So gestern nun endlich in 3D gesehen (die letzten Wochen hab ich
filmtechnisch leider wenig Zeit) und was soll ich nun groß
schreiben was hier nicht eh schon thematisiert wurde? Die
Guardians of the Galaxy sind ja eher eine neue
Comicheldtruppe und stammen eben nicht aus der 70er Jahre Stan Lee
Ära. In den 90ern sind sie komplett an mir vorbeigegangen und somit
kenne ich nur die MCU-Verfilmungen.
Vol. 1 (2014)
fand ich saustark weil diese Truppe einfach so anders
unkonventionell ist.
Vol. 2 (2017) fand ich
ähnlich schlecht wie
Thor 2. Zwischenzeitlich hat
man aber immer wieder Abenteuer im
MCU mit ihnen
erlebt weswegen ich sehr gespannt auf den doch recht späten
Vol. 3 war. Bis auf zwei Trailer habe ich mir auch
kaum was vorher angeschaut und ich wusste nur das es möglicherweise
sehr sehr traurig werden könnte weil einer der Guardians sterben
könnte. Nach dem Ausstieg von allen großen A-Liga Schauspielern aus
dem MCU dachte ich natürlich direkt an Star Lord selbst. Aber der
Trailer suggeriert das es möglicherweise auch Rocket (mein Liebling
der Truppe) erwischen könnte. Somit bin ich mit einem unguten
Grundgefühl in den Film gegangen.
Und was war ich gestern geflasht als ich gemerkt habe das die
Haupthandlung sich ausgerechnet um meinen Liebling Rocket dreht!
Der Film dreht sofort ab Minute 1 auf und diese Wilde fahrt wird
über 2,5 Stunden hinweg durchgängig gehalten. Trotz der Laufzeit
hatte ich nie das Gefühl das es langweilig oder langatmig wurde.
Und die ganze Truppe ist mit ihrem miteinander so liebevoll
eingefangen worden. Bis auf Groot hat jeder so seine eigenen
Probleme aber als Truppe sind sie einfach nur stark. Und die
Bindung wenn es um einen aus dem Team schlecht steht ist einfach
toll. Aber was sie hier speziell aus Rocket gemacht haben ist schon
sau stark. Endlich wird seine Vergangenheit beleuchtet und man
fühlt mir ihm mit warum er so nihilistisch wurde und wer in der
einen oder anderen Szene mit ihm keinen dicken Kloß im Hals stecken
hat dem ist auch nicht mehr zu helfen. Das war schon alles sehr
grandios und selten das man mit einer CGI-Figur so sehr mitfiebert.
Dachte man immer Star Lord wäre der mit dem heftigsten Leben so
stellt Rocket ihn komplett in den Schatten. Und endlich endlich
endlich wissen wir nun auch was für eine Spezies er angehört - und
er nimmt es wie ein ganz Großer an.
Für mich
mittlerweile DER sympathischste Charakter im gesamten
MCU.
Nochmal zum Team-Build. Natürlich gibts wieder Sprüche und Lacher
am laufenden Band. Leider funktionierten nicht alle Gags weil
gerade ein bis drei wirklich große Dinger schon in den Trailern
verballert wurden. Das ist immer sehr schade dann zu sehen.
Trotzdem macht es so sehr Bock diese Truppe auf ihrer Reise zu
begleiten und selbst die slapstickhaftesten Momente (man denke hier
nur an ihre total bescheuerten Anzüge und auch die Gegner in der
Orgosphäre) machen dann doch irgendwie Spaß. Der einzige
Kritikpunkt von mir ist hier vielleicht das es jetzt nicht DIE
Universums-Untergang-Alles-Zerstör-Story ist, sondern eher eine
kleinere und persönlichere Storyline mit einem soliden Antagonisten
(High Evolutionary) der es natürlich nicht mit Thanos & Co.
aufnimmt, dies aber auch gar nicht will. Und der High
Evolutionary ist genauso
drüber wie die kompletten
Guardians weswegen es auch wunderbar ineinander greift und passt.
James Gunn ist wirklich der richtige Mann für diese Truppe.
Technisch kriegt man hier astreinen Marvelstandard. Das 3D ist
leider über weite strecken marveltypisch irrelevant. Am ehesten
sieht man die Tiefenwirkung noch ganz am Ende als Quill auf der
Erde ist. Was mir aber sehr gut gefiel war die Kameraarbeit. Trotz
nonstop Action gibts keine Wackelkamera und man kann der Action
sehr sehr gut folgen. Und die mehrminütige Slo-Mo-Scene ist ja
einfach nur eine grandiose Choreografie gewesen. Genau für sowas
geht man dann auch ins Kino um solche Augenblicke zu erleben.
Insgesamt merkt man das dieses Jahr im Actionkino neue Dinge mit
der Kamera versucht werden. James Cameron auf seine ganz eigene Art
aber mit
John Wick: Chapter 4 wurde ja auch
schon eine sehr eindrucksvolle und innovative Szene dieses Jahr
gezeigt und hier haben wir nun mindestens eine drittes Mal wo man
einfach nur mit offenem Mund im Sitz stecken bleibt. Bitte mehr von
solch ideenreichen Dingen.
Soundtechnisch spielen die Guardians dann auch nochmal auf einem
ganz anderen Planeten. Aber dies ist ja schon seit Teil 1 mit ein
Markenzeichen. Diese krassen 70s, 80s und 90s Soundtracks die Star
Lord immer wieder abspielt und mittlerweile auch mit der Galaxie
teilt. Sie passen einfach perfekt zu dieser actionreichen,
tempolastigen und trotz der düsteren Grundstory, sehr lockeren
Stimmung im Film. Aber da hat der Trailer mit dem Song
Down to
Earth von Rainbow ja auch schon drauf eingeschworen. Ich
glaube ich muss mir auch mal ne Guardians-Playlist in Apple Music
anlegen.
Fazit:
Phase 5 des MCU macht derzeit die völlig
verkorkste vierte Phase vergessen.
Ant-Man 3 war
schon ein Film zurück zu alte Tugenden und wirklich großen
Problemen.
Guardians Vol. 3 ist ebenfalls ein
Streifen der an die große und heiße MCU-Phase anknüpft und
erinnert. Einzig die beiden Credit-Scenes fand ich jetzt nicht
stark aber der letzte Satz in guter alter Bond-Manier macht
Hoffnung das, trotz das es sich wie ein Abschiedsfilm anfühlt, wir
auch ein
Vol. 4 bekommen. Leider hat ja James Gunn
das Lager gewechselt und ob dieser Film dann nochmal so gut werden
wird steht natürlich in den Sternen. Von mir gibts lockere
9 von 10 sehr liebevollen Freundschaften
Für Lylla, Teefs und Floor
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists