Also den ganzen Artikel (der im Übrigen ja auch schon etwas älter
ist, mit einem "last updated 1.11.2007") jetzt auseinander zu
klamüsern und jetzt auf alles einzugehen, dazu fehlt mir jetzt die
Zeit.
Aber kurz mal folgendes:
- Kinofilme werden tatsächlich mit 24 Bilder pro Sekunde
aufgenommen. Fakt!
- Die dabei entstehenden Bilder sind (da auf analogem Film
belichtet) immer progressiv und ohne erkennbare Bildzeilen, dafür
mit einem stetig von Bild zu Bild wechselnden Rauschmuster, das man
einfach "Filmkorn" nennt.
- Im Projektor wird tatsächlich das Bild 2-, 3- oder sogar 4 mal
gezeigt. Die im Artikel angesprochenen 2-Flügelblenden
(Umlaufblenden) rotieren nämlich meistens mit 2 Umdrehungen pro
Frame, das macht bei zwei Flügeln pro Umlauf also 4 x 24 B/s = 96
Hz im Kino.
- Davon unabhängig hat der Film nur 24 Bewegungsphasen.
- bei der Wandlung in NTSC (60 Hz) interlaced behilft man sich
damit, daß ein Kinobild auf 3, das nächste auf 2 interlaced Bilder
verteilt wird, was zu leichtem und schnellem, gleichmäßigem Ruckeln
führt.
- Bei PAL (50 Hz) interlaced gibt es dieses Ruckeln nicht, da der
Film zum Transfer immer beschleunigt wurde auf 25 B/s wodurch man
ihn bequem durch Bildverdopplung in 50 Hz wandeln kann.
- Auf der BD sind die Filmdaten mit 23,98 fps (etwas "unscharf"
sagt man dazu jetzt einfach 24p dazu) codiert.
- Der BD Player gibt auf 1080P gestellt ein 1080P Signal mit 24 B/s
aus.
- Der TV kann oft das 1080P24 nicht korrekt verarbeiten und muß
sich diese Daten erst in 1080i umwandeln.
- Es gibt aber kein 1080i48 Format
- Der TV ist genötigt sich das 1080P24 in ein 1080i60 umzuwandeln.
Mit oben beschriebenen Problemen bezügl. des Ruckelns.
- Einige TVs sind in der Lage aus 1080P24 intern 1080i72 oder
1080P72 zu machen, was durch einfache Bildverdreifachung
funktioniert, diese sind allerdings selten. Auch deshalb, weil auch
1080i72 kein standardisiertes Format ist, für das es
herstellerübergreifende Hardwareprozessoren und Codecs gibt.
- Ein 1080i72 ruckelt nicht und läßt sich einigermaßen gut zu
720p24 verarbeiten.
- Auch hierfür gibt es kaum einheitliche Hardware oder
Softwareverfahren.
- Üblicher ist bei einem TV (v.a. bei den preisgünstigen) die
Verbauung von Standard Hard und Software, die aus 1080P24 durch 3:2
Pulldown 1080i60 macht (mit Ruckeln) und dieses 1080i60 kann nun
fast problemlos in 720p60 konvertiert werden.
- 720p60 enthält das beim 3:2 Pulldown entstandene Ruckeln
Das Ruckeln verläuft zeitlich gleichmäßig mit gleichbleibender
Frequenz. Es wird also nicht als einzeln auffallendes Stolpern
wahrgenommen, sondern als gleichmäßig ruckelndes Ruckeln. ;)
Die Amerikaner kennen durch ihr NTSC quasi gar nichts anderes und
sind daran gewöhnt. Und selbst hier in Europa gibt es viele Leute,
denen es (z.B. beim Abspielen von NTSC DVDs) noch nie aufgefallen
ist.