Frontera (2014) Blu-ray Review
Story 6
Bildqualität 6
Tonqualität 6
Ausstattung 1
Gesamt * 4
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.Viele
Filme mit bekannten Hollywood Schauspielern geraten nur nach
einiger Zeit auf den deutsch-sprachigen Markt und werden dabei nur
Direct-to-Video ohne eine Kinoauswertung der breiten Masse
zugänglich gemacht. Der Publisher Lighthouse Home Entertainment ist
bis dato nicht gerade dafür bekannt, Blockbuster und tief
anspruchsvolle Filme am laufenden Band zu veröffentlichen, da
manche Titel bestenfalls C-Movie Niveau erreichen. Mit dem Drama
Western
Frontera scheinen sie allerdings ein gutes
Händchen gehabt zu haben, da doch einige bekannte Darsteller
mitwirken. Ob sich die Anschaffung lohnt, soll sich aber erst noch
zeigen…
Story
Eigentlich will sich der Mexikaner Miguel (M. Peña) in den
Vereinigten Staaten von Amerika nur ein neues Leben aufbauen und
versucht nun zusammen mit einem Freund illegal das Grenzgebiet
zwischen den USA und Mexiko zu überqueren. Dort wird er freundlich
von der Frau des ehemaligen Sheriffs Roy (E. Harris) in Empfang
genommen. Als drei Jugendliche sich einen Spaß daraus machen
wollen, die Immigranten mit einem Gewehr zu ärgern, wird diese aber
verletzt, da ihr Pferd scheut und stürzt. Schnell wird Miguel als
der scheinbare Täter identifiziert, da Roy am Tatort noch Miguel
erkennen konnte. Doch kommen ihm bald Zweifel, da er die Schüsse
ebenfalls hören konnte, der vermeintliche Täter allerdings keine
Waffe bei sich trug. Da die Polizei keine weiteren Ermittlungen
anstellt und Miguel ein einfaches Opfer ist, will nun der Sheriff
im Ruhestand den Fall selbst lösen. Die Sache spitzt sich zu als
Miguels Frau Paulina von dem Schicksal ihres Mannes erfährt und bei
dem Versuch die Grenze zu überqueren, um ihrem Mann beizustehen,
dabei in die Fänge einer üblen Schleuserbande gerät.
Regisseur und Drehbuchautor Michael Berry hat sich mit seinem
Regiedebut
Frontera doch ein wenig zuviel
zugemutet und bietet einen doch überladenen und nicht eingängigen
Drama Thriller mit Western Optik an. Die Handlung selbst braucht
schon recht lange um in Fahrt zu kommen, wobei Berry dabei zwar
versucht einzelnen Charakteren (in diesem Fall Miguel) Zeit für
eine Charakterentwicklung zu gewähren, was aber nicht sonderlich
effizient erscheint. Da kommt bereits zu Beginn Langeweile auf.
Doch grundsätzlich wird die Spannung nur sehr langsam aufgebaut.
Immerhin wird der Film durch die gewohnt starke schauspielerische
Leistung der beiden Hauptdarsteller getragen, die mit ihrer
überzeugenden Darbietung den Film letztendlich doch noch über die
Ziellinie retten, wobei auch das letzte Drittel wesentlich besser
inszeniert wurde.
Mit Ed Harris (“Run All Night”, “The Rock – Fels der
Entscheidung”), Michael Peña (“World Trade Center”, „American
Hustle“), Eva Longoria (“The Sentinel – Wem kannst du trauen?”)
oder Seth Adkins (“Let me in”) ist der Film doch recht namhaft
besetzt. Mit von der Partie ist auch Ed Harris´ Ehefrau Amy
Madigan, die bereits in der Vergangenheit mit ihm in verschiedenen
Filmen wie “Gone Baby Gone - Kein Kinderspiel”, „Pollock“ oder
„That's what I am“ zusammen gearbeitet hat. Es dürfte aber wohl
klar sein, dass der Hauptaugenmerk auf Harris und Peña liegt und
beide zugleich die am meisten herausragende Leistung
abliefern.
Bildqualität
Den technischen Daten nach zu schließen scheint das Bild (Aspec
Ratio: 1.78:1, 1080i, MPEG-2) voll und ganz TV Niveau zu besitzen.
Dabei wird nicht einmal die Qualität einer gutklassigen HDTV
Übertragung erreicht, was nicht unbedingt an der Codierung liegen
muss, da eigentlich keine nennenswerten Kompressionsspuren zu
erkennen sind. Es hat eher den Anschein, dass bereits das
Ausgangsmaterial zu wünschen übrig lässt, denn die Schärfe erreicht
bestenfalls gute Werte und zeigt gerade in Mid- und Longshots
deutlich weiche Abschnitte, wie etwa in der Szene als Miguel und
Jose eine Pause machen und Wasser trinken. Immerhin sind die Farben
recht natürlich ausgefallen und liefern eine warme und stimmige
Atmosphäre. Der Kontrast könnte aber gerne noch ausgewogener sein
und hinterlässt so ein recht flaches, unplastisches Bild. Der
Schwarzwert ist ok, wobei das Schwarz satter sein könnte. Bis auf
ein paar schwache Posterizing Effekte sind keine weiteren
Beeinträchtigungen zu erkennen gewesen.
Tonqualität
Der Ton liegt zwar in Deutsch und Englisch in DTS HD Master Audio
5.1 vor, doch eine Stereo Spur hätte ebenso vollkommen ausgereicht.
Direktionale Surroundeffekte sollte man keine erwarten, wobei auch
die Stereoseparation zu wünschen übrig lässt. Das meiste spielt
sich auf dem Center Lautsprecher ab. Immerhin sind hier und da dann
doch noch einige Umgebungsgeräusche zu hören. Im Direktvergleich
klingt der englische O-Ton da wesentlich natürlicher und
räumlicher. Die deutsche Synchronisation ist ebenfalls nicht das
Gelbe vom Ei. Die meisten Sprecher klingen recht unmotiviert, kaum
überzeugend und mitunter sogar unemotional, so dass als Zuschauer
es schwer fällt, sich in die einzelnen Charaktere
hineinzuversetzen. Die Dynamik könnte umfangreicher sein. Die
Balance ist dialogbetont, so dass wenigstens die Stimmen jederzeit
klar verständlich bleiben.
Ausstattung
Filmbezogenes zusätzliches Bonusmaterial ist leider nicht
vorhanden. Lediglich eine Trailershow zwecks Eigenwerbung zu
weiteren Lighthouse Home Entertainment Veröffentlichungen hat es
auf die vorliegende Blu-ray gepackt. Schwacher Trost: Die
amerikanische Import Fassung besitzt ebenfalls keinerlei
zusätzliche Informationen wie entfernte Szenen, ein Making of oder
Interviews. Immerhin hat man an ein Wendecover gedacht, dass für
alle Nicht-Sympathisanten des FSK Logos beigefügt wurde.
Fazit
Nach kritischer Begutachtung wäre nicht anzunehmen, dass diese
Blu-ray einen aktuellen Film beinhaltet, da sowohl Bild als auch
Ton zu wünschen übrig lassen. Das Bild hat dabei deutliche Defizite
bei der Schärfe und beim Kontrast, während der Ton stark
Dialogbetont erscheint und auch die Synchronisation nicht optimal
klingt. Bonusmaterial fehlt komplett.
Regisseur und Drehbuchautor Michael Berry hat sich bei seinem
Regiedebut ganz passabel geschlagen, lässt aber trotz einer
originellen Idee zu oft Langeweile entstehen. Immerhin liefern die
beiden Hauptdarsteller Ed Harris und Michael Peña eine sehenswerte
Vorstellung ab, so dass wenigstens deren Fans ein Auge riskieren
dürfen. (sah)
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Kaufempfehlung
5 von 10
Die Kaufempfehlung der Frontera Blu-ray wird anhand der technischen
Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.
Testgeräte
TV: Panasonic TX 55CWX704
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali
Zensor 1