Ich habe nicht geschrieben dass die Schärfentiefe erst mit der Zeit
erfunden worden ist, sondern das man diese bei den ersten reinen
Computeranimationsfilmen wie
Toy Story I noch nicht
realisieren konnte, weil die Technik noch nicht so weit war. Schaue
Dir mal die genannten Filme und dazu auch die interesanten Teile
der Boni (Making-Ofs) an, da wird dazu ebenfalls einiges
angerissen. Und lies dich auch mehr in die Materie ein, anstatt
zuviel aus dem Bauch heraus zu Folgern. Dann bekomst Du zunehmend
ein Gefühl für die kleinen wie großen Entwicklungsschritte die sich
über die Zeit vollzogen haben, etwa welch eine Meisterleistung das
schon so überzeugend natürlich wirkende Wasser in
Fantasia
(Zauberlehrlingsepisode) und erst Recht in
Bambi ist.
Diesen hohen Qualitätstandard hat dann erst wieder Pixar erreicht
und weiter ausgebaut.
Man darf insbesondere nicht so easy klassische Techniken und neue
nebeneinander stellen, sondern muss beim Vergleichen auch die
Unterschiede sowie die Komplexität in der gesamten Entwicklung
sehen. Ein lichtempfindlicher Speicher-Chip ist nun Mal nicht
einfach identisch mit dem klassischen Film, auch wenn man natürlich
bestrebt war und ist, die elektronischen (Video-)bilder möglichst
dicht beim vom klassischen Filmmaterial Gewohnten (!) zu
positionieren.
Und Schwarzweiß- und Farbfilm sind auch unterschiedliche Paar
Schuhe. Wobei gerade die frühen Farbverfahren noch bis etwa Ende
der 1960er nicht derart nahezu gleiche Resultate lieferten, wie man
es späterhin und heute gewohnt ist. Der klassische Technicolor-Look
etwa ist schon etwas unverwechselbar Besonderes, wie Du es Dir etwa
anhand von
Vom Winde verweht, aber auch den genannten
Disney-Animationsfilmen (
Schneewittchen etc.)
verdeutlichen kannst.
Und AVATAR und Co. sind doch eh nahezu kaum noch etwas das mit
klassisch fotografierten und entsprechend in der Nachproduktion
noch "von Hand" tricktechnisch bearbeiten Kinofilmen überhaupt zu
tun hat. Da stammt doch eh das Allermeiste aus dem Computer!