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“Star Trek: Enterprise - Die Komplette Dritte Staffel

Gestartet: 22 März 2014 21:58 - 0 Antworten

#1
Geschrieben: 22 März 2014 21:58

VincentVinyl

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“Star Trek: Enterprise – Season 3”

Story
8

Bildqualität
6

Tonqualität
5

Ausstattung
8

Gesamt
6

Einleitung:


Star Trek: Enterprise geht in Deutschland mit etwas Verspätung gegenüber unseren Nachbarländern in die dritte Blu-ray-Runde. Staffel 3 verabschiedet sich weitgehend von den Standalone-Episoden der ersten Jahre, und orientiert sich mit einer durchgehenden Haupthandlung vor allem an Deep Space 9. Paramounts Blu-ray-Ausgabe punktet zudem mit neuen Extras und soll durch fast zwei Stunden neues Bonusmaterial Fans der Serie zum HD-Upgrade locken.

Story:

In der dritten Staffel der Serie Star Trek: Enterprise bekommen es Captain Archer (S. Bakula) und seine Crew mit den Xindi zu tun. Die außerirdische Rasse will die Menschen endgültig auslöschen. Ein Überraschungsangriff hinterlässt auf der Erde sieben Mio. Tote. In einem Wettlauf gegen die Zeit sucht die Enterprise nach den Verantwortlichen, reist durch die Zeit und durch Wurmlöcher, um nicht mehr neue Zivilisationen und neue Welten zu entdecken, sondern den Untergang der Menschheit zu verhindern.

In der dritten Staffel der Serie Star Trek: Enterprise stehen große Veränderungen an: Während die ersten beiden Staffeln größtenteils für sich stehende Episoden enthielten, dreht sich dieses Mal alles um die Bedrohung durch die Xindi. Somit erinnert die bedeutungsschwangere Stimmung vieler Episoden, immerhin geht es um das Schicksal der gesamten Menschheit, vor allem an die späteren DS9-Staffeln und den Krieg mit dem Dominion. Stark beeinflusst durch die Ereignisse des 11. Septembers 2001, ist die dritte Staffel ein düsterer Brocken im Star-Trek-Universum. Das ist sicherlich für alteingesessene Fans, die den lebensfrohen TNG-Charme lieben, gewöhnungsbedürftig. Trotzdem tat das Umschwenken Enterprise gut, denn die Serie verzettelte sich in ihren ersten beiden Jahren teilweise zu sehr in einer weniger charmanten Mischung aus Star Trek und Star Trek: The Next Generation. Weder erreichte Enterprise die Abenteuerlust von Kirks Abenteuern noch den familiären Optimismus von Picards Crew. Dass man sich in der dritten Staffel lose an DS9s Erfolgsformel anlehnt, passt zur seit jeher etwas ungeschliffenen Serie.

Im Verlauf der dritten Staffel gerät Captain Archer jedenfalls in so manches moralische Dilemma. Da Enterprise in einer Zeit angesiedelt ist, bevor die oberste Direktive in Kraft tritt, löst man manche Probleme mit Haudrauf-Methoden und aus dem Bauch heraus. Das erinnert an Star Treks Wurzeln vor TNG. Besonderes Lob verdient Scott Bakula als Captain Archer, der deutschen Zuschauern vor allem als Zeitreisender Dr. Sam Beckett aus Zurück in die Vergangenheit bekannt ist. Aber auch der Rest des Casts, wie Blickfang Jolene Blalock als Vulkanierin T'Pol, trägt den Handlungsbogen um die bedrohlichen Xindi mit Leichtigkeit. Alle Mitglieder der Enterprise werden im Verlauf der Staffel an ihre Grenzen gebracht und erhalten endlich die Charakterzeichnung, die in den ersten beiden Jahren speziell bei Figuren wie Malcolm Reed fehlte. Somit lohnt sich das Reinschauen nicht nur für Star-Trek-Fans, sondern auch für Liebhaber etwas dunklerer Sci-Fi wie beispielsweise dem Remake von Battlestar Galactica.

Bildqualität:

Bei der durchwachsenen Bildqualität gibt es leider im Vergleich zu den ersten Staffeln keine Fortschritte. Ein großes Problem der Serie sind dunkle Aufnahmen, welche in dieser Staffel noch häufiger sind als in den Jahren davor. So tendiert nicht nur das Schwarz eher ins Grau, man entdeckt neben dem natürlichen Filmkorn auch digitales Rauschen. Weiterhin sehen die Szenen mit Spezialeffekten sehr weich aus, da man die Effekte damals noch nicht in nativem HD berechnete. Immerhin wurden neue CGI-Effekte in Staffel 3 erstmals über 720p erstellt, so dass sie besser aussehen als in den Staffeln 1 bzw. 2. Dennoch hat man manche SD-Außenaufnahme der Enterprise weiterverwendet, so dass die Bildqualität in jenen Augenblicken sichtbar einbricht. Die beste Figur machen die seltenen Folgen, in denen man tagsüber „on location“ drehte. Trotzdem bleiben Detailgrad und Schärfe selbst hier bis auf Nahaufnahmen eher im Mittelfeld. Summa Summarum hat man es hier mit einem nur knapp überdurchschnittlichen HD-Bild zu tun, das in keinster Weise an die aufwändigen TNG-Sets heranreicht.

Tonqualität:

Während der englische Originalton annehmbare Räumlichkeit erzeugt und gerade bei Passagen mit anschwellendem Score voluminös das Wohnzimmer füllt, ist es um den deutschen Mix sehr viel schlechter bestellt. Zum einen ist selbst für Gelegenheitszuschauer zu hören, dass die Synchronstimmen zu tief klingen. Am deutlichsten nimmt man dies leider ausgerechnet bei Bakulas deutscher Stimme Gudo Hoegel wahr. Zudem steht hier zwar 5.1 drauf, es handelt sich aber ganz eindeutig um einen halbherzigen Upmix. Dabei ist die künstliche Kanaltrennung recht unpräzise und man wünscht sich aufgrund des verkorksten Ergebnisses fast eine normale Stereo-Spur herbei. Wer demnach die Möglichkeit hat den Originalton zu verstehen, sollte auf die englische Spur wechseln. Die dt. Abmischung geht dank der zumindest guten Sprachverständlichkeit gerade noch als angemessen durch.

Ausstattung:

Für DVD-Besitzer lohnt sich der Umstieg auf die Blu-rays in erster Linie wegen der Extras: Neu und in HD sind nämlich die beiden Dokumentationen „In einer Zeit des Krieges“ (ca. 90 Min.) ) sowie „Temporaler Kalter Krieg“ (ca. 20 Min.). Der erste Beitrag setzt sich aus drei Teilen zusammen und geht erfrischend kritisch auf die dritte Staffel der Serie ein. So äußert sich etwa Darstellerin Jolene Blalock zu ihrer Enttäuschung über die Entwicklung ihrer Figur, die in Staffel 3 immer stärker in knappen Outfits männliche Zuschauer anziehen sollte. Von den DVDs übernimmt man zahlreiche SD-Dokus mit insgesamt über 30 Minuten Spielzeit. Jene Extras „Aus dem Logbuch-Archiv“ gehen auf einzelne Episoden gesondert ein. Viele geschnittene Szenen in HD sowie zahlreiche alte und neue Audiokommentare runden das mehr als gelungene Extrapaket ab.

Fazit:

Star Trek: Enterprise macht technisch in seiner dritten Runde eher Rückschritte. So gibt sich das Bild mit mittelmäßigem Detailgrad und digitalem Rauschen trotz des Drehs auf Film sehr durchwachsen. Die deutsche Tonspur ist ein mittelmäßiger 5.1-Upmix ohne wirkliche Räumlichkeit. Gegenüber bisherigen DVD-Ausgaben sind die neuen HD-Extras der größte Bonuspunkt dieses Sets. So geht man in den neuen, langen Dokumentationen ungewöhnlich kritisch auf die Entstehung der dritten Staffel der Serie ein.

Das dritte Jahr hat für die Enterprise-Crew einige Umstellungen mit sich gebracht: Weitaus düsterer und mit einem durchgehenden Handlungsbogen ist der Einfluss des 11. September 2011 spürbar. Dadurch geht zwar ein Stück weit die optimistische Humanität von Star Trek verloren, die Serie findet aber mehr als in den Vorgängerstaffeln eine eigene Identität. Auch wenn die technische Umsetzung nur im Mittelfeld spielt, lohnt sich der Kauf der Staffel somit. Star Trek: Enterprise liefert im dritten Jahr tolles Science-Fiction-TV und lässt einen neue Inkarnationen des Franchises im Fernsehen vermissen.

Kaufempfehlung:
7


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