Logan | OV
Ich war am Mittwoch mit Freunden im Kino und muss sagen, dass mit
der Streifen sehr gut gefallen hat. Die Titelwahl, die Machart, die
Titeleinblendung, der Einstieg, die Musik, die gedeckten Farben etc
der Realismus. Vom Filmemachen her war "Logan" wirklich sehr, sehr
gut. Es gab viele tolle Details, interessante Dialoge und eine sehr
gute Grundstimmung, gutes Worldbuilding.
Die Geschichte war soweit auch gut erzählt und es fühlte sich alles
so "echt" an. Ich mochte den Aufbau und die Payoffs des Films. Das
Tempo war zwar ordentlich, aber trotzdem gab es gefühlt ein paar
Längen. Hugh Jackman gefiel mir sehr gut und auch extra dafür
abgemagerte Patrick Stewart hat eine sehr gute Arbeit abgeliefert.
Keen gefiel mir auch seht gut, aber seitdem Kinder schon seit
Jahren ausgezeichnet tanzen, singen können oder Bobybuiling
„betreiben“ und generell gesteigertes Selbstbewusstsein haben, haut
mich so eine Leistung nicht mehr vom Hocker.
Das R-Rating tut dem Film nicht nur in Darstellung gut, sondern
u.a. auch in der Sprache: ein fluchender Wolverine ist einfach
glaubwürdiger. Er ist alt, abgehalftert, leidet schon sein ganzes
Leben, weil er immer wieder gezwungen ist oder wurde, seine Klauen
durch weiches Fleisch zu treiben. Kein anderes Wort als ein immer
wieder anders betontes "Fuck" kann das am besten beschreiben. Freue
mich auf die zweite Heimkinosichtung und halte "Logan" für den
besten Film mit Jackman als diese Comicicone.
Vergebe
8.5 von
10 blauen
Pillchen.
Nette Details:
SPOILER! Inhalt
einblenden
- das Schwert aus dem Vorgänger
- X-24 hatte den Kleidungsstil und die Frisur/Bart an Sabertooth
angelehnt
- Wie Mariko in The Wolverine sagte, stirbt er wirklich mit dem
Herz in seiner Hand: er hält Lauras Hand, als er stirbt und Sie war
sein Herz. Da habe ich heftig Schlucken müssen
- das umgedrehte Kreuz am Grab, denn Wolverine war immer ein
X-Men
- Logan's "It wasn't me, it wasn't me", als er den durchstochenen
Xavier aus dem Bett holt. Versteht mich da nicht falsch, aber
manchmal fehlen solche Sachen in Filmen und die Szenerie passiert
einfach. Ich hab mich gefreut, dass man diesen kurzen Dialog drin
hatte.
- die Tatsache, dass sich der Zaun im Auto verfängt und dieser
nicht in Hollywoodmanier durchbrochen wird
- härteste Todesszene: der asiatische Dieb gleich am Anfang, die
Klingen halb durch Gesicht gestochen bekommt.
- bisschen unglaubwürdig: die noch ziemlich intakte Leiche
Calibans, nachdem er im Trunk mehr als 2 Granaten hat hochgehen
lassen.