HDTV-Ausstrahlung benötigt künftig weniger Bandbreite
Amsterdam, Niederlande - Auf der vor kurzem zu Ende gegangenen International Broadcast Convention (IBC) wurden die neuesten Produkte mit breit gefächerten Übertragungssystemen vorgestellt.

Dem Branchenportal "VDI Nachrichten" zufolge, "dürfte bester HDTV-Content künftig mit bis zu drei Gbit/s in den Studios verteilt werden." Da sich 3G-Studiosignale jedoch nicht ohne weiteres zum Zuschauer übertragen lassen, müssten sie komprimiert werden. Perspektivisch gesehen müsse man dabei um nahezu ein Promille runtergehen, was einem Wert von knapp vier Mbit/s entspräche.

Bereits jetzt gibt es einige Studiokameras auf dem Markt, die HDTV in der höchsten Auflösung, nämlich mit 1 920 mal 1 080p aufnehmen. Und das, ohne den Bandbreite reduzierenden, Artefakte verursachenden Zeilensprung (progressive) aufzunehmen. Vertreter dieser Klasse wären z.B. der Sony "HDC-1500" sowie Thomsons "LDK 8000 Elite". Beide Geräte ermöglichen ein direktes und unkomprimiertes Weiterleiten des aufgenommenen Bildes bis zur Nachbearbeitung in allerhöchster Qualität.

Laut "VDI Nachrichten" sei der Aufwand dafür allerdings relativ hoch, da eine Datenrate von drei Gbit/s nicht ohne weiteres bewältigt werden könne. "Für die Broadcaster bedeutet diese Technik zugleich das Ende der Kompromisse, es muss nicht mehr zwischen 1080i/25 und 720p/50 gewählt und konvertiert werden. 1080p/50 bzw. 60 ist wohl der Studiostandard für die nächsten 20, 30 Jahre", erklärte dazu Ray Baldock, Chief Technology Officer von Thomson-Grass Valley in Nevada, gegenüber dem Branchenportal.

Zudem würden momentan bereits zahlreiche Broadcaster weltweit darüber nachdenken, so früh wie möglich in 3G zu investieren und zu produzieren. Dem Branchenportal zufolge soll es zudem konkrete Anfragen für erste Studioumrüstungen ab dem Jahr 2010 beziehungsweise 2011 geben. Auch die Broadcast-Industrie hat inzwischen den Trend bemerkt und beginnt, immer mehr Geräte für die neue Studiotechnik zu entwickeln.

Claus Pfeifer vom Technical Product Management bei Sony Deutschland erklärte dazu gegenüber den "VDI Nachrichten", dass sein Unternehmen demnächst mit dem Bau eines ersten Studios mit 3G-Technik bei BSkyB beginne und auch ESPN werde in den USA zukünftig "in 1080p/60 produzieren". Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass Deutschland erneut dem aktuellen Standard hinterherhinken wird, wenn im Jahr 2010 die öffentlich-rechtlichen TV-Sender mit 720p/50 ihr HDTV-Angebot starten.

Aha dann hatte die EBU doch nicht so unrecht, wenn die behauptet haben Zukünftig wird alles in 1080p 50/60 produziert...
He?
In 1080p60 produzieren heißt noch lange nicht in 1080p60 senden. Geht ja heute noch nicht...
Die ganzen 720p Kritiker haben ja behauptet 720p wäre Sinnlos weil ja nur mit 25 Bilder/ Sekunde produziert wird... Wenn in 1080p50 produziert wird, ist einfach für alle Formate das beste. Beide beziehen dadurch nur Vorteile. Aber 720p bekommt seine 50 Bilder/s. Bei 1080i bleibt alles wie beim alten...

Bei 1080i muss man nur noch interlacen, und bei 720p50 muss man nur noch skalieren. Kein Format leidet wegen dem anderen.

Und durch gute MPEG4 Encoder wird Zukünftig HDTV mal locker mit 6-10MBit/s übertragen. Also soviel wie 2 Heutige SD Sender.

Aber was ich mich noch frage:
Kann man das 1080p/50 bzw. 60 Format auf eine Blu-ray setzen. Könnte z.B jetzt Discovery 1080p50 Aufnahmen als 1080p50 auf eine Blu-ray setzen? Also Spiele gibt es ja schon die 1080p60 können. z.B Wipeout HD oder GT5 Prologue und fast alle EA Games...

Ja ok es geht ja schon heute. Es werden ja auch schon UHDTV Testausstrahlungen durchgeführt. Aber es gibt aber noch keine Sender die 1080p 50/60 senden. Es gibt schon Sender die 1080p24 oder 30 Bilder/Sekunde senden (Direct TV). Oder gibt es schon welche die 1080p60 senden?

Aber was mich eher interessiert. Kann ein Blu-ray Player (mit gleicher Datenrate wie bei 1080p24) 1080p60 wiedergeben?

Da haben sich aber einige verständniserschwerende Fehler eingeschlichen. Einer von Dir, zwei von der VDI-Seite.
Wenn man von 100 % um ein Promille runtergeht, landet man bei 99,9 %.
Wenn man von 100 % AUF ein Promille runtergeht, landet man bei 0,1 % (das war wohl gemeint. Steht auch so auf der VDI Seite).
Ein 1080i/25 gibt es nicht. Entweder die meinten hier 1080p/25 oder 1080i/50 mit Content 25p - dafür gibt es keine kürzere, offizielle Bezeichnung. Die inoffizielle lautet 1080isF/25.
Das Zeilensprungverfahren nennt man "interlaced", nicht progressive. Eine etwas unglückliche Formulierung. Wenn sie schon auf das Wort progressive hinweisen wollen, dann eher in der Formulierung:
Und das, ohne den Bandbreite reduzierenden, Artefakte verursachenden Zeilensprung (interlaced), sondern progressiv aufzunehmen.

@Kane:
Eine spannende Frage, auf die ich leider auch keine Antwort weiß, außer, daß es begrüßenswert wäre, auch 60p Content auf einer BD zu haben - ich sage nur "Showscan" (ein Filmverfahren von 1978 mit 60 statt 24 Bildern pro Sekunde).
Einige wenige Filme und Teile aus dem Film "Brainstorm" wurden mit 60 fps (auf analogem 65 mm Film) gedreht. Wäre schön, wenn es diesen Film mit den 60 fps Sequenzen auch in dieser Geschwindigkeit auf BD gäbe/geben wird.

Oder die schönen IMAX HD Filme die mit 48 Bilder/ sekunde gedreht wurden sollten doch auch auf Blu-ray 1080p50 erscheinen. Wäre soch mal echt ein Highlight.

(Also für das Bild stehen doch ca. 40MBit/s zur Verfügung. Sollte doch ausreichen für 2x 1080p25 Bilder. Wäre wie eine 15-20MBit/s Bildqualität bei einem 1080p25 Film, nur eben dass die zeitlcihe Auflösund viel höher ist...)

Volle Zustimmung.

Es sollte eine News-Meldung von „digitalfernsehen.de“ sein das ganze stammt nicht von mir war nur geklaut…grins:cool:
http://www.digitalfernsehen.de/news/news_599334.html

*lach*
OK, dann haben die das mit dem Promille falsch abgeschrieben und der VDI-Seite bleiben nach wie vor die zwei Ungereimtheiten zuzurechnen.

Nun ja... TV-Zeitschriften, die HD und 16/9 verwechseln, online-Portale, deren Betreiber keine Prozentrechnung beherrschen... kein Wunder, daß HDTV nicht vorankommt... :rofl: