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Barbie und ihre Schwestern im Pferdeglück

Gestartet: 23 Sep 2013 07:32 - 2 Antworten

#1
Geschrieben: 23 Sep 2013 07:32

Michael Speier

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Film: 7/10
Bild: 9/10
Tonqualität: 9/10
Extras: 3/10


Und wieder bringt Universal ein weiteres Abenteuer aus dem schier endlos scheinenden Barbie-Universum auf den Markt. Diesmal schlüpft Barbie nicht in die Rolle einer Märchenfigur oder einer literarischen Vorlage, sondern darf ganz sie selbst sein. Und damit sie nicht so alleine ist, wird sie von ihren Schwestern Skipper, Chelsea und Stacey begleitet. Das Drehbuch stammte, wie schon bei dem Barbie-Abenteuer Die Prinzessin und der Popstar aus der Feder von Cydne Clark, einem der Köpfe hinter der Serie Die Oktonauten.


Film:

Barbie macht gemeinsam mit ihren drei Schwestern Urlaub auf einer Reit-Akademie in der Schweiz. Der Reiterhof ist nebenbei auch noch der Austragungsort des diesjährigen Reitwettbewerbs, und so nehmen Barbie und ihre Schwestern auch daran teil, um den Preis für den Hof zu gewinnen und ihn vor dem Bankrott zu bewahren. Dazu benötigt sie aber eines der magischen Pferde, die auch das Wappen des Reiterhofes schmücken.

Die relativ banale Story ist typisch für die Barbie-Geschichten, macht aber dennoch sehr viel Spaß. Im Gegensatz zu den vorherigen Abenteuern darf Barbie hier als sie selbst in Erscheinung treten und bringt noch einige Figuren aus der beliebten Puppenreihe von Mattel mit. Der größte Pluspunkt dieses Streifens ist der Humor, der hier in Form von zahlreichen lockeren Momenten aufblitzt, und sowohl Jung als auch Alt zum Schmunzeln bringt.

Animationstechnisch ist der Film auf dem gleichen Niveau wie seine Vorgänger. Die Figuren sehen eher aus wie Puppen, und auch die Umgebung und die Gebäude sehen eher künstlich aus. Das unterstreicht allerdings für Kinder den Wiedererkennungswert mit ihrem Spielzeug und es fällt deutlich leichter, die Geschichte nachzuspielen oder sich eine eigene Story auszudenken. Daher sollte man diese – zugegeben eher sterile – Animation nicht als Minuspunkt betrachten, sondern eher als Anregung der eigenen Phantasie.

Neben dem typischen Charakter von Barbie, die gewohnt hilfsbereit und konfliktlösend auftritt, ist vor allem ihre Schwester Skipper, die sich inzwischen im Teenager-Alter befindet und mehr Zeit mit ihrem Technikspielzeug als mit den Tieren verbringt, schön herausgearbeitet und voller Spitzen gegen die Jugend von heute. Vor dem Matterhorn stehend glorifiziert sie beispielsweise die hohe Auflösung ihres Tablett-PCs, auf dem das Matterhorn so lebensecht aussieht, als wäre man dort. Natürlich macht sie eine Wandlung durch, was für erwachsene Zuschauer zwar vorhersehbar ist, aber für Kinder dennoch ein Ansporn sein kann. Auch die kleinste Schwester Chelsea, die unbedingt auf ein großes Pferd möchte, dann aber letztendlich erkennt, dass man nicht alles, was man möchte, auch bekommt und weniger oft mehr ist, kann kleine Kinder zum Nachdenken anregen. So ist in Form der vier Schwestern für jedes Alter der Kernzielgruppe eine Identifikationsfigur vorhanden, während die Eltern sich an den herrlichen Nebencharakteren erfreuen, wie etwa dem überkandidelten französischen Reitlehrer oder seinem bösen Bruder, die sich zahlreiche verbale Prügeleien liefern. So wird die Geschichte nicht langweilig und die 75 Minuten vergehen wie im Flug.

Nebenbei ist die Story auch, für Kinderfilmverhältnisse, relativ wendungsreich. Der einfache Reiterausflug wird zum Turnier, der Hof steht wider Erwarten vor finanziellen Schwierigkeiten und nur Barbie kann hier Abhilfe schaffen. Und das legendäre magische Pferd sorgt für eine Spur Fantasy. Zudem gibt es eine pädagogische Botschaft von Freundschaft und Hilfsbereitschaft, herrliche Charaktere und jede Menge Spaß. Perfekte Unterhaltung für Barbie-Fans und solche, die es werden wollen.


Bildqualität

- Bildformat: 1,78:1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080p Auflösung
Das Bild gibt kaum Gründe zur Beanstandung. Zwar sind die Bilder allesamt eher weich und rundlich, und von Detailfülle kann hier auch keine wirkliche Rede sein, aber das ist auch gar nicht so gewollt. Die Figuren sehen aus wie Puppen, bewegen sich flüssig, das Bild ruckelt nicht und die Farben sind strahlend und stabil. Der Film sieht eben genau so aus, wie er aussehen soll.


Tonqualität:

- Deutsch DTS 5.1
- Englisch DTS HD-Master Audio 5.1
- Zahlreiche andere Sprachen ebenfalls in DTS 5.1

Die Tonqualität dieses Animationsfilms bewegt sich nahe an der Perfektion. Stilvoll eingesetzter Score, tolle Umgebungsgeräusche – die man zugegebenermaßen hier nicht erwaret hätte – und eine tolle Signalortung. Lediglich die Dialoge, die zwar astrein verständlich sind, klingen ein wenig dumpf. Ansonsten gibt es hier nichts zu beanstanden. Selbst der Subwoofer kommt ein ums andere Mal zum Einsatz, allerdings nicht in dem Umfang, wie bei vielen anderen Filmen, dafür aber gezielt und treffsicher. Eben auf die Bedürfnisse der kleinen Zuschauer zugeschnitten.


Bonus:

- Patzer (2:14 Minuten)
- Musikvideo (3:33 Minuten)
- Barbie: Life in the Dreamhouse Musikvideo (2:53 Minuten)
- 2 Episoden von Barbie: Life in the Dreamhouse (7:48 Minuten)
- Barbie Trailershow

Das Bonusmaterial ist eher spärlich, macht aber Spaß. Vor allem die verpatzten Szenen und die Life in the Dreamhouse-Episoden, die auch dem erwachsenen Publikum den einen oder anderen Schmunzler abringen.


Fazit:

Bild und Ton bewegen sich auf sehr hohem Niveau. Zwar sind die Bilder nicht sonderlich scharf, aber gerade das zeichnet die Barbie-Filme aus und ist als Stilmittel zu werten. Die Farben sind dafür prächtig und strahlen. Der Ton bietet einige Highlights die man nicht erwartet hätte, und einen großartig abgemischten Score. Lediglich die Dialoge sind ein wenig zu dumpf, aber dafür klar verständlich. Das Bonusmaterial fällt eher spärlich aus, bietet dafür aber ein paar Lacher und einen Einblick in die anderen Barbie Filme.
Der Film selbst ist typische Barbie-Kost mit der üblichen Freundschafts-Botschaft. Darüber hinaus ist der Film spannend, bietet einige schön herausgearbeitete Figuren und ist humorvoller als viele seiner Vorgänger. Ein Film für die ganze Familie, wobei Erwachsene freilich nicht ganz so gut bedient werden wie beispielsweise bei Animationsfilmen aus dem Hause Pixar.
#2
Geschrieben: 24 Sep 2013 14:25

Killswitch

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Auch wenn Bild und Ton recht gut sind kann ich auf den Film verzichten :) Aber Hut ab das du dir Filme mit deinen Kindern reinziehst! Ich würde vorher jede Menge Alkohol benötigen um die Filme durch zu halten :)
#3
Geschrieben: 24 Sep 2013 14:28

VincentVinyl

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Für mich ein Pflichtkauf! Auf diesen Film habe ich als jahrelanger Barbie-Fan insgeheim immer gewartet. Die 7 Punkte sind ja wohl ein Affront! 10 Punkte hätten schon aufgrund der Komplexität der emotionalen Charakterbeziehungen drin sein müssen! Wie fein nuanciert sich die psychologische Tiefe der Persönlichkeiten hier ergibt!

Barbie und ihre Schwestern im Pferdeglück sollte an Film-Schulen jetzt als Pflichtprogramm gelten. Ich hoffe der Film erfährt auf kritischer Ebene noch die Würdigung, die ihm zusteht.

...

Na gut, ich gebs zu, ich hab den Film nicht gesehen ^^. Aber das Review liest sich sehr unterhaltsam, hätte ich nicht gedacht bei diesem Kracher :-).


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