Film: 5/10
Bild: 6/10
3D-Effekt: 2/10
Tonqualität: 6/10
Extras: 6/10
Zur Riege der großen Slasher-Stars Freddy Krüger, Jason Vorhees und
Michael Myers gesellte sich 2006 ein übermächtiger Hüne aus den
Sümpfen hinzu: Victor Crowley.
Nach einem äußerst blutigen zweiten Teil folgt nun der dritte Teil
der Reihe, bei dem Adam Green erstmals die Regie an seinen
Kameramann BJ McDonnell abgibt, dafür aber noch als Drehbuchautor
und ausführender Produzent an dem Streifen beteiligt ist. Machen
Sie sich also bereit für einen erneuten Ausflug in die Sümpfe von
New Orleans. Und keine Sorge, die FSK hat dafür gesorgt, dass der
Ausflug mit der deutschen Blu-Ray nicht allzu blutig wird. Rund
zwei Minuten fielen der Schere zum Opfer, um Victor Crowleys
drittes Schlachtfest auf den deutschen Markt zu bringen.
Film:
Der Film geht nahtlos da weiter, wo Teil 2 endete. Marybeth (D.
Harris) hat soeben Victor Crowley (K. Hodder) den Garaus gemacht,
und marschiert blutüberströmt und mit Crowleys Skalp in der Hand
schnurstracks in das nächste Polizeirevier. Dort erwartet sie
Sheriff Fowler (Z. Galligan), der sofort mit seinen Leuten
loszieht, um das von Marybeth beschriebene Massaker zu begutachten.
Um auf Nummer Sicher zu gehen, bestellt er auch gleich noch ein
SWAT-Team dazu, das unter der Leitung von Agent Hawes (D. Mears)
für die nötige Gunpower sorgt. Doch Crowley ist alles andere als
tot und beginnt erneut sein blutiges Handwerk. Währenddessen macht
sich
Fowlers Ex-Frau, die Sensationsreporterin Amanda (C. Williams) mit
Marybeth auf den Weg, um Crowley ein für alle Mal auszuschalten,
denn sie weiß, dass Crowley mit einem Fluch belegt ist, den nur
Marybeth brechen kann.
Wie schon in den ersten beiden Teilen ist der Film mit zahlreichen
Genre-Stars gespickt, wobei der Kurzauftritt von Sid Haig (The
Devil’s Rejects) besonders sehenswert ist. Kane Hodder schlüpft
erneut in die Rolle des Victor Crowley. Hodder, der bereits als
Jason Vorhees in vier Teilen des Freitag der 13. Franchise eine
gute Figur machte, ist schon alleine von seiner Statur her
prädestiniert für die Rolle des übermenschlichen Schlächters. Sein
Gegenspieler wird in diesem Teil von Derek Mears gespielt – ein
besonderes Schmankerl, da Mears in dem Relaunch der Freitag der 13.
Reihe in die Rolle des Jason schlüpfte. Somit bietet der Film mehr
oder weniger eine Konfrontation zwischen dem alten und dem neuen
Jason, ein Kampf der Generationen sozusagen. Des Weiteren versuchen
noch Zach Galligan (Waxwork, Gremlins) und Danielle Harris, die wir
noch aus Teil 2 kennen, Crowleys Treiben Einhalt zu gebieten.
Sämtliche Darsteller in diesem Film neigen zu hemmungslosem
Overacting, allerdings darf man davon ausgehen, dass das so sein
soll. Immerhin passt es auch gut zum Film, und unterstreicht den
trashigen Charakter.
Blutig, kompromisslos und brutal. So wie die ersten Filme waren,
ist auch dieser. Horror und Grusel sucht man hier ebenso vergeblich
wie eine sinnvolle Handlung, dafür gibt es aber jede Menge
Eingeweide, abgerissene Gliedmaßen und zahlreiche – teils sehr
kreative – Tötungen. Und so bleibt der dritte Ausflug in den Sumpf
für Genrefans zwar ein ganz vorzüglicher Splatterspaß (wenn auch
die fehlenden zwei Minuten Grund zur Kritik geben), aber leider
eben nur für die.
Bildqualität
- Bildformat: 2,35:1 (16:9 Letterbox) in 1920x1080p Auflösung
Beim Betrachten der Blu-Ray kommt mehr als einmal der Zweifel auf,
ob nicht versehentlich eine DVD im Player rotiert. Richtig scharf
ist das Bild nie, auch die Farben sind eher matt und verwaschen,
zudem viel zu hell und mit einem Hang zum bläulichen.
Schwarzflächen wirken grau und auch das allgegenwärtige
Bildrauschen ist alles andere als schön anzusehen. Nun kann man
natürlich argumentieren, dieser dreckige Look wäre ein gewolltes
Stilmittel, das die Atmosphäre des Streifens unterstreicht. Aber
wirklich HD-tauglich ist das Ganze trotzdem nicht.
3-D-Effekt
Obwohl bereits während der Nachproduktion von Teil 2 die Rede davon
war, den dritten Ableger der Reihe in 3D zu drehen, entschied man
sich dagegen. Nichts desto trotz legt Sunfilm den dritten Teil
dennoch in nachträglich konvertiertem 3D auf, allerdings ist ein
3D-Effekt ist so gut wie nicht vorhanden.
Pop-Out-Effekte, Tiefenwirkung, das alles hat Hatchet 3 leider
nicht. Dafür neigen die schnellen Szenen, von denen es im Film nur
so wimmelt, zu Ghosting-Effekten ohne Ende. Entbehrlich, um es
freundlich auszudrücken.
Zumindest verdunkeln die Gläser der 3D-Brille das Bild soweit, dass
die gräuliche (doppeldeutig!) Farbgebung halbwegs ordentlich
aussieht.
Tonqualität:
- Deutsch DTS HD-Master Audio 7.1
- Englisch DTS HD-Master Audio 7.1
Der größte Teil der 7.1 HD-Master Tonspur kommt klar aus dem
Center. Die restlichen Boxen werden erst dann mit Power
angesteuert, wenn Victor Crowley zuschlägt oder seine Gegner das
Feuer eröffnen. Ansonsten bekommt der Zuschauer nicht viel
Hörenswertes geboten, selbst der Soundtrack hält sich relativ
zurück, außer er wird für Schockmomente eingesetzt. Schade.
Bonus:
- Audiokommentar mit der Produktionscrew
- Audiokommentar mit Regisseur und Darstellern
- Behind the scenes (9:06 Minuten)
- Raising Kane (4:57 Minuten)
- Swamp Fun (8:54 Minuten)
- Trailershow
Gleich zwei Audiokommentare und einige kleinere Features über die
Entstehung des Films finden den Weg ins Bonusmaterial. Eigentlich
super, aber leider alles ohne Untertitel, und somit nur einer
begrenzten Zuschauerzahl zugänglich.
Fazit:
Diese Blu-Ray ist in fast jeder Hinsicht eine herbe Enttäuschung.
Das dreckige, mattfarbige und verrauschte Bild macht alles andere
als einen guten Eindruck. Auch der Ton, welcher immerhin in 7.1
HD-Master vorliegt, ist mit wenigen Ausnahmen sehr
zurückhaltend.
Der Bonusbereich macht in der Vorstellung mit seinen zwei
Audiokommentaren eine gute Figur. Da allerdings keine Untertitel
vorliegen und – lapidar gesagt – alle durcheinander reden, ist
dieses Feature nur Zuschauern mit guten Englischkenntnissen zu
empfehlen.
Was den Film angeht werden die Zensurkürzungen, denen jede
sehenswerte Goreszene zum Opfer fiel, ebenfalls enttäuschen. Von
der Handlung war ohnehin nicht viel zu erwarten, so ist die
Enttäuschung auch nicht allzu groß. Wer jedoch die ersten beiden
Teile mochte, wird auch hier gut bedient. Es wird zerstückelt,
zerhackt, enthauptet und ausgeweidet was das Zeug hält – nur
bekommt man davon (in Deutschland) leider nicht viel zu sehen.
Ansonsten ist Victor Crowley erbarmungslos und effektiv wie eh und
je. Genrefans greifen da wohl eher zum Import, der zwar keine
3D-Version an Bord hat, was andererseits kein großes Manko
darstellt.