Hi ihr!
Heute war ich in "Schneemann" und das war mein Eindruck:
Der Film beginnt mit einer Familienkrise im tiefsten Norwegen. Ein
Kind ist der Leidtragende und baut einen Schneemann. Jahre später
bekommt es Harry Hole (Michael Fassbender) als Ermittler mit einem
Fall zu tun, bei dem mehrere Morde in kürzeren Abständen folgen und
jedes Mal ein Schneemann hinterlassen wird. Nach ersten
Ermittlungen, die ins leere laufen wird ihm als Kollegin Katrine
Bratt (Rebecca Ferguson) zugeteilt. Aufgrund seiner gescheiterten
Ehe ist ihm dies gar nicht recht, jedoch stößt er bei ihr auf
Indizien, die ihn auf die Spur des Mörders bringen. Werden sie
diesen Fall lösen können?
Wer nordische Produktionen wie die Krimiserie "Die Brücke - Transit
in den Tod" kennt wird schnell klar, dass dieser Film einen sehr
amerikanischen Touch hat und den eigtl. typisch nordisch-kühlen
Flair etwas schadet. Auch die Ermittlungen laufen eher
oberflächlich ab und lassen recht offensichtliche Indizien völlig
außer acht. Abgesehen von Michael Fassbender und Rebecca Ferguson
ist die Besetzung mit Val Kilmer und J.K. Simmons ebenfalls sehr
amerikanisch geraten. Am meisten schmunzeln musste ich doch als
mitten in Norwegen eine amerikanische Polizeisirene ertönte und
über Funk eine englische Adresse durchgegeben wurde. Jedoch genug
der Kritikpunkte. Was die Spannung betrifft macht der Film vieles
richtig. Gerade der ruhige Soundtrack passt gut zum Geschehen. Dazu
gesellen sich wirklich tolle Panoramaaufnahmen vom winterlichen
Norwegen. Jedoch gerade da, wo man mehr auf einige Indizien hätte
eingehen können versucht der Film dies mit den teils blutigen und
brutalen Morden dies zu kompensieren.
Insgesamt dürfte der Film vor allem denen gefallen, die Tatort zu
langweilig finden und nordische Thriller oder Krimis nicht kennen.
Dem Film fehlt es gerade wg des doch sehr amerikanischen Flairs die
echte nüchtern-kühle Erzählweise einer nordischen Produktion. Das
Drehbuch von einem Norweger war sicher gut angedacht, aber gerade
bei der Umsetzung haperte es dann. Trotzdem weiß der Film trotz
teils zu deutlichen Indizien über weite Strecken zu fesseln, jedoch
dies nicht stetig aufrecht zu halten. Was den Film vor allem
ausmacht sind die Landschaftsaufnahmen und die beiden
Ermittler.Diesmal muss ich gestehen, dass mir die Bewertung nicht
leicht fiel. Da es sich einerseits um einen sehr spannenden Film
handelt, welcher aber von dem eigtl. typisch nordischen Flair
abweicht vergebe ich mit möglichst sachlicher Sichtweise 7,5/10P.
Als Kenner von solch tollen Produktionen wie "Die Brücke - Transit
in den Tod" hätte ich weniger Punkte vergeben.