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A million ways to die in the West

Gestartet: 21 Okt 2014 13:21 - 14 Antworten


Veröffentlichung:
09.10.2014
Laufzeit:
116 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 21 Okt 2014 13:21

Kuro77

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A Million Ways to Die in the West (2014) (Blu-ray + UV Copy) Blu-ray Review


Seit seinem Überraschungserfolg Ted genießt Seth MacFarlane in Hollywood Narrenfreiheit. Und das völlig zu Recht. Denn den Film um den knuddeligen Teddy mit der Kodderschnauze kann man ohne Weiteres als eine der gelungensten und originellsten Komödien der letzten Jahre ansehen. Daher durfte man gespannt sein, wie MacFarlanes nächstes Projekt aussehen würde. In dieser Hinsicht Vorrausagen zu treffen, war so ziemlich unmöglich, denn der selbstbekennende Nerd kennt sich in so ziemlich jedem Genre bestens aus. Nimmt er sich etwa das Science-Fiction-Genre vor, wo er mit Genuss seine Steckenpferde Star Trek und Star Wars auf die Schippe nimmt? Weit gefehlt, denn es geht auf der Zeitachse genau in die andere Richtung, nämlich in die Vergangenheit, genauer gesagt in den Wilden Westen.


Story:

Old Stump ist im Jahr des Herrn 1882 ein gottverlassenes Nest irgendwo im Nirgendwo des Wilden Westens. Hier zeigt sich, dass der Wilde Westen seinen Namen durchaus zu Recht trägt, denn in dem kleinen Städtchen ist es tatsächlich ziemlich gefährlich. Jedenfalls sieht das der mittelmäßig begabte Schafzüchter Albert (S. MacFarlane) so, der an jeder Ecke und hinter jedem vertrockneten Strauch tödliche Gefahren für Leib und Leben lauern sieht. Angesichts regelmäßiger Schießereien, Schlägereien und wilder Tiere möchte man ihm zustimmen, was Albert dazu veranlasst, jedem Ärger konsequent aus dem Weg zu gehen. Das lässt ihn in den Augen vieler freilich als ausgemachten Feigling dastehen. Sogar seine Angebetete Louise (A. Seyfried) verlässt ihn, weil er sich mal wieder (mit durchaus vernünftigen Argumenten wohl gemerkt!) aus einem Duell herausgequatscht hat. Am Boden zerstört, möchte er am liebsten gar nicht mehr aus seiner Bruchbude abseits der Stadt herauskommen. Doch das Schicksal will es anders. Denn während einer der üblichen brutalen Schlägereien im örtlichen Saloon rettet er einer fremden Schönheit in ungewohnt heldenhafter Manier das Leben. Doch mit dieser heroischen Tat verstrickt er sich nur immer tiefer in die üblichen – tödlichen! – Gesetzmäßigkeiten des wilden, wilden Westens.

Was passiert, wenn sich ein Mann zur falschen Zeit am falschen Ort befindet, wissen wir seit den Stirb-Langsam-Filmen. Doch spätestens seit Seth MacFarlanes A million ways to die in the West wissen wir, was passiert, wenn sich ein Mann sogar im falschen Zeitalter befindet. Denn unserem bedauernswerten Anti-Helden Albert wird fast täglich deutlich, dass er irgendwie nicht in diese raue Periode der amerikanischen Geschichte passt. Während seine Zeitgenossen den täglichen Wahnsinn als gegeben hinnehmen, denkt Albert einfach zu viel nach. Denn schließlich kann man bereits auf dem Weg zum Scheißhaus von einer Klapperschlange gebissen werden und elendig verrecken. Unhaltbare Zustände! Wer den Humor MacFarlanes kennt kann sich vorstellen, dass der Hauptdarsteller, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent in Personalunion nicht lange mit krassen Beispielen für seine Theorie hinter dem Berg hält. So kommen diverse arglose Bürger tatsächlich auf die kurioseste Art und Weise ums Leben. Und da die Kamera dem Sterben dabei genüsslich zusieht, verblüfft die Freigabe ab 12 Jahren doch ein wenig. Aber natürlich wird die teilweise ausufernde, comicartige Brutalität von MacFarlanes typisch sarkastischem Humor entschärft.

Diesen Humor, der mit „derb“ noch unzureichend beschrieben ist, muss man natürlich mögen, um seinem Werk etwas abgewinnen zu können. Faszinierend ist allerdings die untypische Perspektive, aus der der Film das Treiben im Wilden Westen betrachtet. Denn im Gegensatz zum typischen Western, der innerhalb seiner Gesetzmäßigkeiten funktioniert, nimmt A million ways to die in the West eher den Blickwinkel unserer heutigen Moderne ein und betrachtet das damalige Treiben quasi „von oben“ wie ein Wissenschaftler, der einen Ameisenhaufen mit seiner Lupe untersucht. Das, was in klassischen Western ziemlich spannend und dramatisch daher kommt, sieht aus dieser Perspektive betrachtet zwangsläufig eher absurd-komisch aus. Natürlich bedient sich MacFarlane dabei einiger aberwitziger Übertreibungen, so dass das Ganze schon fast surreale Züge annimmt. Die eigentliche Story tritt dabei zwangsläufig in den Hintergrund und ist auch dem entsprechend dünn und vorhersehbar. Aufgewogen wird dieser Mangel zweifellos durch die prominente Besetzung. Die wunderschöne Charlize Theron tritt hier erfrischend hemdsärmelig auf, Liam Neeson chargiert als absurd bösartiger Schurke und Neil Patrick Harris begeistert als herrlich schmieriger Schnurrbartträger. Abgerundet wird das Ganze von genialen Cameo-Auftritten, die einen teilweise von den Socken hauen! Ach ja, und wunderschöne Landschaftsaufnahmen des Monument Valley gibt es ebenfalls zu bestaunen, die sogar den alten Meistern des Western-Genres das Wasser in die Augen treiben würden.


Bildqualität:
  • perfekte Schärfe und Detailzeichnung

  • ausgewogene Kontraste

  • kein Filmkorn

  • natürliche Farbgebung

  • keine Verfremdungen durch Stilmittel

  • teilweise plastische Wirkung

  • perfekt transparenter Schwarzwert

Der Bildtransfer positioniert sich ohne Einschränkungen in der obersten Referenzliga. Schlicht und einfach perfekt!


Tonqualität:
  • Deutsch DTS 5.1

  • recht frontlastig

  • diffuse, atmosphärische Surroundkulisse

  • Subwoofer kommt nur an einer Stelle zum Tragen

  • Dialoge bleiben immer klar verständlich

  • gute Dynamik vor allem bei Schießereien

Der deutsche Ton bleibt über weite Strecken unspektakulär. Solide, mehr nicht.


Ausstattung:
  • Alternativer Anfang / Alternatives Ende

  • Unveröffentlichte Szenen (7 Stk.)

  • Gag Reel (ca. 6 Min.)

  • Making-Of in drei Teilen (knapp 30 Min.)

  • Audiokommentar mit Seth MacFarlane, Charlize Theron, u. a.

Das Bonusmaterial bewegt sich im üblichen Rahmen und liefert leidlich informative Einblicke in die Produktion. Alle Extras liegen in HD vor.


Fazit:

Technisch gibt es an der vorliegenden Blu-ray zu A million ways to die in the West nicht viel zu kritisieren. Während sich das Bild in Referenz-Sphären aufschwingt, reicht es für den deutschen Ton nur für einen Platz im guten Mittelfeld. Die Extras liefern das übliche Standardprogramm für einen aktuellen Film.

Seth MacFarlanes Western-Parodie ist ein Fest für jeden, der auf besonders derben Humor steht. Doch neben der Holzhammer-Komik finden sich durchaus auch einige subtilere Angriffe auf die Lachmuskeln. Für alle, die mit dieser speziellen Art von Humor nichts anzufangen wissen, dürfte A million ways to die in the West eine qualvolle Erfahrung darstellen. Alle anderen lachen sich ganz einfach einen Ast ab. Viel Spaß! Übrigens wird die rund 19 Minuten längere Unrated-Fassung des Films nach aktuellem Stand nicht den Weg nach Deutschland finden.


Kurzbewertungen:

Story: 8/10
Bild: 10/10
Ton: 7/10
Extras: 6/10
Gesamt*: 8/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 8/10
Die Kaufempfehlung der A Million Ways to Die in the West Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Panasonic TX-P55VT50E (55“) (kalibriert)
Bild: Panasonic DMP-BDT500
Ton: Pioneer SC-LX56
Lautsprecher: B&W 803S (Main), Boston A26 (Front-Wide, Surround), Teufel M-500 (Back-Surround)
#2
Geschrieben: 21 Okt 2014 13:26

TheHidden

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Danke fürs Review.
Die Story Bewertung ist für mich nicht nachvollziehbar, so einen unlustigen Film hab ich schon lange nicht mehr gesehen.
#3
Geschrieben: 21 Okt 2014 14:25

Gonzo71

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Beim Humor scheiden sich die Geister noch wesentlich stärker als bei nem Drama oder Thriller. ;)


Was Matthias im letzten abschnitt seines tollen Reviews aber auch erklärt. :thumb:

Zitat:
Seth MacFarlanes Western-Parodie ist ein Fest für jeden, der auf besonders derben Humor steht. Doch neben der Holzhammer-Komik finden sich durchaus auch einige subtilere Angriffe auf die Lachmuskeln.
Für alle, die mit dieser speziellen Art von Humor nichts anzufangen wissen, dürfte A million ways to die in the West eine qualvolle Erfahrung darstellen.
Alle anderen lachen sich ganz einfach einen Ast ab. Viel Spaß! Übrigens wird die rund 19 Minuten längere Unrated-Fassung des Films nach aktuellem Stand nicht den Weg nach Deutschland finden.
So Long, and Thanks For All the Fish.
Michael
 
 
#4
Geschrieben: 21 Okt 2014 14:37

SaWe69

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Auch von mir vielen Dank fürs Review.

"Ted" hat mir gar nicht gefallen, aber "A million ways to die in the west" ist eine tolle Komödie.

Gruß

Sascha
#5
Geschrieben: 22 Okt 2014 00:14

Gandalf123

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Ich konnte schon mit Ted nichts anfangen und da wie im Review geschrieben auch in diesem Film der Holzhammerhumor regiert, wird der Film nicht gesichtet. Diese Art von Humor geht mir vollkommen ab. Danke für den Review! :)

#6
Geschrieben: 22 Okt 2014 11:11

McFly

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Der Film ist einer der lustigsten der letzten Jahre. Allerdings sollte man tortz einiger Zoten nicht den Fehler machen ihn mit Ted zu vergleichen, schlägt doch Ted auch manches mal unter die Gürtellinie, so ist meiner Meinung nach der Film ein ganz anderer.
Was heir beide Filme meiner Meinung nach aber gemeinsam haben ist die sauschlechte deutche Synchro. Wenn aus einem "your dicks out" (Dein Sch+++z hängt raus) ein Deine Hose ist auf wird, dann finde ich das schade
Ich nenne den extended aus UK mein eigen und bin mehr als begeistert was Ton und Bild angeht. Ansonsten scheint die Qualität und die Ausstattung identisch zu sein.
Tolles Review
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#7
Geschrieben: 22 Okt 2014 14:54

N1ghtM4r3

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Ted habe ich mir gar nicht reingezogen, weil ich es nicht mag, wenn Puppen, Stofftiere oder sonst dergleichen Hauptrrollen haben. Kann ich auf den Tod nicht ab.

Der Film interessiert mich brennend. Der Trailer hat mich schon umgehauen. Wollte eigentlich ins Kino gehen, bis ich erfahren habe, das ein Extended Cut kommen soll. Nur leider kam er nicht in Deutschland. Sehr sehr schade.

Entweder warte ich noch ab und er erscheint doch noch irgendwann oder ich werde ihn mir leihen mussen. Kaufen kommt nicht infrage.

Dein Review ist gut:D Macht mich schon neugierig drauf
#8
Geschrieben: 23 Okt 2014 16:17

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Danke für's Review! Hab den Film bisher noch nicht gesehen, kommt aber auf meine Wunschlist!
#9
Geschrieben: 28 Okt 2014 07:14

Sawasdee1983

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Fand den Film im Kino trotz mieser syncro sehr lustig, Schade dass wir den EC nicht kriegen
MfG Pierre

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Geschrieben: 28 Okt 2014 07:34

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Als wenn dich das aufhält. Kuckst doch auch nur englisch....
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