Rogue One - A Star Wars Story - die zweite:
Diesmal in 2D und auf deutsch |
vorher 3D OV
Was soll ich sagen: was dem Film auf jeden Fall gut tut ist das 2D.
3D ist nach wie vor Bauernfängerei für mich und reine Geldmache.
Dunkles Bild, verwaschene Verläufe, beeinträchtigtest Bild. In 2D
konnte man die Szenerie viel klarer sehen und genießen, auch
bestimmte CGI-Figuren wirkten viel besser und weniger
grotesk.
Meine grundsätzliche Meinung zum Film hat sich auch nach der
zweiten Sichtung nicht geändert. Gehobenes Mittelmaß. Gehoben aber
nur, wegen Nostaligiefaktoren. Der Film krankt mMn an einer
fürchterlich konstruierten Handlung ohne richtigen Schluss und
flachen Figuren. Nur wenn bekannte Elemente aus der alten Trilogie
vorkamen, war ich kurz investiert, wenn auch teilweise genervt
(z.B. R2/C-3PO, Probedroid, Dr.Evazan, Ponda Baba...). Die ersten
zwei Hälften sind recht langweilig und ich erfreute mich an den
Bildern und dem teilweise ganz guten Schauspiel. Ansonsten wartet
man nur darauf,
das es ausgeht. Überraschungen gibt es
keine.
Sterben die Figuren, fühlt es sich für mich an, als würde ein
Arbeitskollege kündigen. Schade, aber isser halt weg. Einzig Donnie
Yen mochte ich, aber auch nur, da ich ihn schon aus anderen Filmen
kenne und einen Bezug zu ihm habe. F.Jones war mit ihrer
Knuddelschnute süß anzusehen, aber die Motivation war irgendwie
nicht da. Ben Mendelsohn, einer meiner Lieblingsschauspieler, blieb
auch hinter seinen Möglichkeiten zurück. Der Rest ist austauschbar
und die Namen merkt man sich sowieso nicht.
Was bleibt sind tolle Momente mit Darth Vader und eine spektakuläre
Weltraumschlacht, ohne emotionale Investition. Das Finale ist dann
auch noch eine erweiterte Kopie der Schlacht um Endor - bis auf die
Korridorszene. Lediglich tolle Schauwerte und ein paar ganz tolle
Shots!! Ja, es ist Krieg, ja, es kommt rational und hart rüber,
aber dann nicht konsequent genug für mich. Nicht ausgearbeitet
genug, um mich persönlich zu fesseln und mitzufiebern zu lassen. Es
plätschert alles vor sich hin und dann ist es vorbei. Die
Zwischenmenschlichkeit fehlt mir in diesem Film einfach.Natürlich
wurde alles so real wie es geht dargestellt, aber das ist auch für
mich der Knackpunkt: ich gehe ins Kino um der Realität für einen
kurzen Moment zu entfliehen, denn die Realität ist "langweilig". So
auch die ersten Hälften von RO.
Rogue One ist für mich ein netter, aber nicht
notwendiger Versuch gewesen. Ein Experiment. Ein Erzeugnis um dem
Fan das Geld aus der Tasche zu ziehen. Für jemanden, der den Film
zum ersten Mal sieht werden viele Dinge nicht klar und man fragt
sich, warum sich der Film nur darum dreht irgendwelche Pläne zu
klauen und die Station dann nicht mal zu zerstören. Es gibt kein
Payoff. Jaja, das Payoff ist Episode IV, aber wenn ich keinen
blassen Schimmer habe, dann weiß ich doch gar nicht, dass ich
Episode IV danach gucken muss... dann ist es ne nette Partie ohne
richtiges Ende.
Klar werde ich den Film in meine Sammlung wandern lassen, um ihn
dann nochmal in 2D und auf englisch zu sehen. Allerdings ist die
zweite Sichtung für mich schon eine zuviel gewesen. Freue mich umso
mehr auf Episode VIII, vom dem ich glaube, dass er von der
Tonalität ein Mischwesen aus EVII und RO wird.
Edit: Was "Star Wars" für mich ausmacht und was die Original
Trilogie entfachte ist das Spiel mit dem Eskapismus und die
herzlichen Figuren - die Design und Sounds sind noch ein Bonus. RO
lebt von den Designs, aber die sind an sich nicht lebendig.