Als 2012
Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
in die Kinos kam, waren zwar einige Fans der
Der Herr der Ringe Filmreihe
enttäuscht, aber dennoch war der Konsens groß, dass Peter Jackson
mit der Verfilmung des eigentlichen Kinderbuches aus der Feder von
J.R.R. Tolkien erneut einen großen Wurf gelandet hat. Allerdings
sollte es erneut ein Jahr dauern bis die Fortsetzung
Der
Hobbit – Smaugs Einöde in den Lichtspielhäusern starten
sollte. Nun erscheint das Sequel in der Kinofassung auf Blu-ray, so
dass sich die zahlreichen Fans die Abenteuer von Bildo und Thorin
nach Hause holen können.
Story
In
Der Hobbit – Smaugs Einöde gehen die Abenteuer
der Truppe um den Hobbit Bilbo Beutlin (M. Freeman) und den Zwerg
Thorin Eichenschild (R. Armitage) in die zweite Runde. Gerade sind
sie noch rechtzeitig den Fängen von Azog dem Schänder und seiner
Horde entkommen, schon ist ihnen Beorn, der Hautwechsler, auf der
Fährte und erschwert ihnen scheinbar die Weiterreise zum Einsamen
Berg. Darüber hinaus muss Gandalf der Graue (I. McKellen) erkennen,
dass der Nekromant weitaus mächtiger ist, als er zunächst
dachte.
Grundsätzlich sei vorab noch einmal darauf hingewiesen, dass man
als Filmfan gut daran tut, die Hobbit Trilogie nicht mit
der Herr der Ringe Trilogie zu
vergleichen. Während die Abenteuer des kleinen Hobbits bereits in
der Buchvorlage nicht sonderlich viel Tiefe besaßen, war alleine
die Charakterzeichnung sowie die Verzweigung in zahlreiche Subplots
bei der Ring Geschichte um Frodo und Sam wesentlich diffiziler und
komplexer. Das macht sich auch bei
Der Hobbit – Smaugs
Einöde wieder bemerkbar, bei dem vor allem die Action
wieder groß geschrieben wird. Dennoch mangelt es wie gewohnt
ebenfalls nicht an Humor, Herz und auch dem typischen Tolkien
Flair, den Regisseur Peter Jackson mittlerweile aus dem Effeff
beherrscht. Naja, solche aufwändige und epische Schlachten wie bei
Der Herr Der Ringe gibt es hier
leider nicht, was aber dafür durch einige spektakuläre Szenen
(Stichwort: In den Höhlen des Erebor oder die Flussfahrt) wieder
sehr gut wettgemacht wurde. Allerdings nur wenn man sich auf die
Geschichte unvoreingenommen einlässt und die nostalgischen Werte
der Filme von vor 10 Jahren beiseite legt.
Darüber hinaus befinden sich auch etliche zusätzliche Elemente im
Film, die nicht aus der Originalvorlage stammen, sondern in den
Köpfen der Drehbuchautoren entstanden. Dadurch wird aber eine gute
Verbindung zur Herr der Ringe Trilogie hergestellt. Alleine die
Geschehnisse um den immer stärker werdenden Nekromanten tragen dazu
enorm bei. Doch auch zusätzliche Figuren wie die Jung-Elbin Tauriel
gespielt von Evangeline Lilly (The Hurt Locker, Lost) sorgen für
zusätzliche Dynamik und erhöhen den Frauenanteil in der ansonsten
sehr Männer-dominierten Handlung. So kommt es ebenfalls zu einem
Wiedersehen mit dem Waldelben Legolas (erneut verkörpert durch
Orlando Bloom), dessen Charakterisierung noch furioser dargestellt
wird, als jemals zuvor.
Bildqualität
Wem die 48 fps Darstellung im Kino zu flüssig war, darf sich bei
der Blu-ray auf eine 24p Wiedergabe freuen. Die Darstellung für das
Heimkino ist dennoch erneut hervorragend ausgefallen und lässt
keine Wünsche offen. Zugegeben, ein paar kleinere Mankos gibt es
schon, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Seien es eine
Handvoll weichere Abschnitte oder ein vereinzelt nicht ganz so
satter Schwarzwert. Wem das auffällt, der konzentriert sich eher
darauf Fehler zu finden, als der Handlung zu folgen. Im laufenden
Film fallen die minimalen Beeinträchtigungen nicht wirklich auf.
Dafür darf sich der Zuschauer an einer herausragenden Schärfe (wie
bereits auch schon bei
Der Hobbit – Eine unerwartete
Reise), kräftigen und natürlichen Farben sowie einem
ausgewogenen Kontrast erfreuen.
Bild 3D
Die 3D Variante verteilt sich aufgrund der enormen Filmlänge wenig
überraschend wieder einmal auf 2 Discs. Im Vergleich zur 2D
Variante fallen in der Dreidimensionalität minimale Abstriche auf,
da die Räumlichkeit nicht ganz so überzeugend ist, wie beim
Vorgängerfilm. Wie bei jenem legte Jackson großen Wert auf eine
ausgeprägte Tiefenwirkung, was ihm auch überwiegend gelingt.
Dennoch sind einige flachere Darstellungen nicht von der Hand zu
weisen, die aber immerhin in der Minderheit bleiben und somit
mitunter kaum stören. Dennoch ist die tiefe Räumlichkeit in seiner
hohen Ebenenstaffelung erneut hervorragend ausgefallen. Der eine
oder andere Pop-Out (Stichwort: Bienen) darf dabei auch nicht
fehlen. Verfälschungen durch die 3D Umsetzung, wie etwa verminderte
Schärfe oder Verdunklungen, sind nicht festzustellen gewesen.
Tonqualität
Warner hat sich nun seit geraumer Zeit dazu durchgerungen,
vereinzelte Blockbuster Titel auch im deutschsprachigen Raum mit
verlustfrei komprimierten Tonspuren auszustatten. So auch in diesem
Falle. Die DTS HD Master Audio 7.1 Abmischung macht auch fast alles
richtig. Die aktive Surroundkulisse bezieht den Zuschauer dank
durchgehender Hintergrundgeräusche sowie direktionaler Effekte
konsequent in das Geschehen mit ein. Beim Bass fehlt es hingegen
etwas an Überzeugungskraft, da manche akustischen Elemente doch
noch etwas tiefer gehen könnten. Dennoch hat der Subwoofer genug zu
tun. Die Balance ist dabei schön ausgewogen, so dass auch die
Dialoge jederzeit klar verständlich sind.
Ausstattung
-
Peter Jackson lädt Sie auf das Set ein (HD; ca. 41
min.)
-
Produktionsvideos (HD; ca. 37 min.)
-
Neuseeland: Heimat von Mittelerde (HD; ca. 7 min.)
-
Der Live Event 2013 – Im Schneideraum (HD; ca. 38
min.)
-
Musikvideo „I see Fire“ von Ed Sheeran (HD; ca. 6
min.)
-
Trailergalerie (HD; ca. 12 min.)
Vielen Filmfans dürfte jetzt schon klar sein, dass erst mit der
Extended Edition die bekannte Masse an Bonusmaterialien
veröffentlicht wird. Dennoch bietet dieser Release eine Menge
Zusatzinformationen. „Peter Jackson lädt Sie auf das Set ein“
behandelt beispielsweise das Leben auf dem Set mit den alltäglichen
Gepflogenheiten der Crew. Neben einem Videoclip, diversen Trailern,
einer Featurette zum Drehort Neuseeland (Teil 2) gibt es darüber
hinaus auch den Beitrag zum Livestream im Schneideraum sowie vier
Produktionsvideos, die ebenfalls tiefe Einblicke in die
Dreharbeiten gewähren. Zur Überraschung vieler bietet Warner in
diesem Falle sogar ein Wendecover an.
Fazit
Die Umsetzung dieser Blu-ray bietet nahezu einwandfreie technische
Aspekte. Das 2D Bild erreicht mit einer herausragenden Darstellung
mühelos die Höchstpunktzahl. Das 3D Bild verfehlt diese nur knapp,
bietet aber dennoch Dank der enormen Tiefenwirkung eine tolle
Räumlichkeit. Dasselbe gilt für den Ton, der aufgrund der nicht
optimalen Basswiedergabe nicht den vollen „10er“ erreicht. Der
große Schwung an Bonusmaterialien erfolgt zwar erst beim Extended
Cut, aber dennoch bietet diese Veröffentlichung einige interessante
Extras. Auch wenn jetzt schon bekannt ist, dass im Herbst kurz vor
Kinostart zu Der Hobbit – Hin und zurück der Extended Cut
erscheint, bietet die Kinofassung zu
Der Hobbit – Smaugs
Einöde durchgehend sehr gute Unterhaltung. Die Story
weicht im Vergleich zu seinem Vorgänger noch weiter von der
Romanvorlage ab, verfolgt damit aber konsequenter die Anbindung an
die klassische Trilogie. So oder so – Langeweile kommt garantiert
nicht auf. (sah)
Story 9
Bildqualität 10
Bild 3D 9
Tonqualität 9
Ausstattung 7
Gesamt * 9
Kaufempfehlung 9 von 10
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal, Teufel SW 5000S
Sub / Rear: Dali Zensor 1
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