Story 9
Bildqualität 9
Tonqualität 10
Ausstattung 6
Gesamt * 8
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht
berücksichtigt.
Seit geraumer Zeit haben sich einige Schauspieler, die früher eher
für Rollen in dramatischen oder humorvollen Filmen bekannt waren,
dem Action Genre zugewandt. Liam Neeson, Cuba Gooding Jr. oder
Christian Slater. Der Kanadier Keanu Reeves machte bereits vor
einigen Jahren damit Bekanntschaft, wandte sich dann aber vorerst
wieder anderen Rollen zu. Doch immer wieder machte er Abstecher in
diesen Bereich und bewies dabei, dass er da doch sehr gut
aufgehoben ist. Der neueste Genre Beitrag mit ihm in der Hauptrolle
hört auf den Namen
John Wick. Ob dieser Titel
allerdings an seine bisherigen Action Filme heranreicht, soll
dieses Review zeigen.
Story
Die Trauer sitzt tief, als die Frau von John Wick (K. Reeves) viel
zu jung gestorben ist. Da sie von ihrem Ableben wusste, hat sie
arrangiert, dass ihrem Mann ein kleiner Hund gebracht wird, damit
er jemand hat, um den er sich kümmern kann. Als der kleine Welpe
beim Versuch, Johns Ford Mustang zu stehlen ermordet wird, ahnen
die Diebe noch nicht, mit wem sie sich eingelassen. Bei deren
Anführer handelt es sich um Iosef (A. Allen), dem Sohn eines
russischen Unterweltbosses. Dem wird schnell klar, dass es sich bei
John Wick um dessen ehemaligen Auftragskiller handelt, dem
schlimmsten und ruchlosesten von allen, die er jemals kannte. In
John wurde ein altes Biest geweckt, das wieder ausbricht und auf
dem Weg seiner Rache alle dahinrafft, die ihm nur ansatzweise
versuchen entgegenzutreten.
Auch wenn der kanadische Schauspieler Keanu Reeves seine Karriere
bereits in den 80er Jahren mit Filmen wie Bodycheck oder Bill &
Teds verrückte Reise durch die Zeit begann, sollte sein
Bekanntheitsgrad gerade in den 1990ern mit Titeln wie Speed, Bram
Stoker’s Dracula oder gerade der Matrix-Trilogie immens steigen. Im
neuen Jahrtausend wurde es ein wenig ruhiger, wobei stellenweise
einige doch sehr unterhaltsame Filme auf den Markt kamen. Doch seit
geraumer Zeit entwickelt sich Reeves zu einem Kassengift, das in
dem Megaflop 47 Ronin gipfelte. Mit
John Wick
meldet sich der Schauspieler aber wieder bärenstark zurück.
Darüber hinaus ist der Cast neben Hauptdarsteller Keanu Reeves mit
des Weiteren Michael Nyqvist, Alfie Allen, Willem Dafoe, Dean
Winters, Adrianne Palicki, Omer Barnea, Bridget Moynahan, John
Leguizamo und Ian McShane mehr oder minder prominent besetzt worden
und bietet alleine in der Hinsicht zusätzliche Schauwerte. Das hat
der Film aber nicht nötig, denn die Figur
John
Wick schafft es komplett, alleine die Handlung zu rocken.
Die beiden Regisseure Chad Stahelski und David Leitch, die zuvor
schon in Filmen wie der
Matrix-Reihe,
Man of Tai Chi oder
Constantine als Stunt Koordinatoren
und –Doubles mit Reeves zusammen gearbeitet haben, haben sich auf
das konzentriert, was sie am besten können: Action und das am
laufenden Band. Da sind letztendlich auch keine Lücken im Drehbuch
erkennbar, denn wie dem geschulten Cineasten bekannt sein dürfte,
kann man bei einem stringent geführten Action Film nicht viel
falsch machen. Ganz nach dem Motto: Wer einen Auftragskiller /
Ex-Agenten, etc… reizt, hat mit schlimmen Konsequenzen zu rechnen.
Dass diese Rechnung aufgeht, hat man bereits eindrucksvoll bei
96 Hours und dem Serien Remake
The Equalizer bewundern dürfen.
Dieses Niveau erreicht
John Wick ebenfalls
problemlos. Letztendlich darf man sich darauf freuen, dass jetzt
schon eine Fortsetzung geplant ist. Wer den Film zu Ende gesehen
hat, wird schnell realisieren, dass dies eine gute Nachricht
ist.
Bildqualität
Bei dieser Blu-ray Umsetzung darf man sich auf ein sehr gutes Bild
freuen, dass sich nur wenige Patzer in Form von Detailverlust und
minimalen Durchzeichnungsproblemen erlaubt. Abgesehen davon
dominiert eine nahezu durchweg sehr gute Schärfe mit einem hohen
Detailgrad. Trotz der Tatsache, dass der Film häufig im Dunklen
spielt, wirkt sich das nicht Negativ auf die Schärfe aus. Bei den
Farben machen sich häufig stilmittelbedingt Farbfilter bemerkbar,
was aber stimmig eingesetzt wurde und die Atmosphäre sehr gut
unterstreicht. Der Kontrast erweist sich dabei als sehr ausgewogen
und sehr gut eingestellt. Der Schwarzwert bildet dabei ein sattes
Schwarz ab. Kompressionsspuren oder weitere Beeinträchtigungen
konnten nicht festgestellt werden.
Tonqualität
Auch beim Ton wird eine erstklassige Qualität geboten, auch wenn
die beiden Tonspuren (Deutsch & Englisch) im Gegensatz zur
amerikanischen Fassung (Dolby TrueHD 7.1 und Dolby Atmos) lediglich
in DTS HD Master Audio 5.1 vorliegen. Dennoch kracht es ganz
ordentlich in den heimischen vier Wänden, was sich alleine schon
bemerkbar macht, wenn
John Wick mit seinem Ford
Mustang über das Gelände brettert. Wenn der ehemalige Profikiller
dann richtig loslegt, ist das akustische Inferno nicht mehr zu
stoppen, da direktionale Surroundeffekte für eine hervorragende
Räumlichkeit und kräftige Bässe für ein sattes Tieftonfundament
sorgen. Die Dynamik erweist sich dabei erfreulicherweise als sehr
umfangreich, so dass der Nachbar auch seine Freude an dem Film hat.
Dank einer ausgewogenen Balance sind auch die Dialoge immer klar
verständlich. Auch wenn es minimale Makel gibt, die manch einem
wahrscheinlich nicht einmal auffallen werden, hat diese Abmischung
die Höchstnote verdient.
Ausstattung
Das Bonusmaterial bietet für Interessierte weitere Informationen
zum Film. Neben einem aufschlussreichen Audiokommentar von den
beiden Regisseuren Chad Stahelski und David Leitch gibt es darüber
hinaus noch ein Making of sowie insgesamt sechs mehr oder minder
lange Featurettes, die einzelne Themen zu den Dreharbeiten etwas
näher durchleuchten und dabei mitunter interessante Details
offenbaren. Ein Trailer zum Film ist ebenfalls vorhanden. Es
versteht sich ja von selbst, dass dabei sämtliche Beiträge in HD
und deutsch untertitelt vorliegen. Ein Wendecover ist übrigens
ebenfalls vorhanden.
Fazit
Bis auf minimale Ausnahmen darf sich der Käufer auf eine
hervorragende technische Umsetzung zu diesem Titel freuen. Zwar
bietet das Bild leichte Beeinträchtigungen, doch das ist bereits
Jammern auf hohem Niveau, da nichtsdestotrotz eine tolle Schärfe
und stimmungsvolle Farben geboten werden. Der Ton erreicht sogar
die Höchstnote, was sich bei den zahlreichen Actionszenen deutlich
bemerkbar macht. Die Extras bieten einige zusätzliche Informationen
zum Film. Action Fans dürfen sich freuen, denn mit
John
Wick gibt es neues Futter für den heimischen Blu-ray
Player. Zwar war der Film kein Flop, aber es ist dennoch fraglich,
weswegen er lediglich 79 Millionen US-Dollar einspielen konnte. Wer
auf die bereits weiter oben erwähnten Filme wie 96 Hours und The
Equalizer steht, die in eine ähnliche Kerbe schlagen, darf in
diesem Fall einen Blindkauf wagen. (sah)
Kaufempfehlung 9 von 10
Die Kaufempfehlung der John Wick Blu-ray wird anhand der
technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story
berechnet.
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali
Zensor 1