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Frau Ella

Gestartet: 21 Apr 2014 11:38 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
28.03.2014
Laufzeit:
104 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 21 Apr 2014 11:38

Jason-X

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Auf was kommt es wirklich an im Leben? Oftmals jagt man einer vergebenen Chance hinterher, trauert um vergangene Zeiten oder verschenkt eine Hoffnung für die Zukunft, weil man sich Einflüssen beugt, die eigentlich zu vernachlässigen sind. Dieses Thema wird in einem Genremix aus Drama und Komödie in dem Film Frau Ella – Lieber spät als nie behandelt und spricht damit das klassische Schweighöfer Publikum an, der nicht nur die Hauptrolle spielt, sondern darüber hinaus als Produzent fungiert.


Story
Der Taxifahrer Sascha (M. Schweighöfer) ist alles andere als begeistert, als ihm seine Freundin Linda (A. Bederke) erzählt, dass sie ein Kind erwarten. Aufgewühlt durch diese Nachricht baut er wenig später einen Unfall und trifft anschließend im Krankenhaus die 87-jährige Ella (R.-M. Kubitschek) kennen. Als diese zu einer unnötigen Operation gedrängt wird, entführt Sascha sie kurzerhand zu seinem Kumpel und WG-Mitbewohner Klaus (A. Diehl). Als sich die drei näher kennenlernen, erfahren sie, dass Frau Ella, wie sie fortan genannt wird, nach dem Zweiten Weltkrieg in den G.I. Jason verliebt war, sich aber kurz darauf von ihm trennen musste. Da Sascha herausfindet, dass dieser mittlerweile in Paris leben soll, bricht das Trio kurzerhand in die französische Hauptstadt auf.

Nach Friendship! aus dem Jahr 2010 sollten sich der Regisseur Markus Goller und Schauspieler Matthias Schweighöfer (Schlussmacher) bei Frau Ella – Lieber spät als nie ein weiteres Mal zusammen finden. Basierend auf dem gleichnamigem Roman von Florian Beckerhoff aus dem Jahr 2009 sind dennoch einige Abweichungen von der Vorlage hinzunehmen. Wo im Buch auch das Zusammenleben in der ungleichen WG näher beleuchtet wird, legt Goller mehr Wert auf die Suche nach Frau Ellas vergangener großen Liebe sowie der Aufarbeitung von Saschas Problemen. Dabei schließt man vor allem Ruth Maria Kubitschek (Das Erbe der Guldenburgs) als Frau Ella schnell ins Herz. Doch auch Matthias Schweighöfer und Sidekick August Diehl (23 – Nichts ist so wie es scheint) ergänzen sich wunderbar und beweisen, dass sie mühelos neben einer derartig erfahrenen Leinwandgröße bestehen können.

Zwar gehen manche Dinge leicht von der Hand und erscheinen dabei konstruiert, aber das schafft es nicht wirklich, die liebenswerte Geschichte zu trüben. Denn trotz der üblichen vorhersehbaren Handlungen werden eine Menge Überraschungen geboten. Frau Ella ist mehr als nur ein Film, der nach Schema F vorgeht, der – sollte man oberflächlichen Kritikern Glauben schenken – wie in jedem vorangegangenen Film die immer selbe Geschichte erzählt. Das bleibt letztendlich Ansichtssache. Schön ist hingegen die Tatsache, dass der Humor nie ins niveaulose abdriftet, sondern immer einen ausgewogenen Mix aus herzensguter Naivität und slapstickartigen Späßen darstellt, der in mitten der zahlreichen dramatischen und zum Nachdenken anregenden Szenen der Sonnenschein in einer tristen Landschaft ist. Zumindest hat es die Crew, die an der Fertigstellung von Frau Ella beteiligt war, geschafft, alleine in Deutschland über 1,2 Millionen Zuschauer sehr gut zu unterhalten.

Bildqualität
  • sehr gute Gesamtschärfe bei hohem Detailgrad

  • nur selten sind weichere Abschnitte sichtbar

  • natürliche und kräftige Farben bei erhöhtem Kontrast

  • nur minimale Überstrahlungen

  • feines Filmorn sorgt für einen filmischen Look

  • keinerlei Kompressionsspuren sichtbar

Wie bei einer aktuellen Produktion nicht anders zu erwarten, ist das Bild bis auf sehr wenige Ausnahmen von sehr guter Qualität. Aufgrund der hervorragenden Schärfe sind die feinen Spitzenstickereien auf dem Nachthemd von Frau Ella problemlos zu erkennen. Aufgrund des erhöhten Kontrastes sind die Farben sehr kräftig, was aber nur vereinzelt zu leichten Beeinträchtigungen wie etwa Durchzeichnungsmängeln führt. Die tolle Kameraarbeit von Ueli Steiger bietet dem Zuschauer zahlreiche malerische Bilder und beeindruckende Panoramen, die nicht nur in Paris und der Bretagne bezaubernd schön sind.

Tonqualität
  • Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1

  • nahezu einwandfreie Abmischung bei ausgewogener Balance und guter Dynamik

  • wenn gefordert entlockt der Subwoofer seiner Membran einige kräftige Bässe

  • zahlreiche Surroundeffekte bei guter Direktionalität

  • die tolle Filmmusik sorgt für ein wunderbares Ambiente und betont die tolle Geschichte

  • jederzeit klar verständliche Dialoge

Gleich in der ersten Szene wird deutlich, dass ganz untypisch für eine Komödie, sehr viele Surroundeffekte für eine authentische Räumlichkeit sorgen. Doch auch der Subwoofer darf hin und wieder zeigen, was in ihm steckt. Dank der klaren Abmischung und der ausgewogenen Balance sind sämtliche Elemente jederzeit klar herauszuhören, so dass auch keinerlei Verständnisschwierigkeiten entstehen.

Fazit
Technisch wird, wie sollte es bei einer aktuellen Produktion auch anders sein, wirklich tolle Qualität geboten. Das Bild punktet mit einer herausragenden Schärfe sowie satten Farben, muss aber mit den Folgen erhöhter Kontrasteinstellungen leben. Der Ton überrascht hingegen mit einer aktiven Surroundkulisse sowie einer ausgewogenen Abmischung, bei der es so gut wie nichts zu beanstanden gibt. Lediglich das Bonusmaterial hätte gerne noch umfangreicher ausfallen können. Mit Frau Ella – Lieber spät als nie ist Regisseur Markus Goller eine wirklich wunderbare und charmante Dramödie gelungen, die den Zuschauer sowohl am Herz als auch am Lachmuskeln packt und dadurch für ausgezeichnete Unterhaltung sorgt. Grundvoraussetzung ist, das versteht sich ja mittlerweile von selbst, dass man dieser Sorte Film grundsätzlich etwas abgewinnen kann, denn die teils vorhersehbare Handlung und der typische Schweighöfer Flair sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Fans werden aber begeistert sein. (sah)

Story 9
Bildqualität 9
Tonqualität 9
Ausstattung 5
Gesamt * 8

Kaufempfehlung 8 von 10

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal, Teufel SW 5000S Sub / Rear: Dali Zensor 1


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