Liebe Beamer Freunde!
In meiner Blogreihe im Blogbereich zur Entstehung meines Black Box
Cinemas, habe ich versucht den Weg zur Entwicklung eines eigenen
Kinos aufzuzeigen. Kölner wissen bestimmt, wieso das Kino so
heißt.
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Natürlich hatte ich mich schon sehr lange davor mit der Thematik
eines Originären Kinos zu Hause, außerhalb der eigentlichen
Wohnräume, beschäftigt. Schon als ich mein Wohnraumkino mangels
eines eigenen Raumes entwickelte, hatte ich Ideen für ein
dezidiertes Kino im Kopf.
Aus Platzgründen musste ich damals meine lieb gewonnenen
Braunlautsprecher auf dem Speicher zu einer evtl. späteren
Verwendung erst einmal einlagern.
Durch das Freiwerden eines Kellerraumes in meinem Haus, konnte
schneller als eigentlich gedacht im Jahre 2014 den Plan zum Bau
meiner Black Box entwickeln.
Da ich immer noch auch leidenschaftlicher Kinobesucher bin, ist bei
einer Vielzahl an Kinovergleichen, das Black Box Kino im Cinedom
für mich hinsichtlich der Gesamtperformance das beste Kino. Hier
stimmt einfach alles und so machte bisher jeder Film, egal ob 2D
oder 3D am meisten Freude.
Ich wollte diesem Kino möglichst nahe kommen und ebenfalls ein Kino
bauen, das den Zuschauer mit einem Lächeln nach dem Film wieder in
die reale Welt einlässt.
Solch ein Kino kostet aber normalerweise einen erheblichen Patzen
Geld.
Geld, das ich auch für ein Kino eigentlich nicht bereit war
auszugeben.
So musste ich also im Vorfeld sehr gut ausrechnen, was ich so als
Investment brauche.
Eines bereits vorweg. Meine Kalkulation war im Laufe des Baus mit
einigen Fallstricken versehen, sodass ich um mein Budget nicht zu
überstrapazieren zu ganz bestimmten aßnahmen greifen musste.
Neben sehr viel Eigenleistung unter Zuhilfenahme meiner Jungs,
meiner Frau etc., musste ich aber auch Profis ran lassen, die
Verputzten, sich um das Kellerfenster kümmerten, das Deckenloch
schlossen sowie eine neue Stromversorgung in den Raum legten.
Der Raum musste zunächst vollkommen entkernt werden um ihn danach
wieder aufzubauen.
Nachdem also der im ehemaligen Schlafzimmer doppeltverklebte
Teppichboden mühevoll entfernt war, musste auch noch die Wand von
Styroportapeten befreit werden. Dann folgte noch die Entfernung der
Deckenplatten.
Es galt zu überlegen, ob es sinnvoll sei, so wie in vielen
Heimkinos zu sehen, den Raum mit einer Latierung und Stein oder
Glaswolle sowie Regibsplatten auszukleiden und somit einen Raum im
Raum zu schaffen.
Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, da ich den Raum zum
einen maximal nutzen wollte und mein Wohnraumkino auch sehr gut
funktionierte ohne Raum im Raum. Weshalb sollte das denn in diesem
Raum nicht auch gut funktionieren. Denn den Wohnraum kleidet man ja
auch nicht aus und trotzdem bekommt man einen guten
Surroundsound.
Ich sollte recht behalten. Dazu aber später.
Da ich im Wohnzimmer schon eine 100Zoll Leinwand habe, sollte in
meiner Black Box ein wesentlich größeres Bild das Kinogefühl in die
Richtung bringen, das man sich wirklich hinsichtlich des
Betrachtungswinkels sich in einem Kino sitzend fühlt.
Mein Wohnraumkino ist zwar schon groß, nur fühlte man sich noch
immer in einem Wohnzimmer befindlich.
Es galt also die maximal mögliche Größe der Leinwand zu ermitteln.
Bei 290 cm Bildbreite oder 131 Zoll Diagonale war dann aber doch
Schluss. Der Betrachtungswinkel entspricht hierbei dem optimalen
Winkel eines echten Kinos und ist schon wirklich groß.
Hierbei blieb mir nichts anderes übrig als die Leinwand direkt auf
die Wand zu zaubern. Die Wände mussten sowieso teilweise neu
verputzt werden und so wurde die Leinwandseite komplett Plan
verputzt und geglättet.
Der Raum wurde mit einer extra groben Rauhfasertapete tapeziert und
die Leinwandseite schwarz eingefasst.
Natürlich benötigt so ein Raum jede Menge Kabel und Steckdosen.
Diese Stränge wurden in dem umlaufenden Holzkasten indem auch die
fernsteuerbare Rundumbeleuchtung enthalten ist, versteckt. Die
Lautsprecherkabel ragen hierbei an der entsprechenden Stelle
heraus. Auch wurde das 3D HDMI Kabel darin verlegt.
Alle anderen noch benötigten Kabel verschwinden hinter den
Sockelleiste oder der Bühne.
Der Raum bekam eine gesonderte Stromversorgung und ist vollkommen
mittels eines Schalters vom Stromnetz zu trennen.
Hierbei kann man nach dem Verlassen des Kinos sicher sein, das alle
Geräte stromlos und so gehen Überspannung etc. geschützt
sind.
Das war für mich wichtig. Nur wollte ich nun so wie in einigen
Kinos gesehen, hierfür keinen komplett neuen Schaltkasten
errichten. M.E. ist das vollkommen überzogen, für ein normales Kino
mit normalem Verstärker und einem Boxensystem von in der
Endausbaustufe von 12 Lautsprechern und mit immerhin 4
Subwoofer.
Da ich ja meinen alten liebgewonnenen Braun L 8100 HE in meinem
Heimkino einbauen wollte, musste ich natürlich für den Rest des
Surroundsystems auch Braunlautsprecher besorgen. Hierbei half mir
das Internet und eine Plattform mit 4 Buchstaben. So bin ich für
den Surround Bereich an meine L 8060 He und 8070 HE und für den
Center an meine 8080 HE gekommen, die ich zu diesem Zweck als einen
Center zusammen geschaltet habe.
Für den Presence Bereich habe ich auf Canton zurückgegriffen und
dort aus der Canton Plus Serie zwei kleinere versteckbare
Lautsprecher eingebaut.
Im LFE Bereich habe ich auf ein 4er Gespann gesetzt. Es müssen auch
hier keine sündhaft teuren Subwoofer sein. Eine ausgewogene
Tiefbassperformance, die den Raum wirklich in Wallung bringt, ist
mit Downfire Subwoofer recht preisgünstig zu erreichen. In
Verbindung mit meinen im Bassbereich zwar nicht so tief aber
dennoch sehr präzise aufspielenden geschlossenen Braunlautsprecher,
hat sich ein sehr ausgewogenes unaufdringliches Klangbild in diesem
Raum ergeben. Das habe ich in dieser Qualität nicht wirklich
erwartet.
Es ist wirklich ein Erlebnis, wenn man auf dem Sofa sitzt und
glaubt wirklich mitten im Geschehen zu sein. Man kann das
eigentlich gar nicht wirklich beschreiben, man muss es erleben.
Somit ist ein Kino in einem eigens dafür hergerichteten Raum
natürlich kompromissloser zu erbauen als ein durch viele Einflüsse
behindertes Wohnraumkino. Da ich zudem keine Nachbarn
berücksichtigen muss, konnte ich hier wirklich in die Vollen gehen.
Nach dem Motto. Draußen hört dich niemand schreien.
Als AVR kommt im Moment mein aus dem Wohnzimmer nach unten
verlagerter Yamaha RX V1073 zu Ehren. Als Zuspieler dient ein Sony
BDP S790 mit einem exellenten Bild und vielen
Einstellungsmöglichkeiten. Dieser Player verfügt zudem über zwei
HDMI Ausgänge, die unterschiedlich genutzt werden können. Im
Zusammenspiel mit meinem ebenfalls aus dem Wohraumkino verlagerten
Optoma HD 33 ergibt sich eine sehr ausgewogenes nicht wesentlich
erkennbares fehlerfreies Bild, das aufgrund der DLP Technik
rasiermesserscharf ist und auch von 3D Brillenentwicklern wie
HI-Shock als Referenzbeamer für ihre 3D Test herangezogen
wird.
Leider wird dieser Beamer von der Firma Optoma in dieser Variante
nicht mehr gebaut. Mit der aktuellen Firmware, spielt der Beamer
zudem bereits in einer wesentlich höheren Klasse hinsichtlich des
Schwarzwertes.
Das Black Box Cinema ist vollkommen abdunkelbar, sodass man
wirklich in einem schwarzen Raum sitzt. Hier stört keine Reflexion
die wieder auf die Leinwand zurück reflektiert wird das
Leinwandbild.
Natürlich darf die Akustik in einem Heimkino nicht ignoriert
werden. Ich wollte aber wie bereits oben geschrieben, hier nicht
einen Raum im Raum und an allen Ecken und Kanten Bassfallen und
Ad-und Absorber installieren.
Hier können schon ein paar aus dem Wohnraumkino adaptierte Gedanken
weiter helfen.
Die Wände sollten möglichst nicht glatt sein. Hierzu habe ich sehr
grobe Raufaser verwendet, die die Wand schon sehr aufraut.
Eigentlich ist ein Teppichboden ideal. Aus Hygienegründen haben wir
dann aber doch Laminatboden verlegt, der übrigens auch eine etwas
rauhe Oberfläche besitzt und im vorderen Bereich einen schönen
roten hochflorigen Teppich in maximaler Größe verlegt.
Zunächst wer geplant, das in dem Kino zwei Kinositzreihen mit einem
Podest, so wie in vielen sehr schön gestalteten Kino gesehen
eingebaut werden. In dem Podest hätte man dann etwas zur
Modendämpfung machen können. Meine Familie wollte aber lieber Sofas
zum Räkeln. So sind wir auf Umwegen dann zu der Lösung mit dem
riesigen U Ledersofa gekommen, welches ich zudem noch zu einem
sagenhaft günstigen Preis erwerben konnte. Die Lieferzeit sollte
jedoch rund 3 Monate Dauer. Zeit, die ich dann für den Weiterbau
des Kinos verwenden konnte. Sicher hat es etwas von der reinen
Kinoansicht verloren, jedoch war es im Nachhinein eine sehr gute
Wahl, da es einfach bequemer ist.
Ich brauchte auch kein Podest zu bauen und musste nicht die
Raummoden auf zwei Hörplatzreihen beachten. Da nun alles auf einer
Linie sitzt, konnte ich mich darauf konzentrieren.
Das riesige Sofa hat auch noch den Vorteil, dass es erheblich zur
Homogenität des Raumes beiträgt. Ich wollte aber auch schöne
Vorhänge haben um meinem Kino einen besonderen alten Kinoanblick zu
geben. Im Bedarfsfall kann man den Vorhang komplett über die Wand
zuziehen und den Frontbereich vollkommen bis zum Deckenkasten
verschwinden lassen. Das macht dann besonders Spaß, wenn Freunde
zum ersten Mal in mein Kino kommen und die Leinwand noch nicht zu
sehen ist.
Weiterhin hat der schöne optische Aspekt aber auch einen
akustischen Hintergrund. Die Vorhänge haben den gleichen Effekt,
wie Vorhänge im Wohnzimmer. Sie können im Hochtonbereich den Klang
geschmeidiger machen, wie ich es einmal ausdrücken möchte.
Dann sind da noch die Regale, die neben der Aufnahme von
Gerätschaften und BDs etc. ebenfalls zur Raumdämpfung beitragen,
sodass sich bereits mit diesen Maßnahmen sehr viel erreichen lässt
und auch erreicht wurde.
Weiterhin habe ich als Fußbänkchen Kisten eingesetzt, die gefüllt
auch noch als Dämpfer herhalten können.
Insgesamt habe ich so schon ein sehr ausgewogenes akustisches
Raumklima geschaffen, ohne relevanten Hall und störenden Raummoden
im Sitzbereich und ohne den Raum zu sehr zu bedämpfen. Mit
Mess-DVDs und Blu Rays habe ich die Akustik geprüft und für gut
befunden. Sicher kann man da noch einiges machen. Ich werde sehen,
was in der Zukunft mir das noch zur weiteren Optimierung einfällt.
Denn eines habe ich mir sagen lassen. Ein Kino ist nie ganz
fertig.
Über die Kosten des Kinos kann ich an dieser Stelle nur sagen. Es
ist leider nicht zum Nulltarif zu bekommen. Da ich auch zunächst
den Raum entsprechend sanieren musste, habe ich da etwas mehr Geld
in die Hand nehmen müssen. Aber bei einer anderweitigen Nutzung,
hätte der Raum auch saniert tapeziert und mit einem neuen Boden
versehen werden müssen, sodass ich diese Kosten schon zu einem
gewissen Teil herausrechnen kann. Ich hatte zudem schon einiges an
Equipment gekauft. Das zwar auch damals bezahlt werden musste, aber
jetzt das Budget nicht zu stark belastete.
Die Surroundanlagentechnik hätte bei Neukauf etwa 7000 Euro
gekostet.
Durch geschickten Einkauf konnte ich die Kosten auf rund 4000 Euro
drücken. Da ich schon einiges zu Hause rum stehen hatte, fällt das
im Rahmen des Kinobaus notwendige Investment diesbezüglich auf etwa
1100 Euro zurück und ist somit durchaus überschaubar.
Für das Raumdesign ca. 2500 Euro, das Sofa ( 3500 Euro) sowie die
Regale etc. sind etwa 7000 Euro zu veranschlagen. Da ich das Sofa
aber auch im Rahmen einer Aktion besonders günstig bekommen habe,
war es möglich die Bauzeit erheblich zu verkürzen.
Insgesamt ist so ein Kino mit Vorraum also für etwa 11.000 Euro zu
bauen.
Neben dem hervorragenden Yamaha Receiver und dem potenten Sony BD
Player habe ich bewusst auf meine alten Braunlautsprecher
gesetzt.
Diese Lautsprecher zeichneten sich schon damals durch ein sehr
neutrales unaufdringliches noch nicht dem sogenannten Taunussound
der 80 er Jahre unterworfenen Klangbild aus.
Die geschlossene Bauweise und das massive schwer Gehäuse sowie die
langzeitstabile Membrantechnik halten die Lautsprecher noch heute
auf einem sehr guten Klangniveau.
Zudem war die eingesetzte Mitteltonkalotte eine damalige
Besonderheit und erzeugte ein sehr sanftes klares weitreichendes
Klangbild. Die Technik ist irgendwann leider verschwunden und man
findet sie heute nur noch im sehr teuren Studiolautsprechern z. B.
bei Klein & Hummel.
Dadurch, da ich jetzt rund herum im Mittelhochtonbereich exakt die
gleichen Lautsprecher habe, ergibt sich ein unglaublich homogenes
Klangbild mit einem echten Mittendrin Effekt.
Der Bassbereich ist nicht sehr tiefreichend, aber immer im
Oberbassbereich sehr präzise und feinfühlig in seiner Ziselierung
und knochentrocken, sodass der Bass sehr viele Facetten aufweist
und den Sound nicht zukleistert. Mir hatte dieses Klangbild schon
immer sehr gut gefallen. Ohne Subwoofer Unterstützung hätten die
Lautsprecher vielleicht etwas zu wenig Tiefgang bei einem Film mit
sehr tiefreichend Bass. Braun hatte aber auch schon damals als
einer der ersten einen Wohnraumtauglichen als Beistelltisch
ausgeführten Subwoofer im Angebot. Vielleicht kann ich auch so
einen einmal irgendwo ergattern.
Die Unterstützung durch Downfire Subwoofer gegenüber Frontfire
Subwoofer, ist darin begründet, weil ich in meinem Kino keine
Kompromisse eingehen muss und so den Bass über den Boden im Raum
verteilen kann. Das führt zu einer sagenhaften Raumanregung ohne
Dröhn Effekte, da bei 4 Subwoofer diese nicht so viel leisten
müssen, wie Frontfire Subwoofer, mit denen dieser körperhafte Bass
so gar nicht oder nur mit wesentlich größeren Subwoofer möglich
wäre. Zudem können die Subwoofer kleiner ausfallen und passen sich
der Frontbühne optisch perfekt an. Mit etwa insgesamt 400 Watt
Sinusleistung verteilt auf 4 Subs wird der Raum sehr homogen
angeregt.
Natürlich benötigt so ein Kino auch noch ein paar Regale zur
Aufbewahrung von meinen ganzen Schätzen. Diese sollten dann aber
möglichst unauffällig im Raum zu stehen kommen, deshalb habe ich
sie direkt hinter das Sofa verbannt.
So haben wir trotzdem direkt Zugriff auf die Sammlung.
Meine Sammlung fällt mit insgesamt etwas über 1600 BDs und
natürlich auch noch DVDs schon recht umfänglich aus.
Einiges werde ich trotzdem in einen benachbarten Raum verbannen
müssen.
So, jetzt wäre ich eigentlich soweit am Ende mit meiner
Präsentation meines nunmehr im Moment vollkommen fertig gestellten
Black Box Cinema.
Ich hoffe es hat euch Spaß gemacht und ich konnte durch die Blogs
zur Entstehung und dieses Blogs einige Denkanreize zum Bau eines
eigenen Heimkinos geben. Nur keine Scheu, der Raum beißt
nicht.
Wir sehen uns beim nächsten Film
P.S.
Leider kann ich hier keine Bilder einstellen, deshalb schaut dafür
im Blog unter Charlys Tante nach - Black Box Cinema. Dort findet
ihr auch die gesamte Entstehungsgeschichte in einigen Blogs
aufgeteilt.
In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly