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Re-Animator (Unrated)

Gestartet: 26 Sep 2013 16:58 - 24 Antworten


Veröffentlichung:
27.09.2013
Laufzeit:
86 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 26 Sep 2013 16:58

Michael Speier

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Film: 8/10
Bild: 7/10
Ton: 6/10
Extras: 9/10

Mit Re-Animator schuf Regisseur Stuart Gordon einen der bedeutendsten Genrevertreter, der dank seiner unvergleichlichen Mischung aus Goreszenen, schwarzem Humor und einem Hauch Genialität einen hohen Stellenwert bei Genrefans einnimmt. Capelight bringt nun, da die Indizierung des Streifens endlich aufgehoben wurde, diesen heiß erwarteten Splatterfilm auf den deutschen Markt, und das in einer dem Streifen angemessenen Veröffentlichung; im Mediabook, welches neben der Unrated Fassung auch noch die längere integrale Fassung des Streifens enthält. Leider lag bis Redaktionsschluss lediglich die erste Disc der 3-Disc-Box vor, welche die 86-minütige Unrated Fassung sowie das Bonusmaterial enthält.


Story

Medizinstudent Dan Cain (B. Abbot) ist schockiert. Sein neuer Zimmerkollege Herbert West (J. Combs) treibt Schändliches im Keller, denn er hat sich in den Kopf gesetzt, Tote wieder zum Leben zu erwecken. Und natürlich gelingt West das Kunststück auch, denn mittels eines von ihm entwickelten Serums schafft er es, zuerst die Katze seines Mitbewohners und später selbst Menschen zu reanimieren. Allerdings hat jede noch so glorreiche Erfindung auch ihre Schattenseiten, denn erstens lassen die reanimierten Körper sich nicht kontrollieren und zweitens ist der profitgierige Dekan hinter Wests Serum her.

Sehr frei nach der gleichnamigen Kurzgeschichte des amerikanischen Horror- und Science-Fiction Kultautors H.P. Lovecraft schuf Stuart Gordon diesen Splatterfilm, der bis heute von Fans des Genres förmlich vergöttert wird. Dafür gibt es auch zahlreiche Gründe. Seien es die wunderbar ekelhaften Gore-Effekte, die dem Film lange Zeit einen Eintrag auf der Liste für Jugendgefärdende Medien bescherte, oder sei es der hohe Grad an schwarzem Humor, der dieses Meisterwerk des schlechten Geschmacks in die Herzen der Fangemeinschaft brachte. Darüber hinaus schafft der Film es spielend, die Erwartungen der Zuschauer zu schüren, um sie im nächsten Moment nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen. Ein Meisterwerk des Makabren, allerdings bei Weitem nichts für schwache Gemüter.

Jeffrey Combs spielt den Wissenschaftler Herbert West, und das macht er mit einer Hingabe, die ihn zu Recht zu einem beliebten Genrestar machte. Seine Darstellung des wahnsinnigen Wissenschaftlers ist eine Mischung aus dem wahnsinnigen Professor Prätorius in Frankensteins Braut und Anthony Perkins Darstellung des schüchternen Norman Bates aus Hitchcocks Meisterwerk Psycho. Auch die Musik von Richard Band, die stark an den Titelscore von Psycho erinnert (und als isolierte Tonspur vorliegt), untermauert das Erscheinungsbild Combs, und zeigt anschaulich die Macht der Musik, welche in diesem Fall ebenfalls die gezeigten Bilder perfekt unterstützt. Die handwerklich sehr gut gemachten Splattereffekte, die noch völlig ohne Computer entstanden und hart an der Grenze des Erträglichen sind, runden das Ganze ab. Dabei halten sich der Ekel- und der Spaßfaktor hier so ziemlich die Waage, schließlich schlagen die – nennen wir die reanimierten Körper der Einfachheit halber Zombies – mit einer Brachialität zu, die auch den gezielten Einsatz von Innereien nicht scheut, und letztendlich den Begriff Splattstick geprägt haben. Wo sonst hätte man schon einen abgetrennten Schädel beim Oralverkehr zu sehen bekommen? All diese Zutaten tragen dazu bei, dass dieses eigentlich recht banale Stück Film, dass von der makaber-tiefgründigen Vorlage Lovecrafts lediglich die Namen und die Rahmenhandlung übernommen hat, über die Jahre hinweg zu einem Kultfilm avancierte, der zu den großen Vorbildern des Genres gehört.


Bildqualität

Bildformat: 1,85:1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080p Auflösung
saubere Restauration, keine größeren Filmfehler oder Verunreinigungen feststellbar
durchgehend feines, unaufdringliches Filmkorn
stabile, satte und leuchtende Farben mit einem Hang zu erdigen Ocker-Tönen
mittelmäßige, aber atmosphärisch gute Schärfe

Die vorliegende Fassung kann durchaus als gelungene Restauration angesehen werden, die diesem Klassiker mehr als gerecht wird. Zwar driften die Farben teilweise ab, aber dies verschafft dem Film seinen typischen Look. Leider kann an dieser Stelle keine Aussage zu der im 3-Disc umfassenden Mediabook enthaltenen integralen Filmfassung getroffen werden, doch laut Aussage des Herausgebers wurden auch die hier nicht enthaltenen Szenen überarbeitet und liegen in HD vor, was auf eine ähnlich gute Umsetzung hoffen lässt.


Tonqualität

Deutsch DTS-HD Master Audio 7.1
Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Englisch PCM 2.0
Deutsch PCM 2.0

Dialoge häufig sehr dumpf
Abmischung etwas zu basslastig
teilweise gute Räumlichkeit

Der hochwertige Ton liest sich besser als er sich anhört. Gerade die Dialoge sind teilweise sehr dumpf und nicht immer verständlich. Der geniale Soundtrack von Richard Band und die Umgebungsgeräusche kommen aber gut zur Geltung, und bieten teilweise einen recht schönen Raumklang. Die Originaltonspur ist von ähnlicher Qualität, lässt allerdings die Dialoge etwas besser erscheinen.



Ausstattung


Audiokommentar von Regisseur Stuart Gordon
Audiokommentar mit dem Produzenten und den Hauptdarstellern
Dokumentation Re-Animator Resurrecuts (65:49 Minuten)
4 Interviews
Musikanalyse mit Komponist Richard Band (15:57 Minuten)
16 erweiterte Szenen
entfallene Szene
TV-Spots
Multi-Angle Storyboards
isolierte 5.1 DTS Tonspur mit Filmmusik
Kinotrailer
Trailershow

Das üppige und sehr informative Bonusmaterial beleuchtet so ziemlich jeden Aspekt des Films und ist mehr als zufriedenstellend. Einziger Wermuttropfen ist, dass die beiden Audiokommentar ohne deutsche Untertitel auskommen müssen.


Fazit

Ein Klassiker erstrahlt in neuem Glanz! Eine gelungene Restauration in einem schicken Mediabook, so erfreut man die Fans. Bild und Ton erfüllen die Erwartungen und sind ganz ausgezeichnet, zumindest in Anbetracht des Alters und der Herstellungsbedingungen. Das Bild trumpft mit stabilen genretypischen Farben und zwar keiner hervorragenden, aber doch akzeptablen Schärfe auf, die besonders bei Nahaufnahmen punktet. Verunreinigungen und Filmfehler wurden weitestgehend entfernt, und das durchgehend dezente Filmkorn bleibt angenehm unaufdringlich. Der Film selbst, von dem bis Redaktionsschluss leider lediglich die kürzere Unrated Fassung vorlag, ist ein geschmackloser, ekelhafter und über jeden Zweifel erhabener Kultfilm, der Genrefans begeisterte und begeistern wird. Makaber, bitterböse und voller handwerklich perfekter Splatterszenen ist es ein Fest, den Streifen neu zu entdecken. Splatterfans kommen an diesem Geniestreich wohl kaum vorbei und können beherzt zugreifen. (ms)
#2
Geschrieben: 26 Sep 2013 18:36

Kuro77

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Dem hätte ich wohl noch einen Punkt mehr gegeben. Aber schönes Review.
#3
Geschrieben: 26 Sep 2013 19:14

Michael Speier

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Ja? Dann hab ich es richtig gemacht. Weil ich ihm nämlich eher einen Punkt weniger gegeben hätte. Aber ich versuche objektiv zu bleiben... ;)
#4
Geschrieben: 26 Sep 2013 19:18

Gast

ich hab den Film gar nicht mehr so genau in Erinnerung..aber heftig fand ich ihn vor 10 Jahren schon :)
Danke für dein Review, darauf war ich sehr neugierig
#5
Geschrieben: 26 Sep 2013 19:23

gelöscht

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durchaus gelungen?

Man könnte jetzt auch schreiben, dass Review ist durchaus stümperhaft.
#6
Geschrieben: 26 Sep 2013 19:24

Michael Speier

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Gern geschehen. Es war mir ein Fest!
#7
Geschrieben: 26 Sep 2013 19:26

TheHidden

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danke fürs review.
welche fassung sollte man sich lieber ansehen..... bzw ist die bessere?
#8
Geschrieben: 26 Sep 2013 19:49

Michael Speier

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Ich persönlich tendiere zu der kürzeren Unrated Fassung - die hier auch besprochen wurde.
Das ist auch die vom Regisseur bevorzugte Fassung.

Die Integrale Fassung enthält ALLE Szenen, selbst die, die der Regisseur nicht haben wollte. Hat natürlich auch seinen Reiz, aber alles in allem ist diese - meiner Meinung nach - etwas zu unstrukturiert und teilweise langweilig. Aber das ist - wie gesagt - MEINE Meinung.

Probier es selbst aus. In der Box sind ja beide drin... ;)
#9
Geschrieben: 26 Sep 2013 20:20

kazamaza

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7/10 fürs Bild? Also bitte. Was soll man denn tun, damit man die Höchstwertung bekommt, wenn nicht mal ein nagelneuer 4K-Master dafür ausreicht? Hier pfeift die Inkompetenz aus allen Löchern.
Geschrieben: 26 Sep 2013 20:36

Michael Speier

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Vielen dank für die Kritik. Ich dachte schon, diesmal gäbe es nix zu meckern...

Fakt ist, das Bild ist astrein restauriert, und es ist könnte kaum besser sein.
Fakt ist aber auch, dass das Bild keineswegs mit aktuellen Titeln mithalten kann - war auch nicht zu erwarten und ist auch nicht wirklich schlimm.
Aber hätte der Titel die höchste Wertung bekommen, würden sich die Technik-Freaks aufregen.
Wenn du allerdings der Meinung bist, das Bild hätte die gleiche Wertung verdient wie beispielsweise OBLIVION, dann nenn mich ruhig inkompetent. Damit könnte ich nämlich dann leben...


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