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Revenge for Jolly!

Gestartet: 13 Nov 2013 10:15 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
28.03.2014
Laufzeit:
84 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 13 Nov 2013 10:15

Michael Speier

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Story: 2/10
Bildqualität: 6/10
Tonqualität: 6/10
Ausstattung: 1/10


Beim Betrachten des Covers bekommt der geneigte Genrefan gleich große Augen. Zu deutlich erinnert das Artwork an große Titel, große Namen prangen darauf und auch der Filmtitel „Revenge for Jolly!“ lässt auf einen Rachetriller hoffen, der im Stil großer Gangsterkomödien quasi aus dem Nichts zum Kultfilm werden könnte. Das rote FSK-Siegel verheißt ebenfalls Großes, zumindest scheint es, als wäre der Gewaltgrad relativ hoch. Ob die Regiearbeit des recht unbekannten Chadd Harbold die hohen Erwartungen nun erfüllt, soll dieses Review klären.


Story:

Der Kleinganove Harry (B. Petsos) hat einen Job vermasselt. Als er am nächsten Morgen seinen geliebten Zwergpinscher Jolly erhängt in seiner Wohnung findet, sinnt er auf Rache. Und schon macht er sich mit seinem Kumpel Cecil (O. Isaac) auf den Weg, um den Mord an seinem geliebten Tier zu rächen. Und jeder, der sich ihm dabei in den Weg stellt, wird gnadenlos eliminiert.

Auf den ersten Blick hört sich die Story nach einer abgefahrenen Toure-de-Farce an, und mit einem anderen Regisseur hätte sie das vermutlich auch werden können. Allerdings mangelt es dem Film so ziemlich an allem, was ihn hätte retten können.

Zum einen sind da die Gags. Von der Grundidee hätte der Film eine schwarzhumorige Gangsterballade mit skurrilen Charakteren, abgefahrenen Dialogen und – ja, auch mit knallharter Action werden können. Allerdings sind sämtliche Gags, wenn man bei den relativ harmlosen Sprüchen und Begebenheiten überhaupt diesen Begriff heranziehen möchte, schon im Trailer zu sehen, und bereits hier sind sie nicht sonderlich komisch. Die Dialoge sind darüber hinaus ebenfalls belanglos und trivial. Was bei Tarantino bestens funktioniert (Stichwort: Viertelpfünder mit Käse!) ist hier einfach nur öde, nichtssagend und langweilig.

Auch die Schauspieler sind alles andere als glaubhaft, stolzieren in der Gegend herum und hauen sich Sprüche um die Ohren, die nicht den geringsten Sinn ergeben und sind darüber hinaus auch noch unsympathisch. Nun mag das bei Charakteren wie diesen so gewollt sein, da es sich bei den beiden Möchtegern-Gangstern allerdings um die „Protagonisten“ handelt – ebenfalls ein Begriff der angesichts des Films reichlich deplatziert wirkt – sollte doch ein Mindestmaß an Indentifikationscharakter vorhanden sein. Wenn der Zuschauer sich nun allerdings selbst nicht leiden kann, mag die Identifikation vielleicht funktionieren. Ein gewisser Selbsthass ist überdies auch vonnöten, um dieses filmische Machwerk bis zum Ende durchzuhalten.

Vielleicht hätte ein schmissiger Soundtrack und ein paar coole Musikeinlagen hier und da das Ruder noch herumreißen können – aber selbst in diesem Punkt versagt der Film auf ganzer Linie, wobei zu bezweifeln ist, dass Musik viel geändert hätte.

Bleibt noch die Frage im Raum, wie der Regisseur es geschafft hat, so zahlreiche große Namen in seinen Film zu bekommen. Neben Elijah Wood geben sich noch Kristen Wiig, Adam Brody, Ryan Phillippe und David Rasche die Ehre, wobei sämtliche Auftritte relativ kurz gehalten sind und in den meisten Fällen einen üblen Abschluss finden. Auf seinem Rachefeldzug, der beim besten Willen nicht ganz nachvollziehbar ist, gehen derart viele Nebendarsteller über den Jordan, dass die Frage der Verhältnismäßigkeit unweigerlich zu dem Schluss kommt, dass die ganze Geschichte für den „Helden“ unweigerlich zu einem bösen Ende kommen muss.
Und so ist Revenge for Jolly! ein Film, der weit hinter den Erwartungen, die das Cover und der Cast geweckt haben, zurückbleibt. Cameo-Auftritte sind nun einmal nicht alles, sondern bestenfalls schmückendes Beiwerk. Aber mit Beiwerk alleine lässt sich nur in den seltensten Fällen etwas anfangen.


Bildqualität:

Wie der Film selbst ist auch das Bild nicht das, was man davon erwartet. Trübe, doch zumindest stabile Farben, die stets wie mit einem milchigen Schleier überzogen wirken, vermitteln nicht unbedingt echtes HD-Feeling. Auch die Schärfe, die bestenfalls in extremen Nahaufnahmen dem Medium gerecht wird, ist überwiegend mittelmäßig. Der Schwarzwert leidet ebenfalls sehr stark unter dem milchigen Einfluss, und wirkt zu keinem Zeitpunkt richtig satt – außer bei den Haaren des Hauptdarstellers. Nun mag das vielleicht so gewollt sein, aber gut sieht es dennoch nicht aus. Zumindest gibt es keine störenden Bildfehler oder Verunreinigungen, aber das wäre bei einem aktuellen Titel ohnehin eher unwahrscheinlich.


Tonqualität:

Der deutsche Ton liegt in einer 7.1 DTS-HD-Master Spur vor, allerdings werden auch in diesem Punkt Erwartungen geschürt, die der Film zu keiner Zeit halten kann. Zwar sind die Dialoge stets klar und gut zu verstehen, aber da der Film fast überwiegend aus Dialogen besteht, hat es sich damit auch schon. Die Rearboxen werden lediglich von den seltenen Soundtrackuntermalungen angespielt, der Subwoofer macht sich überhaupt nicht bemerkbar. Die englische Originaltonspur ist keinen Deut besser, fährt in Punkto Dialogverständlichkeit sogar noch ein wenig zurück. Alles in allem eine ernüchternde Angelegenheit.


Ausstattung:

- Kinotrailer
- Filmtipps (Trailershow)
- FSK-Logofreies Wendecover in schwarzer Amaray-Hülle

Auch das Bonusmaterial ist mit den obligatorischen Trailern nicht der Rede wert, passt aber zum restlichen Erscheinungsbild der Scheibe. Zumindest gibt es ein Wendecover.


Fazit:

Die Blu-ray enttäuscht auf der ganzen Linie. Das Bild ist milchig und überwiegend nur von mittlerer Schärfe, die Farben sind matt, der Ton zurückhaltend. Möglicherweise soll das so sein, aber dem Medium wird der Titel technisch in keiner Weise gerecht. Über das so genannte Bonusmaterial braucht an dieser Stelle ebenfalls kein weiteres Wort verloren zu werden.

Wenn nun zumindest der Film taugen würde, könnte man unter Umständen noch über die kleinen Mängel hinwegsehen, aber auch dieser macht nicht viel her. Eine banale Story, unsympathische Protagonisten, ein wirres Konstrukt von uninspirierten Dialogen, aber immerhin mit zahlreichen Gaststars. Fragt sich nur, wie der Regisseur diese in seinen Film bekommen hat. Wenigstens ist das Unglück nach nicht einmal anderthalb Stunden vorbei. (ms)


Testgeräte:

TV: Panasonic TX-L42ETW60
BDP: Samsung BD-P 1580
Boxen: Samsung HT-E4500, 5.1 3D-Dolby Surround System


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