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Metallica: Some Kind of Monster (10th Anniversary Edition)

Gestartet: 18 Dez 2014 14:54 - 4 Antworten


Veröffentlichung:
12.12.2014
Laufzeit:
141 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 18 Dez 2014 14:54

Jason-X

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Nachdem die amerikanische Metal Band Metallica im Jahr 1991 ihr erfolgreichstes Album – das schwarze Album – veröffentlichte, zeigte die Erfolgskurve des Quartetts aus San Francisco stetig nach oben. Auch wenn ihre folgenden Veröffentlichungen wie „Load“ und „Re-Load“ sowie „S&M“ bei einigen Fans auf wenig Begeisterung stießen, hat der Vierer seinen Status im Metal Olymp weiter halten können. Doch Anfang des neuen Jahrtausends begann, die Fassade immer mehr zu bröckeln. Was genau damals vor sich ging, wurde in der Dokumentation Some Kind of Monster sehr gut in Szene gesetzt. Nun – anlässlich des zehnjährigen Jubiläums – wird der Titel auf Blu-ray veröffentlicht.

Story
Das neue Jahrtausend begann für Metallica alles anderes als befriedigend. Durch die Klage gegen Napster waren viele Fans verärgert, der langjährige Bassist Jason Newsted verließ die Band, die Albumaufnahmen liefen nur schleppend und zu guter Letzt ließ sich Sänger, Gitarrist und Hauptsongwriter James Hetfield in eine Entzugsklinik einweißen und ward für die nächsten Monate nicht mehr gesehen. Was ursprünglich nur als Dokumentation zur Aufnahme des neuen Albums gedacht war, entwickelte sich schnell zur Psychoanalyse und Katharsis der Band, sämtliche bislang aufgestauten Konflikte, Probleme und Gedanken aufzuarbeiten und zu klären. Nicht selten standen Metallica dabei quasi kurz vor dem Aus, was in „Some Kind of Monster“ deutlich wird. Zur Aufarbeitung von all dem wurde speziell der Psychologen Phil Towle als Mediator eingestellt, dem es wohl mit zu verdanken ist, dass die Band bis heute Bestand hat.

Die beiden Regisseure Joe Berlinger und Bruce Sinofsky haben mit dieser Dokumentation eine der wohl besten Musik Dokumentarfilme aller Zeiten aufgenommen, zumal die Kritiker sich nach den Kinoaufführungen nahezu in Lobhuldigungen überschlugen. Jeder, der „Some Kind of Monster“ kennt, wird die wohlwollenden Worte unterstreichen können, denn noch nie hat sich eine Band so offen, ehrlich und emotional der Öffentlichkeit gezeigt. Zumindest hat man als Zuschauer überwiegend den Eindruck, dass keiner der Bandmitglieder die ganze Chose als Mittel zum Zweck und zur Selbstinszenierung nutzt, sondern mit seinen Worten ehrlich auf den Punkt kommt. Naja, wie Fans zumindest Lars Ulrich kennen, gibt es doch stellenweise eine Handvoll Passagen, wie etwa im Dialog mit Dave Mustaine, als der sich seinen Frust der letzten Jahre von seiner Seele redet, in denen die Antworten des Dänen etwas pseudo-intellektuell erscheinen.

Abgesehen davon werden die Zuschauer mit dieser Veröffentlichung nicht nur Zeuge, wie das Album „St. Anger“ in einem sehr zähen Prozess entstand, sondern wie die Band nahezu exhibitionistisch einen Seelen Striptease hinlegt und dabei auch viele unangenehme Themen auf den Tisch kommen. Langeweile kommt da jedenfalls keine auf; nicht einmal für eine Sekunde. Denn die knapp 140 Minuten Spielzeit sind wohl genutzt, wobei im Bonusmaterial deutlich gemacht wird, dass noch viel mehr Szenen hätten integriert werden können, die ebenso interessant gewesen wären.

Bildqualität
Die DVD sah ja bereits nicht so schlecht aus, weswegen der Unterschied zur Blu-ray nicht so gravierend ausschaut, wie vielleicht von vielen erhofft. Mal abgesehen von der Tatsache, dass die alten Archivaufnahmen ohnehin nur eine mäßige Bildqualität besitzen, schaut das neu gedrehte Material kaum besser als die SD Variante aus. Die Schärfe hat sich nur minimal verbessert. Ob die Mastervorlage neu abgetastet wurde oder es sich eventuell lediglich um einen Upscale handelt, ist an und für sich nicht eindeutig zu erkennen. Das Ansichtsverhältnis von 1,66:1 (4:3) wurde beibehalten und nicht anlässlich der HD-Neuveröffentlichung auf 1,78:1 angepasst. Die Farben sind natürlich und kräftig bei ausgewogenem Kontrast. Schmutzspuren oder ähnliches sind nicht vorhanden. Um es auf den Punkt zu bringen: Wer die DVD besitzt und sich die Doku nur auf einer kleineren Bilddiagonale mitunter aus etwas weiterer Entfernung anschaut, braucht ein Upgrade nicht zu wagen.

Tonqualität
Der Ton liegt nur in Englisch vor, aber dafür immerhin in DTS HD Master Audio 5.1 sowie LPCM Stereo. Tatsächlich ist der Audiobereich mit der Hauptgrund, weswegen sich ein Upgrade lohnt, denn der Mehrwert wird gleich beim ersten Song deutlich. Die Dynamik präsentiert sich umfangreicher, der Klang ist ‚runder’ und auch die Bässe und Höhen prägnanter. Das macht die schwächere Bildleistung doch wieder etwas wett. Surroundeffekte sind allerdings lediglich bei den Musikstücken in der Form zu hören, dass die Songs sich über sämtliche Kanäle verteilen, wobei kein spezieller 5.1 Mix angefertigt wurde. Entgegen den Angaben auf dem Backcover sind auf den Discs übrigens u. a. auch deutsche Untertitel vorhanden.

Ausstattung
  • 2 Audiokommentare

  • Featurette „This Monster lives“ (in HD)

  • Zusätzliche und erweiterte Szenen

  • Trailer

  • Biografien

  • 5 Beiträge zu den Festivals und Premieren

  • Videoclip

Für die Neuveröffentlichung wurde eine weitere exklusive Dokumentation produziert, die ca. 25 Minuten dauert und in HD vorliegt. Darin erörtern die Band sowie die beiden kreativen Köpfe Joe Berlinger und Bruce Sinofsky nachträglich ihre Meinungen sowohl zu „Some Kind of Monster“ als auch zu „Through the Never 3D“. Das übrige Bonusmaterial ist indes identisch mit der DVD. Neben zwei Audiokommentaren (je einer mit der Band sowie den Filmemachern) gibt es auf einer Bonus DVD noch eine Unmenge an erweiterten und zusätzlichen Szenen, einen Videoclip, fünf Beiträge von Festivals und Premieren Aufführungen des Dokumentarfilms sowie Biografien der Filmemacher.

Fazit
In technischer Hinsicht lohnt sich nur bedingt ein Upgrade von der DVD. Das Bild entlockt dem Zuschauer keine Freudentränen, da die Schärfe nur minimal an Qualität gewonnen hat. Immerhin bessert sich beim Ton der Gesamteindruck, da die Abmischung wesentlich dynamischer und klarer erscheint. Beim Bonusmaterial dürfen sich Fans auf einen brandneuen und exklusiven Beitrag freuen, wobei die bereits bekannten Extras auf der Bonus DVD ebenfalls enthalten sind. Mit Metallica - Some Kind of Monster haben die beiden Regisseure Joe Berlinger und Bruce Sinofsky wohl die ehrlichste und offenste Band Dokumentation aller Zeiten veröffentlicht. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums erscheint dieser Titel nun auf Blu-ray. Wer den zwischenzeitlich nicht mehr erhältlichen Titel noch nicht besitzt, kann als Fan des San Francisco Quartetts bedenkenlos zugreifen. Ein Upgrade lohnt sich aber nur bedingt, so dass dieser wohl überlegt sein will. Da gibt es abschließend nur noch eines zu sagen: Metal up your Ass! (sah)

Story 9
Bild 6
Tonqualität 8
Ausstattung 8
Gesamt * 7

Kaufempfehlung 8 von 10

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal, Teufel SW 5000S Sub / Rear: Dali Zensor 1
#2
Geschrieben: 18 Dez 2014 15:35

Killswitch

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Wiedermal super Review! Besitze aber bereits die DVD und werde die BD nicht kaufen, zu klein sind die Unterschiede! Danke für die Entscheidungshilfe!
#3
Geschrieben: 18 Dez 2014 16:05

Gladiator_MV

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Auch hier, Danke für das :thumb: Review !
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#4
Geschrieben: 19 Dez 2014 10:01

Dash_HB

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Gute Rezi.
Zehn Jahre ist das schon her, erstaunlich. Seitdem habe ich die DVD auch nicht wieder angesehen :D. Keine Zeit. Die neue Doku würde mich schon interessieren...
#5
Geschrieben: 19 Dez 2014 10:10

Jason-X

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Zitat:
Zitat von Dash_HB
Die neue Doku würde mich schon interessieren...

die ist nicht schlecht... da kommt vor allem ein starker Satz von Robert drin vor, was sein Vorspielen betrifft, wenn das stimmt, ist das nur zu geil :rofl:


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