Geschrieben: 06 Mai 2015 18:02
Story 8
Bildqualität 9
Tonqualität 8
Ausstattung 4
Gesamt * 7
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht
berücksichtigt.
Der amerikanische Autor Dennis Lehane hat mit seinen Romanen schon
etliche Vorlagen zu herausragenden Filmen wie Mystic River (2003),
Gone Baby Gone (2007) und Shutter Island (2010) geboten. Bei dem
Film The Drop – Bargeld war er zugleich für das Drehbuch
verantwortlich, wobei die Regie der Belgier Michaël R. Roskam
übernahm. Nun erscheint die Blu-ray zu diesem Film, so dass sich
herausstellen soll, ob dieser Titel an die oben erwähnten Werke
heranreicht.
Story
Der Barkeeper Bob Saginowski (T. Hardy) arbeitet in einer Bar bei
seinem Cousin Marv (J. Gandolfini) in Brooklyn, welche von der
tschetschenischen Mafia als Geldumschlagsplatz genutzt wird. Als
diese Lokalität Ort einer kriminellen Handlung wird, werden nicht
nur die Mobster aufgescheucht, sondern noch allerlei anderes
kriminelles Gesindel. Am Rande dessen möchte Bob allerdings
lediglich der hübschen Nadia (N. Rapace) näher kommen, mit der er
einen kleinen Pit-Bull-Welpen großziehen will. Doch auch die hat
eine dunkle Vergangenheit.
Lehane orientierte sich bei The Drop – Bargeld an seiner eigenen
Kurzgeschichte ‚Animal Rescue’. An die drei eingangs erwähnten Top
Titel schafft es diese Leinwandadaption zwar nicht ganz heran, doch
dennoch ist auf den Autor Verlass, so dass erneut wirklich gute
Unterhaltung geboten wird. Denn nicht nur die eine oder andere
überraschende Wendung sorgt dabei für massiv Kurzweile beim
Zuschauer, sondern auch die vielschichtigen, gut gezeichneten
Charaktere, die entsprechend für Emotionen beim Publikum sorgen.
Tom Hardy (The Dark Knight Rises) erscheint da vielleicht sogar in
seiner Hauptrolle als Bob zu Beginn ein klein wenig deplatziert,
doch dieser Eindruck wandelt sich schnell.
Und auch die übrigen Schauspieler wie Noomi Rapace (Sherlock Holmes
– Spiel im Schatten), James Gandolfini (Die Sopranos; in seiner
letzten Rolle), Matthias Schoenaerts (Der Geschmack von Rost und
Knochen) und John Ortiz (Fast & Furious 6) liefern eine tolle
und stimmige Leistung ab.
Der Genre Mix aus Krimi und Drama erscheint dabei stets ausgewogen.
Denn nicht nur der Heist Aspekt steht im Mittelpunkt dieser
Geschichte, sondern auch die zwischenmenschlichen Beziehungen der
einzelnen Figuren zueinander, was von Regisseur Roskam wirklich gut
in Szene gesetzt wurde. Dennoch wird vereinzelt doch der Eindruck
erweckt, dass z.B. ein Eastwood oder Scorsese noch mehr Tiefe mit
eingebracht hätte, was aber nicht heißen soll, dass dieser Film
schlecht ist, beileibe nicht. Denn tatsächlich gelingt es sogar
sehr gut, dass die leichte Romanze am Rande in keinster Weise stört
oder aufdringlich erscheint, sondern sich nahtlos in die Geschichte
einfügt. Da ist es nur schade, dass der Film an den Kinokassen kein
großer Erfolg war und bei einem Budget von 12,6 Millionen US-Dollar
lediglich 18,7 Millionen US Dollar wieder einspielen konnte. Das
soll aber kein Indiz auf die Qualität des Filmes sein. Auch wenn
The Drop – Bargeld bislang ein eher unauffälliger Titel ist, muss
das nicht so bleiben. Geheimtipp!
Bildqualität
Gedreht wurde mit verschiedenen digitalen Arri Alexa Modellen.
Damit dürfte vielen bereits klar sein, dass ein scharfes Bild mit
einem hohen Detailgrad zu erwarten ist. Zwar sind auch einige
weichere Szenen, gerade in nicht optimal ausgeleuchteten Räumen, zu
sehen, was aber kaum störende Maße annimmt. Die kühlen, aber
dennoch natürlichen und satten Farben sorgen für ein
stimmungsvolles Bild im Brooklyn Setting. Der Kontrast ist durchweg
ausgewogen und gut eingestellt, wobei auch der Schwarzwert ein
sattes Schwarz bietet. Kompressionsspuren sind nicht negativ
aufgefallen.
Tonqualität
Der deutsche Ton liegt im Gegensatz zum englischen Original in DTS
HD MA 5.1 nur in DTS 5.1 vor. Dabei muss man aber nur wenige
Abstriche machen. Die Abmischung bietet einige nette direktionale
wie diffuse Surroundeffekte die gerade in den Außenszenen aber auch
in der Bar von Marv und Bob für eine angenehme Räumlichkeit sorgen.
Dabei sind aber auch einige eher frontlastige Szenen vorhanden.
Insgesamt klingt das englische Original im Vergleich da noch ein
wenig offener und dynamischer. In beiden Varianten sind die Dialoge
stets klar verständlich.
Ausstattung
Audiokommentar von Michaël R. Roskam und Dennis Lehane
Featurettes: (HD; 19:11 min.)
Von der Kurzgeschichte zum Kinofilm
Hinter den Kulissen des Films
Schauplatz Brooklyn
Die Hunde im Film
James Gandolfini spielt "Marv"
Deleted Scenes: (HD; 6:22 min.)
Millie und Bob unterhalten sich in der Bar
Bob hängt den Weihnachtsbaumschmuck ab
Bob spricht mit dem Pfarrer
Bob schimpft mit Rocco
Kinotrailer (HD; 2:23 min.)
Bildergalerie
Das Bonusmaterial ist zwar übersichtlich ausgefallen, bietet aber
immerhin einige aufschlussreiche Informationen zum Film. Die
einzelnen Beiträge liegen dabei komplett in HD und abgesehen vom
Audiokommentar deutsch untertitelt vor. Die Extras bestehen aus
eben erwähntem Audiokommentar von Regisseur Michaël R. Roskam und
Autor Dennis Lehane, insgesamt fünf eher kürzere Featurettes sowie
noch insgesamt vier entfernte Szenen, eine Bildergalerie und den
Original Kinotrailer zum Film. Ein Wendecover soll laut offiziellen
Angaben ebenfalls vorhanden sein.
Fazit
Technisch bietet diese Blu-ray Umsetzung eine stimmige Qualität und
lässt dabei nicht mehr viel Platz nach oben. Gerade das Bild weiß
dabei mit seiner sehr guten Schärfe und den stimmungsvollen Farben
zu gefallen, wobei auch der Ton etliche Vorzüge bietet. Das
Bonusmaterial hätte zwar noch umfangreicher ausfallen können,
bietet aber immerhin einige Informationen zum Film. The Drop –
Bargeld ist ein atmosphärisches und spannendes Krimi-Drama
geworden. Der Sprung auf den internationalen Filmmarkt ist dem
belgischen Regisseur Michaël R. Roskam auf alle Fälle gelungen, was
bei dem herausragenden Cast und der tollen Story aber auch kaum ein
Wunder ist. Auch wenn dieser Film an den Kinokassen kein Erfolg
war, hat er definitiv für den Heimkinomarkt eine zweite Chance
verdient. (sah)
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali
Zensor 1
Geschrieben: 07 Mai 2015 08:03
Gast
Der Steht auch auf meiner Liste. Was Auffällig ist das Rapace und
Hardy gerade gut zusammen zu passen scheinen.....
Geschrieben: 12 Mai 2015 10:25
3D Maniac
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malzman ..immer lächeln...
Wollte den zu Weihnachten aufgrund des tollen Trailers eigentlich
sogar im Kino sehen. Hab ihn mir nun als Blindkauf besorgt.
Nach deiner Review denke ich das es sicher kein Fehler war.
Gruß Micha,
einmal Herthaner, immer Herthaner !