seinen Verfolgern damit
immer einen Schritt voraus...
Gleich vorweg muss ganz klar
gesagt werden, dass es sich bei 'Die Vorsehung - Solace', für
dessen Regie sich Afonso Poyart verantwortlich zeichnet, welcher
den Stoff nach einem Drehbuch von Sean Bailey und Ted Griffin
adaptiert hat, um einen wirklich sehenswerten Titel handelt. Der
Film bietet von Beginn bis zum tollen Finale einen durchweg guten
Spannungsbogen, bietet eine intelligente Handlung sowie eine
wahrlich großartige schauspielerische Leistung der namhaften
Darsteller. Das Staraufgebot um Anthony Hopkins, zu dem neben Colin
Farrell auch Jeffrey Dean Morgan ('Grey’s Anatomy') und Abbie
Cornish ('RoboCop') zählen, bietet eine exzellente Performance –
jeder der Darsteller geht in seiner Rolle voll auf und verkörpert
diese glaubhaft. Vor allem Hopkins überzeugt in seinem Part als
Psychoanalytiker mit besonderer Gabe, der seine geläuterte Figur
mit Bravour rüberbringt. Aber auch Farrell, der leider erst im
letzten Drittel des Films richtig zu sehen ist, spielt großartig
und man nimmt ihm die Rolle als Bösewicht ab – ja man fühlt sich
sogar dazu verleitet, ihm seine Morde in gewisser Weise zu
vergeben. Er verfolgt nämlich mit seinen Taten ein ganz bestimmtes
Ziel, über das man vor allem nach Ende des Films, sicherlich noch
länger nachdenken wird.
Was allerdings etwas schade ist,
ist die Tatsache, dass sich in dem spannenden Thriller ein paar
Logiklöcher und auch Drehfehler eingeschlichen haben. Zum Beispiel
stehen bei den Leichen nicht die Münder offen, obwohl deren Körper
meistens in einer Sitzposition gefunden werden oder nachdem
FBI-Ermittlerin Cowles das Bündel der Fallakten auf John Clancys
Küchenablage legt, ist dieses im nächsten Schnitt plötzlich
verschwunden. Etwas kurios ist auch, dass Clancy seine
hellseherischen Fähigkeiten bei einer Autoverfolgungsjagd nutzt und
dabei genau weiß, wo sich der Fluchtwagen gerade befindet. Doch
anstatt diesen aus einem bestimmten Wartebereich heraus zu rammen,
lässt er es zunächst erst vorbeifahren, ehe er die Verfolgung
wieder aufnimmt. Das alles sind zwar alles nur kleine Details, die
den Filmgenuss keinesfalls mindern, auffällig ist es aber dennoch.
Abgesehen von diesen kleinen Makeln bietet der Film aber eine
gelungene und spannende Laufzeit von 101 Minuten, bei der es zu
keiner Zeit langweilig oder vorhersehbar wird – auch wenn man
bereits zu Filmbeginn weiß, wer der eigentliche Killer
ist.
Bildqualität:
▪ Ansichtsverhältnis: 2,40: 1
(16:9)
▪ gute Bildschärfe
▪ überwiegend natürliche
Farben
▪ Kontrast könnte etwas knackiger
sein
▪ guter Schwarzwert
Der in MPEG-4/AVC-codierte
Transfer bietet auf den ersten Blick eine solide Bildqualität, die
in Nahaufnahmen eine beachtliche Schärfe bietet. Hier lassen sich
mühelos einzelne Haare der Darsteller erkennen, aber auch
Umgebungsdetails werden hervorragend aufgelöst. Kleinere
Beanstandungen gibt es bei helleren Szenen, bei denen der Kontrast
etwas knackiger hätte ausfallen dürfen sowie in dunklen Szenen, in
denen leider einige Details untergehen. Dafür ist aber der
Schwarzwert sehr satt und auch die Farben sind, trotz des leichten
Brauntons, überwiegend sehr natürlich ausgefallen.
Tonqualität:
▪ DTS-HD Master Audio 5.1
(Deutsch, Englisch)
▪ Untertitel: Deutsch für
Hörgeschädigte
▪ stimmige Atmosphäre
▪ tolle
Surround-Effekte
▪ passender Filmscore
▪ gute
Dialogverständlichkeit
Beim Sound hat Concorde Home
Entertainment 'Die Vorsehung – Solace' mit einer verlustfreien
DTS-HD Master Audio 5.1-Abmischung ausgestattet, welche jeweils in
Deutsch als auch im englischen Originalton zur Auswahl steht. Dabei
klingen beide gleichermaßen ansprechend, wobei angemerkt werden
muss, dass der Originalton leicht die Nase vorn hat. Aber ganz
gleich für welche der zwei enthaltenen Tonspuren man sich letztlich
entscheidet, beide suggerieren eine tolle Surround-Atmosphäre,
welche vor allem während der kurzen Visionen sowie dem spannenden
Finale zur Höchstform aufläuft und jede Menge direkt klingende
Effekte bietet. Die musikalische Untermalung von Brian Transeau
('The Fast and the Furious'), der unter dem Künstlernamen BT
produziert und bereits seit seinem dritten Lebensjahr Klavier
spielt, begleitet das Geschehen zudem stets perfekt und trägt viel
zur gelungenen Atmosphäre des Films bei. Abschließend bleibt noch
zu erwähnen, dass einige Dialoge manchmal zwar etwas dumpf klingen,
aber nichts destotrotz immer verständlich wiedergegeben
werden.
Ausstattung:
▪ Interviews (14:02
min.)
▪ Deutscher Kinotrailer (1:46
min.)
▪ Original Kinotrailer (2:28
min.)
▪ Trailershow
Viel Bonusmaterial bietet die
Blu-ray leider nicht. Das einzige richtige Extra sind die
Interviews, in denen sich Anthony Hopkins, Colin Farrell, Jeffrey
Dean Morgan, Abbie Cornish sowie Regisseur Afonso Poyart und
Produzent Thomas Augsberger sehr ausführlich zu Wort melden. In den
rund 14 Minuten wird hier über die einzelnen Charaktere, deren
Motivation, die Handlung des Films sowie die Filmemacher
geplaudert, was nicht nur informativ sondern auch interessant ist.
Darüber hinaus sind auch noch der deutsche Kinotrailer sowie der
Original Kinotrailer enthalten. Die Extras bieten deutsche
Untertitel und liegen komplett in HD vor, wobei allerdings
angemerkt werden muss, dass die Qualität der Interviews teils
schlecht ausgelöst ist und sich darin einige deutliche Bildfehler
in Form von Unruhen oder Drop-Outs bemerkbar machen.
Fazit:
Mit seinem zweiten Spielfilm ist
dem brasilianischen Regisseur Afonso Poyart ein tolles Werk
gelungen, das zwar unverständlicherweise nicht in den
amerikanischen Kinos zu sehen war, allerdings im Heimkinosektor
sicherlich schnell viele Zuschauer begeistern wird. Der Thriller
ist intelligent umgesetzt, bietet eine ansprechende Handlung, eine
stimmige Atmosphäre sowie großartige Darsteller. Vor allem die
Darbietung von Anthony Hopkins und Colin Farrell ist über jeden
Zweifel erhaben und lässt einen sogar über kleinere Logiklöcher
oder leichte Drehfehler hinwegsehen. Endlich mal wieder ein
Thriller, der von Anfang bis Ende spannend bleibt und das obwohl
man bereits zu Beginn weiß, wer der eigentliche Killer
ist.
Technisch kann sich die
Blu-ray-Umsetzung ebenfalls sehen lassen. Die Bildqualität ist
solide und bietet vor allem in Nahaufnahmen exzellente
Schärfewerte, während der deutsche und englische Ton in
verlustfreiem DTS-HD Master Audio 5.1-Sound vorliegt. Beide
Abmischungen sind gelungen und vermitteln eine tolle
Surround-Atmosphäre, die vor allem während der Visionen viele gute
und direkt klingende Effekte bietet. Ein kleiner Schwachpunkt der
Disc ist die Bonusausstattung, die leider nur rund 14 Minuten
Interviews mit Cast & Crew sowie zwei Trailer zu bieten hat.
Davon sollte man sich aber nicht beeinflussen lassen, denn
ansonsten gibt es an dem gelungenen Titel nichts weiter zu
beanstanden.
Kaufempfehlung:
7/10
Testgeräte:
▪ TV:
Philips PFL9704
▪ AVR: DENON AVR-X4200W
▪ BDP: DENON DBT-3313UD
▪ Boxen: CANTON GLE-Serie
▪ Sub: YAMAHA YST-SW32