Blu-ray Forum → Blu−ray Talk, Kino & Filme, TV−Serien, VoD & Gewinnspiele → Blu−ray & Kino Filmreviews → bluray−disc.de Reviews

Hugh Laurie - Live on the Queen Mary

Gestartet: 23 Okt 2013 15:47 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
18.10.2013
Laufzeit:
156 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 23 Okt 2013 15:47

VincentVinyl

Avatar VincentVinyl

user-rank
Blu-ray Papst
fsk-geprueft
user verified
aktivitaet.png Aktivität:
 
Hugh Laurie - Live on the Queen Mary

Story 9
Bild 6
Ton 8
Ausstattung 6
Gesamt 7


Der britische Schauspieler Hugh Laurie ist hierzulande vor allem aus der Serie Dr. House bekannt, mit welcher er zu Weltruhm gelangte. Genau wie der sarkastische Doktor, den er jahrelang mit Bravour verkörpert hat, ist Hugh Laurie aber auch ein Multi-Instrumentalist. Anlässlich der Veröffentlichung seines zweiten Blues-Albums „Didn't It Rain“ spielte Laurie im März 2013 ein intimes Konzert auf dem in Kalifornien vor Anker liegenden Schiff Queen Mary. Ein Mitschnitt des Auftritts liegt nun auf Blu-ray vor.

Story
Hugh Laurie ist einer der wenigen Schauspieler, der Musik macht, ohne in Peinlichkeiten abzudriften. Vielleicht liegt es daran, dass Laurie sich nicht in den typischen Genres wie Rock und Pop versucht, sondern den großen Klassikern der Blues-Musik huldigt. So verzichtet Laurie bisher auf das Schreiben eigener Songs und interpretiert stattdessen Perlen wie „Careless Love“, „Kiss of Fire“ oder „Swanee River“ mit seinem markanten Organ neu. Anlässlich des Konzerts auf der Queen Mary spielte Laurie insgesamt 18 Stücke. Drei sind auch auf seinem Debütalbum „Let Them Talk“ vertreten. Sieben stammen von seiner zweiten Veröffentlichung „Didn't it rain“ und die restlichen acht Stücke sind auf keinem der Alben zu hören. Selbst wer also Lauries Alben rauf- und runtergehört hat, bekommt auf Live on the Queen Mary ausreichend neues Material zu hören. Rund 84 Minuten präsentiert sich Hugh Laurie live mit seinen Mitmusikern von der Copperbottom Band.

Für den britischen Schauspieler war der Auftritt auf der Queen Mary laut eigenen Aussagen die Erfüllung eines Kindheitstraumes. Die Begeisterung merkt man dem Schauspieler in den Ansagen und Anekdoten an, während er sich beim Spielen der Songs voll in die Musik vertieft. Laurie erweist sich dabei als intelligenter Entertainer, der bei den entsprechenden Songs seinen Sängerinnen das Feld überlässt und sich zurückgenommen auf das Piano konzentriert. Somit steht hier die Musik klar im Vordergrund – nicht die öffentliche Person Hugh Laurie. Das spiegelt sich auch in den Ansagen wieder, in denen Laurie seine Liebe zum Blues aus all seinen Poren versprüht. Nichts wirkt aufgesetzt und die intime Atmosphäre der Bühne unterstützt diesen Eindruck noch. So erinnert die Deko der Queen Mary an vergangene, elegantere Tage und die kleine Bühne wirkt wie ein persönliches Wohnzimmer.

Bereits ab der ersten Minute hat man Spaß an der ausgewogenen Songauswahl mit sowohl ruhigeren als auch beschwingteren Nummern. Für deutsche Fans gibt es gleich in der ersten Ansage etwas zu lachen, als Laurie von seinem ersten Live-Auftritt in Hamburg erzählt, bei dem man ihn anlässlich der Veröffentlichung des Albums „Let Them Talk“ offenbar als „Herr Doktor House“ vorstellte. Hugh Laurie – Live on the Queen Mary ist ein niveauvolles Konzert mit Eleganz, Spielfreude und einem glaubwürdigen Entertainer mit Spaß an der Musik. So viel Stil gibt es selten zu sehen, so dass sowohl Fans von Dr. House, Hugh Laurie als auch Blues im Allgemeinen unbedingt einen Blick riskieren sollten.

Bildqualität
Der Auftritt wurde mit digitalen Kameras gefilmt, die von der schwachen Beleuchtung auf dem alten Schiff manchmal etwas überfordert sind. In einigen Aufnahmen tritt digitales Rauschen hervor und zudem entdeckt man in bestimmten Kameraperspektiven oft ein seltsames Flimmern – schaltet das Bild auf eine andere Kamera um, entschwindet es dann. Trotzdem sind die Aufnahmen jederzeit als HD erkennbar und zeigen einen soliden Detailgrad sowie kräftige Farben. Auch wenn das Bild somit sicherlich nicht das Highlight dieser Blu-ray darstellt, überzeugt es am Ende doch.

Tonqualität
Besser gelungen ist die Tonqualität. Für Zuhörer besteht die Wahl zwischen einem Stereo- und einem Surround-Mix. In 5.1 nutzt man die breite Bühne voll und ganz aus und erzeugt ein sehr einnehmendes Klangbild, das mit seiner Räumlichkeit ein schönes “Mittendrin-Gefühl” vermittelt. Alle Instrumente sind klar im Mix auszumachen. Die Geräusche des Publikums sind angenehm dezent, was aber natürlich auch an dem intimen Setting liegt. Lediglich in den ersten Stücken ist Hugh Lauries Piano noch etwas zu leise, was sich aber im Verlauf der nächsten Songs sofort legt. Insgesamt hat man hier also einen super Job gemacht und serviert den Zuhörern zuhause eine ausgewogene akustische Erfahrung, die kaum Wünsche offen lässt.

Ausstattung
Auf den ersten Blick liest sich das Bonusmaterial knapp. Mit der Dokumentation Copper Bottom Blues und einem Interview, sind nur zwei Punkte auswählbar. Copper Bottom Blues (HD, ca. 50 Min.) war ursprünglich ein TV-Special und überzeugt mit Hugh Laurie als angenehmem und belesenem Erzähler, der dem Zuschauer seine Liebe zum Blues nahebringen möchte. Auch das beim Fernsehsender PBS geführte Interview gibt sich sehr entspannt und zeigt Laurie als wortgewandten Gentleman, der über seine musikalischen Einflüsse aus dem Nähkästchen plaudert. Beide Beiträge sind für Fans sehr sehenswert und steigern die Sympathie für das britische Multitalent noch.

Fazit

Hugh Laurie – Live on the Queen Mary wurde mit digitalen Kameras gefilmt. Trotz einiger Schwächen ist das Bild solide und jederzeit als HD-Aufnahme erkennbar. Die Tonqualität ist eine noch wesentlich rundere Sache, denn man kann die einzelnen Instrumente sauber heraushören und die Geräusche des Publikums wurden im Mix angenehm dezent platziert. Alle Lautsprecher werden im 5.1-Mix ausgenutzt – der Stereo-Mix ist aber ebenfalls eine Alternative. Das Bonusmaterial wirkt auf den ersten Blick nicht allzu umfangreich, enthält aber eine stilvolle Dokumentation über Lauries Copper Bottom Blues Band, den Weg zum Konzert auf der Queen Mary und Lauries musikalische Einflüsse. Stil ist das Stichwort. Hugh Laurie hat sich mit dem Konzert auf der Queen Mary einen Kindheitstraum erfüllt und man merkt ihm die Freude am Auftritt jederzeit an. Er und seine Mitmusiker beweisen enorme Spielfreude und liefern einen eleganten Auftritt ab, der Zuhörer von 9 bis 90 überzeugt. Zwischen den Stücken unterhält „Herr Doktor House“ mit amüsanten Anekdoten über sein Leben und die Blues-Musik, so dass man als Zuschauer von der guten Laune vom ersten bis zum letzten Song angesteckt wird. Bleibt zu sagen: Wer schon Lauries Alben „Let Them Talk“ und „Didn't It Rain“ in seine Tonträger-Sammlung aufgenommen hat, sollte auch dem Auftritt auf der Queen Mary einen Ehrenplatz im Regal zuweisen. (anw)

Kaufempfehlung
8 von 10
Die Kaufempfehlung der Hugh Laurie - Live on the Queen Mary Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.

Testgeräte TV: Panasonic TX-P65VT50E
BDP: Panasonic DMP-BDT310EG
AVR: Onkyo TX SR 606
Boxen: Heco Victa 5.1 Komplett-Set


Beitrag Kommentieren

Noch 380 Zeichen

Blu-ray Forum → Blu−ray Talk, Kino & Filme, TV−Serien, VoD & Gewinnspiele → Blu−ray & Kino Filmreviews → bluray−disc.de Reviews

Es sind 113 Benutzer und 409 Gäste online.