Der Schock dürfte für die Fans nach Beendigung von
Transformers 3: Die dunkle Seite des
Mondes groß gewesen sein, als verkündet wurde, dass
der bisherige Cast als auch der Regieposten für etwaige
Fortsetzungen vakant wäre. Und das, obwohl in Bezug auf die
Einspielergebnisse, erneut Rekorde aufgestellt wurden und endlich
die 1-Milliarden Marke geknackt wurde. Zwar kehrte Michael Bay doch
wieder auf seinen alten Posten zurück, doch die Besetzung bietet
viele neue Gesichter. Das Quasi-Reboot
Transformers 4 – Ära
des Untergangs hatte es somit doch etwas schwerer, wobei
die Produzenten sicherlich nichts dem Zufall überlassen haben, wie
dieses Review klären soll.
Story
Nach der gigantischen Schlacht in Chicago sollte nichts mehr so wie
vorher sein. Mittlerweile dürfte jedem Menschen bewusst geworden
sein, dass die Bevölkerung der Erde nicht alleine im Universum ist.
Der Erfinder Joshua (S. Tucci) entwickelt aufgrund dessen eigene
Roboter, die es im Zweifelsfalle sowohl mit den Autobots als auch
den Decepticons aufnehmen können. Mit diesem Thema will sich Cade
Yeager (M. Wahlberg) eigentlich gar nicht befassen, doch als er
zusammen mit seiner Tochter Tessa (N. Peltz) und seinem Assistenten
Lucas (T. J. Miller) ein Element der Autobots findet und dieses
aktiviert, ist er schneller in dem Konflikt involviert, als ihm
lieb ist.
Mit
Transformers 4 – Ära des Untergangs soll
zugleich eine weitere Trilogie folgen, was den Kritikern sicherlich
keineswegs schmecken dürfte, da auch dieser Teil erneut zahlreiche
Verrisse nach sich ziehen durfte. Aber getreu dem Motto: „Die Masse
irrt sich nicht“, sprechen da ein Einspielergebnis von aktuell ca.
1,08 Milliarden US-Dollar eine andere Sprache, so dass die Zukunft
der Reihe jetzt schon gewiss sein dürfte. Allerdings ist eine
Spielzeit von 2 ¾ Stunden doch zunächst abschreckend, da ein Action
Science Fiction Blockbuster bei mangelhafter Charaktertiefe und
wenig ausgefeilter Handlung (das dürfte ja wohl schon im Vorhinein
klar gewesen sein) wohl kaum über diese lange Zeitspanne
unterhalten kann. Oder etwa doch?
Nun ja, das Einspielergebnis dürfte wohl kaum so deutlich
ausgefallen sein, wenn nicht tatsächlich die ganzen
Verwandlungsroboter aus der Hasbro-, respektive Takara-Schmiede für
durchweg ausgezeichnete Kurzweile gesorgt hätten. Michael Bay hat
sich dabei mal wieder selbst übertroffen. In diesem Fall wird mal
nebenbei eine Multi Millionen Welt Metropole in Schutt und Asche
gelegt, während auch der eine oder andere Nebenplot sowie einige
andere Überraschungen im Finale ebenfalls für gute Unterhaltung
sorgen. Menschliche Schauspieler wie etwa Mark Wahlberg
(
Lone Survivor), Nicola Peltz
(
Bates Motel), Jack Reynor, Kelsey
Grammer (
X-Men: Zukunft ist Vergangenheit),
Stanley Tucci (
In meinem Himmel) Joshua
Joyce, Sophia Myles (
From Hell), T. J. Miller
(
Cloverfield) oder Li Bingbing
(
Resident Evil: Retribution) geraten
da schnell in die zweite Reihe, wenn das Bay‘sche Action Spektakel
abgebrannt wird. Das Budget von 210 Millionen US-Dollar macht sich
auf alle Fälle mehr als deutlich bemerkbar, auch wenn die
Dreharbeiten mit den IMAX Kameras dazu ebenfalls ihr Scherflein
beigetragen haben dürften.
Bildqualität
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durchgängiges Ansichtsverhältnis von 2,40:1
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referenzwürdiges Bildmaterial
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aufgenommen mit analogen sowie digitalen Kameras
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wenn vorhanden wird das Filmkorn außerordentlich fein
wiedergegeben
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herausragende Schärfe bei konstant hohem Detailgrad
-
trotz leichter Stilmittel wie Farbfilter durchweg natürliche und
kräftige Farben
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sehr gut eingestellter und ausgewogener Kontrast
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kräftiger Schwarzwert bei sehr guter Durchzeichnung
Die Blu-ray Umsetzung ist wahrlich ein Hingucker geworden. Das Bild
bietet so gut wie keine Beanstandung. Zwar fallen auf dem zweiten
Blick ein, zwei leichte Störungen auf, aber das schafft es dennoch
nicht, die Höchstpunktzahl zu mindern. Denn abgesehen davon liegt
hier ein perfektes Bild vor, das in puncto Schärfe, Farbe, Kontrast
und Schwarzwert einen außerordentlich guten Eindruck hinterlässt.
Wenn Tessa auf der Veranda steht, die amerikanische Flagge in Blau
Weiß Rot flattert und der grüne Rasen sprießt, wird das akkurat
wiedergegeben. Zehn Punkte – Basta!
Bild 3D
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3D-Filmfassung liegt erfreulicherweise im IMAX-Format
vor
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wechselndes Bildansichtsverhältnis (zw. 1,85:1 &
2,40:1)
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sehr gute Schärfe
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Bildqualität auch in 3D hervorragend
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keinerlei Beeinträchtigungen
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sehr gute Pop out Effekte
-
wunderbar tiefgestaffelte Tiefenwirkung
Wie schon das 2D Bild schaut auch die 3D Darstellung fantastisch
aus. Beeinträchtigungen sind zu keinem Zeitpunkt erkennbar, wie
etwa Detailverlust, Aufhellungen oder Verdunklungen. Schärfe,
Farben und Kontrast halten das hohe Niveau. Darüber hinaus ist der
3D Effekt, seien es die Pop out Effekte oder die Tiefenwirkungen,
ebenfalls sehr gut ausgefallen und sorgt für zusätzliche
Schauwerte. Der Wechsel ins IMAX Format fällt zu keinem Zeitpunkt
störend auf.
Tonqualität
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deutscher Ton leider nur in Dolby Digital 5.1
-
englische Spur in Dolby Atmos 7.1
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Abmischung der Synchronisation kommt qualitativ nicht an das
Original heran
-
vergleichsweise schwacher Bass
-
umfangreiche Surroundeffekte bei guter Direktionalität
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gute Dynamik
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ausgewogene Balance mit stets klar verständlichen Dialogen
Während Warner Home Video mittlerweile eingelenkt hat und
Blockbuster mit entsprechender HD-Tonspur ausstattet, greift
Paramount nach wie vor auf Codes aus den 90er Jahren zurück –
zumindest was die deutsche Synchronisation betrifft. Diese liegt
lediglich in Dolby Digital 5.1 vor und kann dem Original nicht
wirklich das Wasser reichen. Das macht sich vor allem bei der Bass
Wiedergabe, der Transparenz und der Dynamik bemerkbar, bei der die
englische Dolby Atmos 7.1 Spur (mit Dolby TrueHD 7.1 Core) überall
Bestwerte erreicht. Schade, denn auch wenn sich der deutsche Mix
ganz gut schlägt, wird durch das Original deutlich, was möglich
gewesen wäre.
Ausstattung
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Bay und Action (HD; ca. 11 Minuten)
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Evolution des Aussterbens (HD; ca. 123 Minuten)
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Wieder ein verdammt gigantischer Film (HD; ca. 10
Minuten)
-
Ein Funke Design (HD; ca. 15 Minuten)
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T.J. Miller: Farm Hippie (HD; ca. 20 Minuten)
-
Original Kinotrailer (HD; ca. 5 Minuten)
Erfreulicherweise befinden sich sämtliche Extras zu diesem Film auf
einer separaten Bonus Disc und liegen dabei durchweg in HD sowie
deutsch untertitelt vor. Die Beiträge sind in der Summe sehr
interessant, was vor allem beim achtteiligen über zweistündigen
Making Of „Evolution des Aussterbens“ deutlich wird. Doch auch die
übrigen, wenn auch deutlich kürzeren Featurettes haben ihre
Daseinsberechtigung und liefern zusätzliche Informationen zum
Film.
Fazit
Was für ein Fazit ergibt die technische Umsetzung dieser Blu-ray?
Bild hui, Ton pfui? Nein, ganz so schlimm ist es nicht. Das Bild,
gerade die 2D Variante, ist schon herausragend ausgefallen und
lässt bestenfalls beim 3D Bild ein paar negative Anmerkungen zu.
Der Ton der deutschen Synchronisation ist beileibe nicht schlecht,
kann aber mit dem englischen Pendant gewiss nicht mithalten, was im
Direktvergleich deutlich wird. Wie auch schon zuvor in der
bisherigen Filmreihe ist auch
Transformers 4 – Ära des
Untergangs kein niveauvoller Beitrag in puncto Drama und
Tiefgang geworden. Dennoch hat Regisseur Michael Bay es erneut
geschafft, Fans des Franchise sehr gute Unterhaltung und bis auf
minimale Ausnahmen, Kurzweile zu bieten. Dabei tat der Reboot gut,
denn die Umstrukturierung der nach wie vor eindimensionalen Figuren
bringt zwar keine bessere Charakterzeichnung, aber dafür frischen
Wind mit sich. Wer die Reihe nach dem letzten Teil abgeschrieben
hat, darf ihr gerne noch einmal eine Chance geben. (sah)
Story 8
Bild 2D 10
Bild 3D 10
Tonqualität 8
Ausstattung 8
Gesamt * 9
Kaufempfehlung 8 von 10
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal, Teufel SW 5000S
Sub / Rear: Dali Zensor 1