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Sharknado 3D - Genug gesagt! (Blu-Ray 3D)

Gestartet: 24 Okt 2013 08:11 - 2 Antworten


Veröffentlichung:
08.11.2013
Laufzeit:
86 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 24 Okt 2013 08:11

Michael Speier

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Film: 5/10
Bildqualität: 9/10
3D-Effekt: 2/10
Tonqualität: 9/10
Ausstattung: 9/10

Bei der Erstausstrahlung im amerikanischen Fernsehen ging ein Ruck durch Twitter. Bis zu 5000 Sharknado-Tweets gingen pro Minute während der Ausstrahlung des Films durch das Netz. Auch renommierten Magazinen wie dem Stern, dem Spiegel oder der Süddeutschen Zeitung blieb der Film nicht verborgen. Schon bald war der Titel so bekannt, wie kaum ein anderer aus dem Hause The Asylum. The Asylum ist auf große Mockbuster, also schlechte, billige Kopien großer Blockbuster spezialisiert und produziert Trash-Titel am laufenden Band.
Sharknado allerdings könnte der größte Wurf der Produktionsgesellschaft sein, selbst eine Fortsetzung ist bereits in Planung. Und nun kommt der heiß erwartete Oberhammer des schlechten Geschmacks auch auf den deutschen Markt – und das sogar in eigens für Deutschland konvertiertem 3D!


Film:

Ein Tornado fegt übers Meer und nimmt dabei Unmengen an Wasser mit haufenweisen Haien darin auf und steuert mit seiner tödlichen Fracht auf Los Angeles zu. Dort herrscht bald Ausnahmezustand, denn die Straßen werden von Haiverseuchtem Wasser überflutet. Der Barbesitzer und Profisurfer Fin (I. Ziering) macht sich mit seinen Freunden auf den Weg, um seine Ex-Frau April (T. Reid) und die gemeinsame Tochter vor den Wassermassen in Sicherheit zu bringen.

Zunächst gibt es mal eine Entwarnung für alle, die dachten, dies hier wäre der dämlichste und schlechteste Film aller Zeiten. Er ist es nicht. Weder ist der Film sonderlich schlecht, noch ist er übertrieben trashig. Das mag für die Otto-Normal-Gucker zwar eine gute Botschaft sein, allerdings wird sich jenes Klientel vermutlich ohnehin nicht für den Streifen erwärmen können. Die Trash-Freunde wiederum, für die dieser Film im Prinzip gemacht wurde, werden sicherlich ein wenig enttäuscht sein, denn für einen echten Partyfilm fehlt es hier ganz eindeutig an sehenswerten Hai-lights! Zudem fehlt es Regisseur Anthony C. Ferrante ein wenig am Timing, um das Drehbuch von Thunder Levin, der für zahlreiche echte Trashtitel verantwortlich war, so in Szene zu setzen, dass Freunde des schlechten Geschmacks ihren Spaß daran haben.

Statt willkürlich umherfliegenden Haien in absurden Situationen kommt der Film die meiste Zeit über nämlich mit einer – für dieses Genre – halbwegs realistischen Situation daher. Eine gewaltige (und schlecht animierte) Welle überflutet große Teile des Strandes und erobert mehr und mehr die Innenstädte. Natürlich wimmelt es dort von Haien, allerdings bei weitem nicht in dem trashigen Maße, wie bei anderen Titeln aus dem Hause The Asylum. Der Zuschauer bekommt bei Sharknado also weniger einen üblen Monstertrash-Titel, als vielmehr einen schlecht gemachten Katastrophenfilm geboten, allerdings mit einer Handlung, die klischeehafter kaum sein könnte.
Zumindest die Darsteller und die Dialoge werden den Erwartungen halbwegs gerecht. Warum bitte sollte man sich bewaffnen, wenn eine Tsunami-Welle anrollt? Gut, da hat wohl schon jemand das Drehbuch gelesen und ahnt, dass in dem Wasser weitere Gefahren lauern. Allerdings ist es fraglich, ob man mit einer durchschnittlichen Handfeuerwaffe etwas gegen einen gewaltigen Hai auszurichten vermag – aber in solchen Filmen, in dem ein Revolver über nahezu unendliche Munition verfügt, kann eine Kleinkaliber-Pistole auch einen Großen Weißen zum Explodieren bringen. Und nicht vergessen, den Barhocker mitzunehmen!

Unter den Darstellern finden sich einige Trash-erfahrene Namen wieder. Allen voran natürlich Tara Reid, die in letzter Zeit eher in den Klatschspalten als in Besetzungslisten auftauchte. Die Kanadierin hat nichts von ihrem Charme verloren und spielt unterirdisch schlecht, wie es von ihr in einem solchen Film erwartet wird. Auch 90210-Schönling Ian Ziering, von dem man seit Jahren (zu Recht) nichts wirklich Erwähnenswertes gehört hat, darf hier seinen Körper wieder vor der Kameralinse in Szene setzten. Die beiden liefern dann auch eine dämliche Konservation nach der anderen ab, womit sie zumindest dialogtechnisch für einige (ungewollte?) Lacher sorgen.
Alles in allem ist Sharknado ein durchschnittlicher Katastrophenfilm, der sein geringes Budget nicht verleugnen kann – und das auch gar nicht will. Leider kommt der Titelgebende Sharknado erst ganz zum Ende des Films, wodurch dem geneigten Trash-Fan knappe 75 Minuten bevorstehen, die nur durch die dämlichen Dialoge und einige halbherzige Action-Szenen zu ertragen sind.

Bildqualität:
Bildtechnisch gibt es an der Scheibe nicht das Geringste auszusetzen. Knackige Schärfe, satte Farben, astreiner Schwarzwert - so muss es sein. Leider offenbart die ausgezeichnete Schärfe nicht nur kleinste Härchen oder Hautporen, sondern auch jeden – JEDEN! – Special Effekt. Aber was soll man sich bei einem solchen Film über so etwas aufregen – gehört es nicht irgendwo dazu?


3D-Effekt:

Wie so oft bei Filmen, die ausschließlich für den deutschen Blu-Ray-Markt nachträglich mit einer 3D-Kovertierung „gesegnet“ wurden, um die Verkaufszahlen anzuheben, ist der Effekt – gelinde gesagt – minimal. Eigentlich ist er fast nicht vorhanden. Der Effekt sieht in etwa so aus, als wenn der 3D-Fernseher einen regulären 2D-Titel selbst in 3D umwandelt. Die Mehrkosten kann der geneigte Kunde sich in diesem (wie in vielen anderen Fällen auch) getrost sparen.

Tonqualität:

Auch die Tonqualität überzeugt, zaubert einiges an Raumklang ins heimische Kino, fährt einige Highlights und gut platzierte Subwoofer-Einsätze auf, wobei die Dialoge stets klar verständlich bleiben. Es ist schon erstaunlich, wie hoch die Qualität bei schlechten Filmen sein kann.

Ausstattung:

Das Bonusmaterial beinhaltet einen 10minütigen Blick hinter die Kulissen und 5 Minuten mit verpatzten Szenen. Das alles ist nicht besonders informativ, aber macht, zumindest was das zweite Feature angeht, eine Menge Spaß.

Allerdings befindet sich im so genannten Bonusmaterial auch noch der The Asylum Film 2-Headed-Shark Attack, und der ist ein echter Mehrwert, jedenfalls für Trash-Fans. Er bietet all das, was der Hauptfilm verspricht: jede Menge Trash, nackte Frauen, ein übles Monster und absurde Szenen en masse. Auch der „Bonusfilm“ verfügt über die oben genannten Extras des Hauptfilms, liegt ebenfalls in schlecht konvertiertem 3D vor, und ist Bild- und Tontechnische ebenso einwandfrei wie der Hauptfilm. Für Trash-Fans ist das Bonusmaterial, alleine wegen des zusätzlichen Films, definitiv eine Bereicherung.


Fazit:

Schlecht, schlechter, Sharknado! So kann man das nicht stehen lassen. Zumindest technisch hat die Blu-Ray einiges zu bieten. Saubere Bilder, gute Schärfe, satte Farben, keinerlei Störungen. Audiotechnisch wird ebenfalls einiges geboten, teilweise steckt diese Scheibe hochbudgetierte Blockbuster locker in die Tasche, zumindest was Bild- und Tonqualität angeht. Das schlechteste an dieser Scheibe ist der 3D-Effekt, den jeder gute 3D-Fernseher aus einem durchschnittlichen 2D-Programm besser konvertiert. Hier ist eine Anschaffung der teureren 3D-Version absolut entbehrlich.

Im Bonusmaterial wartet der Trash-Streifen „2-Headed-Shark Attack“, der weitaus übler und trashiger ist als der Hauptfilm, und diesem qualitativ in Nichts nachsteht. Leider ist auch hier der 3D-Effekt völlig in die Hose gegangen.

Der erwartete filmische Totalausfall ist Sharknado nicht! Statt üblen Trash-Sequenzen bekommt der Zuschauer einen durchschnittlichen Katastrophenfilm mit dämlichen Dialogen und talentfreien Darstellern geboten, die zwar alle mal schauspielern konnten, es aber scheinbar verlernt haben oder dem Alkoholismus Tribut zollten. Die Haie kommen selten, dann aber wenigstens hübsch trashig. Für Trash-Fans nicht übel genug, für Normalgucker nicht gut genug – so ist Sharknado ein unterdurchschnittlicher Katastrophenfilm, aber eben keine Filmkatastrophe. (ms)
#2
Geschrieben: 24 Okt 2013 12:59

Gast

interessant..ich hatte schon drauf getippt, dass da ein potentielles Review nur von dir kommen kann ;)
#3
Geschrieben: 24 Okt 2013 15:47

Michael Speier

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Ich habe mich auch mit viel Kraft dafür eingesetzt! ;)


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