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Zitat von "frauhansen"
Kleine Verständnisfrage... "EInspielergebnis"... bezieht sich das
auf den an der Kasse für das Ticket bezahlten Preis oder auf das as
dann beim Verleih vom Kartenpreis ankommt (etwa 50%)?
Einspielergebnis (Box Office) ist immer das was komplett
eingenommen wird. Und diese 100 % werden dann aufgeteilt. Ein Teil
bleibt beim Kino. Ein teil beim Verleiher und ein Teil geht dann
zurück ans das produzierende Studio, was aber 100 % der Kosten
hatte. Deswegen spricht man auch davon das ein Film das 2,5-fache
seines Budget einspielen muss, um sicher Gewinn zu machen.
Ja es gibt Ausnahmen. Aber die sind so spezifisch das es immer sehr
schwierig ist das auszurechnen, weswegen pauschal mit 50 %
gerechnet wird. Furiosa spielt 172 Mio. $ ein. 50 % davon sind halt
86 Mio. $ die zurück ans Studio gingen. Die dann Kosten von 233
Mio. $ plus Werbung (in dem Fall locker 100 Mio. $) hatten. Und so
hast Du dann diesen satten Verlust. Manchmal wird hier ja gerne mit
Steuervergünstigungen oder sowas argumentiert. Irgendwie auch immer
nur auf diese Seite und nie in Analysevideos oder Berichten die
sich kritisch mit Einspiel auseinander setzen. Warum? Weil man an
diese Zahlen kaum ran kommt.
Disney ist auch so ein Strauß wünsch Dir war. Bei großen
Weihnachtsproduktionen kriegen sie anstatt 50 % des Kartenerlös
sogar bis zu 64 %. Das hängt aber von Film und Vertrag ab. Deswegen
boykottieren manche kleinen Kinos ja auch Disneyfilme, die sich das
einfach nicht leisten können. Das gilt aber auch wieder nur in den
USA. In Europa sind eher die 50 % normal und in China sogar nur
25-33 %. Rechnet man das alles zusammen kommt man auch wieder auf
die ca. 50 % ROI (Return on Invest) global gesehen. Beim dicken
Indy-Flop letztes Jahr habe ich mir mal die Mühe gemacht den ROI
wirklich anhand der Länder auszurechnen. Ja es hat ein bissl den
Gesamtwert verändert. Aber nicht so dermaßen das auch ich einfach
mit den obligatorischen 50 % sogar bei Disney rechne.
Wie gesagt: Borderlands wird den Studios weh tun aber das
finanzielle Risiko wurde auch gut verteilt. Produziert
haben
Vertrieben wird der Film über Lionsgate.
Somit wird jeder seinen "kleinen" Teil des Verlusts am Ende tragen
und durch diesen Flop geht jetzt kein Studio pleite. Was wir in der
Vergangenheit ja auch oft hatten, wenn ein Studio alleine
produzierte und die Rechnung dann nicht auf ging.
Prominente Anekdote zu Herr der Ringe. Super erfolgreich. Ja. Aber
New Line Cinema war damals ein eher kleines Studio, die ja meist
Horrorfiolme produzierten. Sowas wie Herr der Ringe haben sie
vorher nicht gestemmt. Wäre der erste Teil im Kino gefloppt, hätten
sie sofort Insolvenz anmelden müssen. Wir wissen es kam zum Glück
anders. Trotzdem wurde New Line Cinema einige Jahre später von
Warner aufgekauft, weil
Der goldene Kompass (2008)
massiv floppte. Einige Tochtergesellschaften von New Line wurden
aufgelöst. Aber immerhin gibts das Studio selbst bis heute noch als
produzierendes Studio innerhalb von Warner Bros.
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists