Bei den Serien und Filmen gab es natürlich viele verschiedene
Inhalte. Ich differenziere für mich selbst zwischen Handlungsinhalt
(also einfach das Geschehen im Film - bei Star Trek XI eben die
Zeitreise, das Paralleluniversum, die Anfänge) und einem Metainhalt
den ich anspruchsvoll finde (also welcher mich persönlich
anspricht).
Bis inklusive ST VI waren es hauptsächlich Handlungsinhalte. Die
Filme mit der TNG Crew hatten dann für mich auch Metainhalte.
VII die Konfrontation mit dem Ende, die Angst vorm Unbekannten.
Soran lebte in Agonie seit seine Familie gestorben war (Das wurde
im Buch viel besser beschrieben, als es im Film gezeigt wurde),
Picard sah sich mit dem Tod eines Familienmitglieds konfrontiert.
Auch etwas vollkommen Unerwartetes und Unbekanntes für ihn, da er
dann der letzte Picard sein würde. Der Data-Plot der dessen
emotionale Unempfindsamkeit beendet und ihn auch in eine unbekannte
Welt führt. Es ging aus meiner Perspektive darum wie man sich
diesen Situationen stellt, und ihnen dann gegenüber steht. Ob man
sich von ihnen verändern lässt.
In VIII ging es dann vordergründig um einen Handlunsinhalt, es
wurden aber auch ethische Aussagenvermittelt durch Analogien zB zu
Ahab, oder Vergleiche mit dem 20sten Jahrhundert (auf dem Holodeck)
oder dem 21sten nach dem dritten Weltkrieg.
IX (mein Favorit unter den ST Filmen) beschrieb auch über einen
präsenteren Handlungsinhalt eine moralische Diskrepanz und außerdem
als Metainhalt die individuelle Perspektive auf die Welt.
X war schwach. Das Thema an sich fand ich sehr gut, die
Konfontation mit dem Selbst. Mit der dunklen Seite der Macht ;) Wer
man eigentlich ist, und wer man wäre, wenn etwas anders verlaufen
wäre, die Entscheidungen die man trifft, und wie diese einen selbst
beeinflussen. Nur war die Idee schlecht umgesetzt.
(Alles hier beschriebene ist lediglich meine Interpretation der
Aussagen der Filme.)
Solche Metainhalte konnte ich in St XI nicht erkennen. Wäre mir
persönlcih jedoch wichtig gewesen.
Über den Stil kann man streiten. Er ist offensichtlich anders als
in den bisherigen Filmen, (darüber sollten wir uns einig sein,
denke ich). Der ist für mich eben viel zu überzogen.
Ich muss gestehen. Den Stil fand ich gar nicht schlecht. Ich lehne
dieses überzogene Wirken, nicht ab. Und ich mag auch zB Klamauk.
Ich finde das alles nur recht durchschaubar. Ich habe dann immer
das Gefühl nicht den Film zu sehen, sondern das Konstrukt des
Films. Als wären imaginäre kameras und Anweisungen von der regie
da. Das macht solche filme für mich etwas langatmig.
Außerdem fehlte mir irgendwie der Aufbau einer Atmosphäre bei den
Szenen. Es war als würde man immer ins kalte Wasser geworfen werden
(und dabei meine ich nicht nur Scottys Rematerialisierung nach dem
Transwarp-beam), und sobald man sich daran gewöhnt hatte, wechselte
die Szene plötzlich wieder.
Über das Thema ob der Film innerhalb des Star Trek universums
authentisch oder glaubhaft ist, kann man sich auch streiten. Ich
persönlich empfinde Erfindungen wie Transwarp-beamen als sehr
konstruiert. In TNG war, glaube ich, theoretisch davon die Rede.
Wenn es dort gemacht wurde, dann sicher mit der Biegung
physikalischer Gesetze, sodass man das nicht wieder hinbekommen
würde. Und Scotty soll das 200 Jahre vorher schon probiert
haben?
Apropos. Wie alt ist Arschers Beagle mittlerweile? 80 Jahre?
;)
Das sind Kleinigkeiten über die man hinwegsehen kann. Jedoch nehmen
sie mir persönlich die Freude am Film. Und vor allem jenen, die
sich ein wenig mit ST auskennen.