Never change a running System! Exakt nach diesem Motto scheint das
ausführende Studio Universal vorzugehen, denn die
Fast and
Furious-Reihe geht nunmehr bereits in die siebte Runde.
Frei nach dem Motto: Teurer, schneller, größer, hat sich die Serie
seit ihrem ersten Teil
The Fast and the Furious aus dem
Jahr 2001 wahrlich rasant entwickelt. Startete man beim ersten Teil
noch mit einem Produktionsbudget von 38 Millionen US-Dollar, wurde
es mit jeder Fortsetzung deutlich teurer. Der neuste Film der Reihe
mit dem Titel
Fast and Furious 7 kostete die
Universal-Studios satte 190 Millionen Dollar, denen allerdings ein
weltweites Einspielergebnis von stattlichen 1,5 Milliarden
gegenübersteht. Somit ist
Fast and Furious 7 nicht
nur der finanziell erfolgreichste Teil der Filmreihe, sondern
obendrein auch der finanziell erfolgreichste Film der Universal
Studios. Da ein Ende des Erfolgs nicht abzureißen scheint, ist
bereits der achte Teil für 2017 geplant. Dieser soll laut Vin
Diesel wahrscheinlich in New York spielen und weitere
Überraschungen für Fans der Franchise parat halten. Unter anderem
hat Kurt Russel bereits geäußert, dass er Lust darauf hätte, seine
Rolle als Mr. Nobody in der Fortsetzung weiter auszubauen und
Gerüchen zufolge ist auch Eva Mendes im Gespräch, ihre Rolle als
Agentin Monica Fuentes wieder aufzunehmen. Bis es aber soweit ist,
vergeht noch jede Menge Zeit, welche man sich mit der kürzlich
erschienenen Blu-ray verkürzen kann.
Story
Ein Jahr ist vergangen, seit Dominic „Dom“ Toretto
(V. Diesel) und seine Familie den britischen Gangsterboss Owen Shaw
(L. Evans) unschädlich gemacht haben. Doch dessen Bruder Deckard
(J. Statham) will die Tat nicht ungesühnt lassen und schwört Rache.
Sein erstes Opfer ist Han (S. Kang), der in Tokio während eines
Rennens gerammt und getötet wird. Das nächste Ziel ist Agent Hobbs
(D. Johnson), der kurzerhand ins Krankenhaus geprügelt wird. Doch
damit ist es nicht genug: Deckard will das gesamte Team
ausschalten, zu welchem auch Dom und Brian O'Conner (P. Walker),
der inzwischen stolzer Familienvater geworden ist, gehören. Nach
einem feigen Anschlag auf dessen Wohnhaus in Los Angeles, bei dem
zum Glück niemand ernsthaft verletzt wird, ist das Team zum Handeln
gezwungen. Doch um Deckard aufzuspüren, und außer Gefecht setzen zu
können, müssen sie zunächst für die Regierung unter der Leitung von
Mr. Nobody (K. Russel) ein hochintelligentes Ortungssystem, genannt
„das Auge Gottes“, beschaffen. Kein leichtes Unterfangen für Doms
Crew, denn zuvor muss noch Hackerin Ramsey (N. Emmanuel) aus den
Händen des afrikanischen Militärgenerals Mose Jakande (D. Hounsou)
befreit werden.
Handlungstechnisch ist das neue
Fast and
Furious-Abenteuer leider etwas enttäuschend. Der Cast ist
mit namhaften Neuzugängen wie Jason Statham, Kurt Russel, Djimon
Hounsou und Nathalie Emmanuel zwar prominent besetzt und auch die
Darstellung sämtlicher Figuren weiß zu überzeugen, inhaltlich
jedoch wird man irgendwie das Gefühl nicht los, dass die Handlung
nur dazu dient, um von der einen Actionszene zur nächsten zu
springen. Erstaunlicherweise gelingt dies sogar Regisseur James
Wan, der sich überwiegend durch seine Horrorfilme wie
Saw oder zuletzt
Insidious: Chapter 2, bei denen er
sich auch als Drehbuchautor verantwortlich zeichnet, einen Namen
gemacht hat. Die Action in
Fast and Furious 7 ist
sehr brachial, die Auto-Stunts und Action-Sequenzen sind überaus
ansehnlich und auch die vielen abwechslungsreichen Drehorte wie
Tokio, Rio, London, die Dominikanische Republik oder die
Kanarischen Inseln sind sehenswert. Am optisch beeindruckendsten
ist aber das orientalisch-luxuriöse Abu Dhabi, das mit dem Emirates
Palace Hotel, welches sich unter der Leitung der
Kempinski-Hotelkette befindet, einen Blick in eines der
luxuriösesten Hotels der Welt bietet. Höhepunkt des Films stellt
zweifelsohne die Actionszene dar, in welcher Dom Toretto mit dem
Sportwagen eines reichen Prinzen, einem sogenannten Lykan
HyperSport, durch die Glasscheiben der Etihad Towers rast, welche
sich unmittelbar gegenüber des Hotels befinden und so von Turm zu
Turm springt. Diese und auch viele andere Actionszenen, in denen
unter anderem auch Mixed-Martial-Arts-Kämpferin Ronda Rousey sowie
der Thai-Martial-Arts-Kämpfer Tony Jaa zu sehen sind, bereichern
den Film zwar ungemein, mit Realismus hat die gezeigte Action
oftmals allerdings dann rein gar nichts mehr zu tun. Spaß
zuzusehen, macht es aber trotzdem!
Bildqualität
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Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung: 1920x1080p, Ansichtsverhältnis:
2,40:1
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sehr plastische Bildqualität
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ansehnlicher Schärfewert
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kräftige Farben und satter Kontrast
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einige Effekt-Aufnahmen sind etwas weich/unscharf
Der in MPEG-4 / AVC-codierte Transfer bietet eine fast
referenzwürdige Bildqualität und wartet mit einem ansehnlichen
Schärfewert sowie einer kräftigen Farbpalette und sattem Kontrast
auf, der allerdings etwas übersaturiert ist. Das gesamte Bild
präsentiert sich nichtsdestotrotz sehr plastisch, vermittelt eine
exzellente Tiefenwirkung und verfehlt nur deshalb knapp die
Höchstwertung, weil manche Effekt-Aufnahmen etwas weicher und somit
leicht unscharf ausgefallen sind. Bis auf diesen kleinen Makel gibt
es an dem Transfer, aber ansonsten rein gar nichts zu
bemängeln.
Tonqualität
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DTS-HD Master Audio 7.1 (Englisch)
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DTS 5.1 (Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch,
Hindi)
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Untertitel: Deutsch, Englisch, Arabisch, Dänisch, Finnisch,
Französisch, Hindi, Isländisch, Italienisch, Niederländisch,
Norwegisch, Portugiesisch, Schwedisch, Spanisch
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dynamische und druckvolle Abmischung
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exzellente Räumlichkeit
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ausgezeichnete Dialogverständlichkeit
Der deutsche Sound liegt hier leider nur als DTS 5.1-Mix vor, was
jetzt aber nicht bedeutet, dass es nichts auf die Ohren gibt. Im
Gegenteil: Die Abmischung klingt dynamisch, bietet eine
hervorragende Dialogverständlichkeit, ist während der zahlreichen
Actionszenen sehr aggressiv ausgefallen und vermittelt stets eine
erstklassige Räumlichkeit. Dass es zwar noch einen Tick direkter
geht, offenbart zwar der englische Originalton, der hier in
verlustfreiem DTS-HD Master Audio 7.1 vorliegt, aber auch beim
deutschen Pendant stimmt beinahe alles.
Ausstattung
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Unveröffentlichte Szenen (ca. 6 min.)
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Gespräch über Fast (ca. 32 min.)
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Zurück zum Anfang (ca. 12 min.)
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Fliegende Autos (ca. 6 min.)
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Schnapp's dir (ca. 8 min.)
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Turmsprünge (ca. 7 min.)
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Der Kampf (ca. 11 min.),
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Die Autos von Furious (ca. 11 min.)
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Race Wars (ca. 7 min.)
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Offizielles Musikvideo zu 'See You Again' (ca. 4 min.)
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Das Making-of von Fast & Furious Supercharged (ca. 8
min.)
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Ultra Violet-Digital Copy
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Wendecover
Das erste Extra auf der Blu-ray ist der Film selbst, welcher
wahlweise in der original Kinofassung oder der drei Minuten
längeren Extended Cut-Fassung vorliegt. Neben insgesamt acht
Featurettes, von denen vor allem das rund 30-minütige 'Gespräch
über Fast' mit Regisseur James Wan sehr interessant und
aufschlussreich ausgefallen ist, gewährt die Disc neben einigen
unveröffentlichten Szenen auch einen kurzen Blick auf die Umsetzung
der neuen Universal Studios Themepark-Attraktion. Darüber hinaus
ist auch das offizielle Musikvideo 'See you again' von Wiz Khalifa,
sowie eine UV-Copy und ein Wendecover ohne störendes FSK-Logo
enthalten.
Fazit
Das, was der neuste
Fast and
Furious-Film an Story und Tiefgang vermissen lässt, macht
die Fortsetzung mit reichlich Auto-Stunts und Action-Sequenzen
locker wieder wett. Schauwerte bietet der siebte Teil der Reihe
folglich eine ganze Menge, bleibt dabei aber inhaltlich deutlich
hinter seinen Vorgängern zurück. Ob sich dies auf den Umstand, dass
Darsteller Paul Walker noch bevor die Dreharbeiten abgeschlossen
waren, tödlich auf dem Beifahrersitz eines Sportwagens verunglückte
und deshalb auch das Drehbuch noch einmal abgeändert werden musste,
zurückführen lässt, sei an dieser Stelle mal dahingestellt. Einen
faden Beigeschmack hinterlässt dieser tragische Vorfall aber
allemal, da nicht nur die Crew ein wertvolles Familienmitglied
verloren hat, sondern auch Walkers Frau und dessen gemeinsame
Tochter. Dank des Einsatzes moderner CGI-Technik sowie seiner zwei
Brüder Caleb und Cody konnte der Film aber dennoch fertig gestellt
worden und hat nun eine hochwertige Blu-ray-Auswertung erfahren.
Die Bild- und Tonqualität sind beinahe auf Referenzniveau und
überzeugen mit einem sehr plastischen Transfer sowie einem sehr
dynamischen und effektgeladenen Sound, der vor allem beim Finale in
Los Angeles gehörig die Muskeln spielen lässt. Das Bonusmaterial
ist für eine derart erfolgreiche Produktion zwar etwas spärlich
ausgefallen, bietet aber immerhin einige sehenswerte Beiträge.
Kurzum: Wer die Filmreihe mag, der wird auch an
Fast and
Furious 7 nur schwer vorbeikommen.
Wertung:
Story: 6
Bildqualität: 9
Tonqualität: 9
Ausstattung: 5
Gesamt: 8
Kaufempfehlung: 7 von 10
Testgeräte:
TV: Philips PFL9704
AVR: DENON AVR-3313
BDP: DENON DBT-3313UD
Boxen: CANTON GLE-Serie
Sub: YAMAHA YST-SW320