Geschrieben: 08 Feb 2018 11:34

Steeljunkie
Blu-ray Freak
Aktivität:
Hab den Film die Tage nun auch gesehen:
Dass ausgerechnet der eher kleinere Alien-Invasion Film Skyline aus
dem Jahr 2010 eine Fortsetzung erhält, kam bei Ankündigung wohl für
die allermeisten recht überraschend, so auch für mich.
Was das Ganze allerdings mehr als interessant macht, ist der Cast.
Denn mit Iko Uwais und Yajan Ruhian, bekannt aus den The Raid
Filmen sind schon mal Topdarsteller aus dem Martial Arts
Actionbereich an Bord. Zudem ist die Hauptrolle mit Frank Grillo
besetzt, also alles in allem schon mal eine heftige Steigerung zum
Erstling.
Grillo begann mit Iko und dessen Team für das US Remake von The
Raid zu trainieren, was jedoch damals wieder eingestampft wurde (
wie wir aktuell wissen, arbeiten Grillo und Joe Carnahan nun doch
wieder daran ). Stattdessen entstand aus der Zusammenarbeit Grillos
und Uwais mit diesem Skyline Sequel etwas, womit man überhaupt
nicht gerechnet hatte.
Die Strause Brothers, die beim Vorgänger noch für die Regie
verantwortlich zeichneten, sind hier nun als Produzenten an Bord
und übergaben den Regiestuhl an Liam O\'Donnell, der schon das
Drehbuch des Vorgängers schrieb und hier sein Regiedebüt gibt. Die
Spezial Effekte stammen wieder von den Strause Brüdern selbst, die
diesen Job sonst hauptsächlich ausführen.
Beyond Skyline erzählt die Geschichte zunächst nicht weiter sondern
setzt parallel zu den Ereignissen des Vorgängers an. Es ist
derselbe Alienangriff, wie im ersten Teil und man zeigt eine andere
Gruppe von Menschen die ums Überleben kämpfen. Das erste Drittel
befasst sich mit der Charaktereinführung inkl. knappem Background
und der Flucht vor den überall in der Stadt wütenden Aliens. Dann
aber werden die Protagonisten ins Alienschiff gesogen, wosich das
zweite Drittel abspielt und mehr oder weniger ab hier dann auch ein
richtiges Sequel des Erstlings ist. Ausführlich und detailliert
sieht man, was im Raumschiff vor sich geht und erfährt mehr über
die Absichten der Außerirdischen Angreifer.
Hier trifft Mark nun auf Jarrod, der ja bekanntlich am Ende des
ersten Teils zu einem Alien wurde, doch die geistige Kontrolle über
sein menschliches Ich zurückerlangen konnte und somit seine
Freundin rettete. Diese ist auch oben im Schiff, hochschwanger und
Mark hilft ihr, das Kind zur Welt zu bringen und anschließend hilft
Jarrod bei der Suche nach Mark\'s Sohn, der ebenfalls irgendwo im
Schiff ist.
Beeindruckend sieht das Interieur des Schiffes aus, denn hier wurde
auch vieles mit wirklich gebauten Sets sehr aufwendig kreiert und
nicht nur aus schnöden Greenscreens zusammengebastelt. Auch die
Alienkostüme sind hochwertig anzusehen. Die CGI sehen generell
wieder ordentlich aus, haben hier und da zwar mal kleinere Mankos,
die aber nicht stören.
Der Part im Raumschiff, also das zweite Drittel hätte insgesamt
etwas kürzer ausfallen dürfen und fühlt sich etwas zu gestreckt an.
Sobald aber die Crew im südostasiatischen Dschungel landet und das
3. Drittel beginnt, ziehen die Story und das Tempo wieder an.
Iko Uwais stößt hier nun endlich dazu und darf auch direkt einen
Fight hinlegen, wenig später dann noch einen Zweiten gegen Frank
Grillo. Die Choreo ist gewohnt gut, die Kamer und der Schnitt recht
solide aber nicht optimal. Zumindest ist es aber kein
Schnittgewitter und auch nicht unübersichtlich. Yayan Ruhian ist
erst nur kurz zu sehen und darf dann in einem brachialen Showdown
erst so richtig mitmischen und seine beinharten Silattechniken
gegen die Aliens auspacken. Grillo Uwais und Ruhian kämpfen mit
Messern und anderen Klingenwaffen sozusagen Mann gegen Alien und
schlitzen was das Zeug hält. Als wäre dies noch nicht genug, gibt
es auch noch Monsterfights, der größeren Aliens bzw. deren von
ihnen gesteuerten Kampfmaschinen gegeneinander zu sehen, was nicht
minder spektakulär aussieht, besonders alles vor dieser schönen
Kulisse der Gebetsstätte.
Der Härtegrad ist ordentlich, man sieht Blut fließen und auch die
ein oder andere Gliedmaße fliegen.
Durch den Part mit dem Mensch-Alien-Mixbaby, also der Tochter von
Jarrod und dem daraus entwickelten Lösungsansatz, wie man die
Aliens nun bekämpfen kann, bekommt der Film noch einen zusätzlichen
Touch an Trash aber das kann man gut verschmerzen, denn bis auf
genannte Längen im zweiten Drittel wird man hier aufgrund von guter
Action und eben tollen Actiondarstellern sehr gut
unterhalten.
Die Outtakes am Ende sind zudem ein tolles Gimmick und erinnern in
ihrer Art an Jackie Chan Produktionen.
Insgesamt ist Teil 2 trotz größerem Trasheinschlag dennoch einen
Tick besser als der Erstling.
7,5 / 10
zum Vergleich hier noch mein Review zu Teil 1:
Skyline aus dem Jahr 2010 stammt vom Regisseurs-Duo The Strause
Brothers die zuvor mit Alien vs Predator: Requiem erst einen Film
und ansonsten einige Videoclips gedreht haben.
Als Visual Effects Supervisor allerdings sind die beiden bei den
größten Hollywood Produktionen verantwortlich. So u.a. für The
Avengers, 2012, Looper, Iron Man 2, Skyfall, Baywatch Remake, San
Andreas usw.
In diesem Alien-Invasion Film geht es direkt am Anfang ohne
Umschweife und große Erklärung los. Die Protagonisten werden
genauso wie der Zuschauer in das Szenario und die baldige
Alien-Invasion geworfen. Doch dann erstmal ein kurzer Sprung 15
Stunden zurück, der uns die Hauptfiguren und deren Beziehung
zueinander recht oberflächlich aber völlig ausreichend präsentiert.
Dann sind wir recht schnell an der Stelle, wo der Film begonnen
hat.
Mysteriöse blaue und extrem helle Lichtquellen fallen an
verschiedenen Orten vom Himmel. Diejenigen die direkt hineinblicken
werden willenlos und verschwinden wenige Sekunden später spurlos.
Bald sieht man das volle Ausmaß. Große Alienschiffe sind überall
über der Stadt zu sehen und saugen die Menschen in sich auf. Ein
schier aussichtsloser Kampf ums Überleben hat begonnen.
Die Atmosphäre ist spannend und gelungen.
Die Effekte sind ok, könnten aber etwas besser sein, gerade im
Hinblick darauf, dass die Regisseure hauptsächlich eher als einige
von Hollywoods großen Effektspezialisten arbeiten. Wahrscheinlich
wird es wohl eher eine Budgetfrage gewesen sein. Alles in allem
aber kann sich die Optik trotzdem sehen lassen und wirkt nicht zu
billig wie etwa in den allermeisten Asylumproduktionen und
Konsorten. Das Design der Raumschiffe sieht gut aus. Auch die
Monster sind ansprechend, allerdings könnten diese besser animiert
sein, denn da sieht man die eine oder andere Schwäche. Auch als
einer der Protagonisten gegen eines der kleinen Tentakel-Aliens
kämpft lässt schwächere CGI erkennen. Das Finale bietet recht
ausufernde Action, wie man es aus Genreverwandten Filmen kennt, nur
eben auf etwas kleinerer Basis.
Der Cast macht einen, für den Film und die Story absolut
ausreichenden Job.
Donald Faison ist für mich noch als bekanntester Darsteller im Cast
zu verzeichnen. Den einen oder anderen der restlichen
Darsteller/innen hat man vielleicht hier und da schon mal
gesehen.
Mit rund 93 Minuten Laufzeit ist Skyline ein kurzer Film, was ihm
sicherlich auch zu gute kommt, denn in den 1-2 ruhigeren Phasen
kommen schnell Längen auf. Seine Stärken spielt der Film ganz klar
in den Actionphasen aus. Die erste Invasion während des gut ersten
Drittels, der Fluchtversuch per Auto, die kurze Luftschlacht als
Dronen und Stealthbomber die Raumschiffe angreifen und das Finale,
welches noch eine unerwartete Wendung bereit hält.
Insgesamt ist Skyline ein gelungener, kleiner Genrefilm, der sich
trotz weniger bekannten Namen und kleineren Budgets dennoch zu
behaupten weiß und auf seine Stärken besinnt, dadurch die Schwächen
weniger gewichtig erscheinen lässt.
7 / 10