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Das Haus der lebenden Leichen (Grindhouse Collection Vol. 2)

Gestartet: 06 Mai 2015 17:53 - 0 Antworten

Das Haus der lebenden Leichen (Grindhouse Collection Vol. 2)


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1 Bewertung(en) mit ø 3,25 Punkte 13 Kommentare bisher
#1
Geschrieben: 06 Mai 2015 17:53

Jason-X

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Blu-ray Papst
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Story 7
Bildqualität 6
Tonqualität 6
Ausstattung 8
Gesamt * 7
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.

Das Haus der lebenden Leichen klingt zwar nach einem weiteren Zombie Horror Film, aber tatsächlich verbirgt sich dahinter ein fieser bedrückender Horror Thriller, der gerade Fans dieses Subgenres bekannt sein dürfte. Zwar wurde bereits 2008 eine ungeschnittene Fassung über Eyecatcher Movie auf DVD veröffentlicht, aber dem kleinen aber feinen Publisher Subkultur ist es zu verdanken, dass dieser Grindhouse Klassiker nun auch hochauflösend erscheint.

Story
Donny Kohler (D. Grimaldi) hatte es als Kind gewiss nicht leicht. Da er von seiner Mutter meistens durch sehr hohe Hitze und Feuer misshandelt wurde, hat dies auch über die Jahre hin weg starke physische wie psychische Spuren bei ihm hinterlassen. Unter anderem hat er eine Faszination für Verletzungen durch Feuer entwickelt. Als seine Mutter stirbt, kann er dennoch nicht loslassen, und ein neues Leben zu beginnen. Seine Rachegelüste lässt er stattdessen an hilflosen jungen Frauen aus, wobei seine Taten dabei an Grausamkeit kaum noch zu überbieten sind.

Die Story klingt in der Tat abgedroschen und lässt dabei Psycho, Deranged... Geständnisse eines Nekrophilen oder aber auch Maniac durch den Kopf schwirren, die bereits diese Themen (durchgeknallter Mann / Sohn, der von Mutter misshandelt wird und sich später am weiblichen Geschlecht rächen will) zuvor aufgegriffen haben. Die Hauptrolle übernimmt dabei der Darsteller Daniel „Dan“ Grimaldi, der Jahre später durch seine Rollen der Zwillinge Philly und Patsy Parisi in der Fernsehserie Die Sopranos weltweit Bekanntheit erreichen sollte, abgesehen davon aber mit der Schauspielerei nichts am Hut hat und stattdessen Mathematik und Informatik an der Kingsborough Community College in Brooklyn unterrichtet. Dessen ungeachtet ist seine schauspielerische Leistung nicht einmal so schlecht, wenn man mal bedenkt, dass dies seine ersten Gehversuche beim Film waren. Ohnehin ist es erstaunlich, was Regisseur und Drehbuchautor Joseph Ellison (Joey)aus einem schmalen Budget von gerade einmal 250.000 US-Dollar herausgeholt hat.
Klar ist die Charakterzeichnung nicht wirklich natürlich ausgefallen, wobei doch schnell deutlich wird, woher der Protagonist Donny seine absonderlichen Neigungen hat. Dabei hat sich auch Ellison einige gute Ideen einfallen lassen, um den Gore Fan bei Laune zu halten, wobei es gerade die erste Hinrichtungsszene auch heute noch in sich hat und sogar – wenn man das Alter und den finanziellen Rahmen betrachtet –recht gut umgesetzt wurde. Abgesehen von einigen etwas derberen Szenen bleibt der Film aber recht harmlos. In diesen Momenten soll letztendlich der Wahnsinn Donnys ein wenig mehr illustriert werden, was aber nur ansatzweise gelingt. Dennoch ist Das Haus der lebenden Leichen ein unterhaltsamer Genrebeitrag, der nicht nur von seinen Goreszenen lebt und gerade Genrefans des Grindhouse Kinos gefallen dürfte, da auch der nostalgische Rahmen in Form des Scores, der Atmosphäre und der Optik wirklich gut abgesteckt wird.

Bildqualität
Es ist wohl anzunehmen, dass der vorliegende Transfer der 35mm Vorlage im Rahmen des Möglichen und finanziellen Rahmens wohl das Pareto Optimum darstellt. Der 2K Scan wurde von der 1,37:1 Vorlage angefertigt, wobei der Hauptfilm im Kinoformat von 1,85:1 vorliegt. Das Bild schaut zumindest besser aus als die DVD und bietet doch ein wenig mehr Details und eine bessere Schärfe, auch wenn sehr gute Schärfewerte nie erreicht werden und auch einige weichere Abschnitte nicht schön zu reden sind. Darüber hinaus sind auch durchweg Schmutzspuren wie etwa Staubpartikel oder Laufspuren zu erkennen, die aber noch um duldbaren Rahmen bleiben und – wenn man es mal genau nimmt – gerade zu charakteristisch für einen Grindhouse Film sind. Die Farben sind durchweg natürlich, wobei das Bild grundsätzlich etwas dunkel ausgefallen ist. Der Kontrast ist dabei ganz gut eingestellt. Der Schwarzwert ist sehr satt und neigt nur in einzelnen Fällen dazu, Details zu verschlucken. Das Filmkorn erscheint durchgängig homogen und natürlich. Kompressionsspuren sind nicht aufgefallen.

Tonqualität
Der Ton liegt sowohl in Deutsch als auch Englisch in DTS HD Master Audio 1.0 Mono vor, wobei es sogar zwei Spuren für die deutsche Synchronisation gibt. Neben der normalen Tonspur gibt es noch die Rohfassung, die aber deutliches Rauschen hören lässt. Da klingt die „Haupt“-Abmischung wesentlich sauberer und zeigt nur vereinzelt leichte Verzerrungen bei Dialogen, was aber erfreulicherweise nicht durchweg der Fall ist. Trotz der Tatsache, dass lediglich ein Mono-Mix vorliegt, klingt die Abmischung tatsächlich für das Alter (35 Jahre!) nicht schlecht und bietet dabei sogar deutliche Bässe, eine solide Dynamik sowie eine ausgewogene Balance. Schade nur, dass dabei Räumlichkeit fehlt, aber besser eine gute Mono-Spur als ein schlechter Upmix. Dabei klingt die deutsche Abmischung sogar noch einen Ticken besser als das englische Original.

Ausstattung
  • Audiokommentar von Dan Grimaldi (mit deutschem Untertitel)

  • Interview mit Darsteller Dan Grimaldi (11:30 Min.)

  • Interview mit Regisseur Joseph Ellison (13:41 Min.)

  • Bildergalerie (07:38 Min.)

  • Alternative Titelsequenz (01:05 Min.)

  • Textlose Titelsequenz (01:02 Min.)

  • Rohfassung (82:46 Min.)

  • Deutscher Trailer (01:55 Min.)

  • US-Trailer (01:34 Min.)

  • UK-Teaser (00:42 Min.)

  • Grindhouse erleben: (15:23 Min.)

  • Trailershow mit anschließendem Hauptfilm

  • Easter Egg

  • Booklet mit 20 Seiten (Text von Pelle Felsch)

Gerade die komplette Aufmachung ist alleine eine Anschaffung wird. Der Film liegt sowohl in DVD als auch auf Blu-ray vor. Gepackt wurden die beiden Discs in eine DVD-Doppelhülle mit Plakatmotiv als Cover, wobei diese von einem FSK Logo freien Pappschuber umgeben wird. Darin befindet sich übrigens noch ein 20-seitiges Booklet mit zusätzlichen Informationen. Diese gibt es auch auf den Discs selbst. Neben einem Audiokommentar von Dan Grimaldi (mit deutschem Untertitel) gibt es noch ein Interview mit demselben sowie dem Regisseur, zwei weitere Titelsequenzen, eine Bildergalerie sowie diverse Teaser und Trailer. Highlight neben einer coolen Grindhouse Trailershow ist allerdings die Rohfassung, die über das Pop-Up Menü eine interaktive Überlagerung aktivieren lässt und man dadurch den Film in einer kombinierten Übersicht sowohl in Ansichtsverhältnis 1,37:1 (Open Matte), 1,85:1 (Original Kinoformat) sowie gesamte Negativfläche anschauen kann. Wirklich stark!

Fazit
Eine Hochglanz Produktion sollte man bei dieser Veröffentlichung nicht erwarten. Dennoch ist der Look und Sound im Rahmen dieses Grindhouse Titels stimmig. Der Transfer schaut dabei nicht einmal so schlecht aus und bietet ein insgesamt solides Bild, das Genrefans nicht sehr enttäuschen sollte. Der Mono-Ton klingt altersbedingt sogar recht gut, wobei gerade die Dynamik und die Bässe überraschen. Das Bonusmaterial holt ebenfalls noch einmal einiges raus und liefert interessierten Zuschauer zahlreiche informative Details zum Film. Da der Titel bereits seit 1983 auf dem Index steht und 2008 folgeindiziert wurde, erscheint dieser Titel auf Blu-ray nur ungeprüft und ist somit nicht im regulären Handel, sondern nur über Mailorder erhältlich. Bei einer Limitierung von gerade einmal 1.000 Stück ist es ohnehin eine Frage der Zeit, bis diese Edition ausverkauft sein dürfte. Inhaltlich wird zwar nichts Neues geboten, aber dennoch bietet Das Haus der lebenden Leichen einige gute Ideen und eine überaus bedrückend düstere Atmosphäre, die heutzutage leider nur noch selten erreicht wird. (sah)

Kaufempfehlung 7 von 10
Die Kaufempfehlung der Das Haus der lebenden Leichen Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1


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