...nur hat sich das eben dann auch auf physiologischer Ebene bemerkbar gemacht. Tony hat eigentlich den ganzen Film über richtig übel einstecken müssen, bis zuguter Letzt auch noch sein einziger Rückhalt Pepper über die Wupper ging. Das ständige "Zerbröseln" seiner Marks, dessen heerischer Aufbau seine Flucht vor sich selbst seit den Ereignissen in Avengers und letztendlich der Grund dafür war, Pepper langsam von sich zu treiben und dazu die Panikattaken m.E. durchaus Abbild seines inneren Zustands und der Mauer, hinter der er sich versteckt. Und auf diesem Weg ist er allein und auf sich gestellt, denn seine so zahlreich aufgebauten, ihn schützenden Anzüge hat er die meiste Zeit des Films über nicht. Nur logisch, dass auf dem Weg der Wiederselbstfindung diese Armee am Ende dabei draufgeht und die Opferung des (Mark42 ?) könnte als Wiedergeburt seiner selbst verstanden werden. Bekommt in besagter Szene ja auch kurz eine melancholische Aufmerksamkeit...

Beim Suit-Feuerwerk am Ende saßen ich und meine Freundin nur da und haben beide gesagt: Und was soll der unnötige Quatsch jetzt? Das ist doch beknackt.

...und logischer Konsequenz seines Zustands betreffend. Ähnlich wie bei Spiderman (McGuire), wo Parker von Selbstzweifeln zerfressen war und nichts mehr funktioniert hat. Nur war es bei Spidey weniger subtil. Bei Spidey vielleicht etwas nachvollziehbarer, da es um physische Fähigkeiten ging und nicht um technische Roboter. Aber gesteuert wurden die Suits dennoch von einem recht labilen und verängstigtem Tony.

Nach den Nahtoderlebnissen im Wurmloch, wo ihn der Anzug fast nicht mehr retten konnte, passiert ihm das abermals, als er von den Trümmern seines Hauses in die Tiefe gezogen wird und dem Anzug letztlich auch noch der "Sprit" ausgeht. Bei der Szene, als er vom LKW erfasst wurde (nachdem er die Flugzeugpassagiere gerettet hat) zB, tat er mir schon ziemlich leid.

Und das zieht sich durch den ganzen Film, bis er letztlich am Ende "seine Mauer" niederreißt (Suitfeuerwerk). Daher, denke ich, auch ein verhältnismäßig philosophisches Ende mit gezogenem Resumé. Killian sagte ja zu ihm (inhaltlich): "Willst du ein bedeutungsloses Leben oder einen bedeutungsvollen Tod?" Er entscheidet sich für keines von Beiden. In IM3 wird ihm erst wirklich bewußt, wieviel Pepper ihm bedeutet und was er an ihr hat. Dafür kämpft er in erster Linie, um letztlich mit ihr ein bedeutungsvolles Leben zu führen. Würde am Ende von IM3 nicht stehen "Iron Man kommt wieder", hätte man auch sehr gut meinen können, das war der Abschluss einer Trilogie.

Daher kam bei mir auch nicht das Gefühl von Slapstick auf. Was ich im ersten Post mit gewöhnungsbedürftig meinte, war ein verhältnismäßig angespannter, veränderter Tony Stark, ohne seinen prägnanten Sarkasmus und seiner Ironie. Nach 20 Minuten konnt ich mich aber darauf einlassen und paßt (für mich) auch inhaltlich in diesen Teil, in dem es m.E. komplett darum geht, die Ereignisse aus Avengers zu verarbeiten und einem Schurken das Handwerk zu legen, der ihm in seinem Zustand alles abverlangt. Fast sogar auch seine Liebste.