Hmm... Abgesehen vom mittleren Absatz ziemlich unreflektiert und engstirnig, meiner bescheidenen Meinung nach.

Man hat den Onkel Ben Teil gestrichen, weil der den Leuten aus den Ohren hängt. Das kann man doch nicht wieder und wieder zeigen. Zudem ist die Ausrichtung des MCU/Sony Spideys mit Holland deutlich jünger. Tante May ist bspw. ne heiße Tante und keine Oma. Er ist ein sophomore, kein Absolvent etc.
Man plant langfristig. Holland soll Phase 4 als eine Hauptfigur im MCU geben.

Die Essenz des Charakters wurde eben nicht ruiniert. Im Gegenteil. Ich will mehr über ihn erfahren. Das kann man stückweise zeigen.
Hollands Peter und auch Spidey haben gemeinsam, dass er komplett als Teenager handelt. Er ist unsicher, er ist übermütig. Er denkt nicht immer nach. Er wirkt auf mich eben nicht abgeklärt. Das zeigen die Szenen mit Ned oder mit Tante May, sowie seine Kämpfe. Er braucht noch Führung und ihm fehlt ein männliches Vorbild. Das zeigen im Grunde alle Szenen mit Tony.
Hollands Spidey hat die Motivation durch Bens Unfall, aber eben auch intrinsische Motivation sowie wegen den Avengers (dieser Faktor existierte nie bei den anderen Verfilmungen, Spidey war einzig und alleine gut). Das zeigt sich zum Beispiel im typischen Teenagerübermut, dem Ungehorsam, seiner Neugier aber eben auch bei seinen Abwägungen mit Ned. Er sagt ihm was er alles nicht kann, was er nicht ist.
Jeder Junge wäre gerne ein Superheld, egal ob mit 6 oder 16. Dafür muss kein Familienmitglied tragisch ums Leben kommen. Die einen wollen ein cooler Bösewicht sein, die anderen der Gute, der den Tag rettet und das Mädchen seiner Träume beeindruckt.
Da macht Disney schon viel richtig, um dieses 'jeder weitere Film zeigt einfach den fertigen Spider-Man gegen jemand anderes' zu vermeiden. Das Potenzial ist nun natürlich extrem groß, bspw. OsCorp gemeinsam mit den X-Men Programmen zu verschmelzen, bspw, als gegnerische Firma zu den Erschaffern von Wolverine etc.

Man kann das alles erden und lose verbinden. Der Wettstreit um Erfindungen und Genetik würde somit eine treibende Kraft der Entwicklungen, gerade auf Seite der Gegenspieler (Green Goblin endlich mal im Originallook wäre ein Traum).

Ich würde bspw. erstmals die echte Geschichte von James Howlett und seinem Freund Victor Creed erzählen, also die Story für den ersten Film von 1845 über den Bürgerkrieg bis zum Golfkrieg (statt Vietnam als letztes) zu zeigen, seinen Werdegang, das desillusionierte herausstellen, erste andere Mutanten zeigen und den Film mit der Begegnung mit William Stryker beenden. Strykers Storyline müsste man nur zeitlich von 1975 in die 90er oder 2000er holen und könnte dann mit Film 2 weitere X-Men, Xavier und wenige andere Mutanten einführen und diese über die wissenschaftliche und politische Schiene (Sokovia Gesetze) als neue Bedrohung und mögliche Gegenseite zu den Avengers ranführen.
Das erforderte natürlich clevere und auch mal komplexere Drehbücher, bietet dafür aber die Möglichkeit von anderen Genres im MCU.

@ agentsands

Bravo für den profunden und wie ich finde sehr schlüssigen Beitrag. Inhaltlich schließe ich mich dem voll und ganz an, von einem seichten und nur lustigen Charakterprofil kann eben überhaupt nicht die Rede sein, vielmehr ist das Gegenteil der Fall, wenn man über den oberflächlichen Bewertumgsmaßstab hinaus geht 👍

Laut Prognosen wird der Film den Startrekord von TFA brechen. Hier ein paar schicke Poster


https://www.comicbookmovie.com/avengers/avengers_infinity_war/marvels-avengers-infinity-war-gets-a-pair-of-absolutely-stunning-new-posters-a159615

Bin mal gespannt ob man was von der Vision die Tony in Avengers 2 hatte im Film sehen wird ....

Bin ich heiß auf den Film. Hoffentlich knackt er Avatar oder kommt zumindest ran. Zutrauen würde ich den Film das.

Weltweit?? Keine Chance...niemals :)

@N1ghtM4r3: Avatar lief fast 6 Monate im Kino! 6 Monate. Ohne große Konkurrenz über die ersten 3 Monate.
Infinity War läuft mit und gegen mehrere andere große Starts, insbesondere Deadpool 2, Solo und The Incredibles 2.
Infinity War muss international was reißen, dann kann er 1,5 Mrd. schaffen.

Zunächst einmal. Du sagst Spidey und Peter handeln komplett als Teenager. Und da ist schonmal das Problem. Denn wir haben im Film nicht gesehen, wie sich Peter mit Problemen auseinandersetzt, die mit einem Teenager UND gleichzeitig Superheld einhergehen. Was wir stattdessen gesehen haben, ist das übliche High-School-Drama, das auch aus Riverdale stammen könnte. Der innere Konflikt des Bösewichts wurde sogar besser und tiefer thematisiert als die Titelfigur.

Zweiter Punkt: Dass Onkel Bens Tod keine indirekte Auswirkung von Peters Verantwortungslosigkeit mit seinen neuen Kräften ist, entzieht Spider-Man das Herz. Einer der größten inneren Konflikte von Peter ist, dass er verzweifelt ein normales Leben führen will, aber gezwungen ist, der Gesellschaft zu helfen, denn wenn er es nicht tut, sterben Menschen. Die Schuldgefühle an Onkel Bens Tod, ist seine Hauptmotivation. Onkel Bens Tod verfolgt ihn in jeder Inkarnation. Dieser Faktor in seiner Motivation ist gleichzustellen mit der Ermordung von Batmans Eltern. Dass man sich davon entfernte, bedeutet, dass man sich von Spideys Essenz entfernt. Somit ist es ein Fakt, dass die Essenz von Spider-Man ruiniert wurde. Denn, wie schon gesagt, in jeder Inkarnation ist das die Hauptmotivation. Die Szene ausm Finale, wo sich Peter im Wasser spiegelt und daraus die Motivation erlangt sich aufzurauen, ergibt keinen Sinn. Sie hätte Sinn ergeben, wenn der Onkel Ben Teil verwendet worden wäre. Denn dann hätte sich Peter in besagter Szene wieder daran erinnert, wieso er Spider-Man sein muss. Für was er kämpft und was seine Motivation ist. SO hätte es aussehen müssen https://www.youtube.com/watch?v=GxnkcC2H4jM


Der einzige Grund, wieso man den Onkel Ben Teil rausgenommen hat, ist, weil man auf biegen und brechen "hip und cool" sein wollte. Tragische Momente einzubauen, hätte den Hippie-Ton des Films untergraben. Sicherlich kann man andere Erklärungsansätze hineinziehen, aber diese sind eher vorgeschobene Vorwände.


Hmm... mal zusammenfassen. Hier wurde doch erst kürzlich mehrfach argumentiert, dass Superheldenfilme bzw. MCU-Filme kein Arthouse Kino sind und für den Mainstreamer gemacht sind. Und jetzt erzählst du mir, dass Homecoming ein tiefsinniges Werk ist, das Leute wie ich nicht verstehen / missverstehten? Ich darf Spideys Charakterprofil nicht oberflächlich betrachten, ich muss darüber hinaus sehen und dann erkenne ich die wahre Bedeutung des Charakters?

Wenn ich aber mehr ruhige, ernste und tragische Momente forderte, ist es wieder nur ein Superheldenfilm für die Masse, bei dem man solche Dinge nicht fordern darf. Richtig? Wieso darf ich dann aber Spideys Charakterprofil nicht oberflächlich betrachten?

Wo ist hier die Logik?

Die Deadpool Version ;)

https://www.youtube.com/watch?v=AsqkzBQ1lSI