Film: 7/10
Bild: 9/10
Tonqualität: 9/10
Extras: 3/10
Und wieder bringt Universal ein weiteres Abenteuer aus dem schier
endlos scheinenden Barbie-Universum auf den Markt. Diesmal schlüpft
Barbie nicht in die Rolle einer Märchenfigur oder einer
literarischen Vorlage, sondern darf ganz sie selbst sein. Und damit
sie nicht so alleine ist, wird sie von ihren Schwestern Skipper,
Chelsea und Stacey begleitet. Das Drehbuch stammte, wie schon bei
dem Barbie-Abenteuer Die Prinzessin und der Popstar aus der Feder
von Cydne Clark, einem der Köpfe hinter der Serie Die
Oktonauten.
Film:
Barbie macht gemeinsam mit ihren drei Schwestern Urlaub auf einer
Reit-Akademie in der Schweiz. Der Reiterhof ist nebenbei auch noch
der Austragungsort des diesjährigen Reitwettbewerbs, und so nehmen
Barbie und ihre Schwestern auch daran teil, um den Preis für den
Hof zu gewinnen und ihn vor dem Bankrott zu bewahren. Dazu benötigt
sie aber eines der magischen Pferde, die auch das Wappen des
Reiterhofes schmücken.
Die relativ banale Story ist typisch für die Barbie-Geschichten,
macht aber dennoch sehr viel Spaß. Im Gegensatz zu den vorherigen
Abenteuern darf Barbie hier als sie selbst in Erscheinung treten
und bringt noch einige Figuren aus der beliebten Puppenreihe von
Mattel mit. Der größte Pluspunkt dieses Streifens ist der Humor,
der hier in Form von zahlreichen lockeren Momenten aufblitzt, und
sowohl Jung als auch Alt zum Schmunzeln bringt.
Animationstechnisch ist der Film auf dem gleichen Niveau wie seine
Vorgänger. Die Figuren sehen eher aus wie Puppen, und auch die
Umgebung und die Gebäude sehen eher künstlich aus. Das
unterstreicht allerdings für Kinder den Wiedererkennungswert mit
ihrem Spielzeug und es fällt deutlich leichter, die Geschichte
nachzuspielen oder sich eine eigene Story auszudenken. Daher sollte
man diese – zugegeben eher sterile – Animation nicht als Minuspunkt
betrachten, sondern eher als Anregung der eigenen Phantasie.
Neben dem typischen Charakter von Barbie, die gewohnt hilfsbereit
und konfliktlösend auftritt, ist vor allem ihre Schwester Skipper,
die sich inzwischen im Teenager-Alter befindet und mehr Zeit mit
ihrem Technikspielzeug als mit den Tieren verbringt, schön
herausgearbeitet und voller Spitzen gegen die Jugend von heute. Vor
dem Matterhorn stehend glorifiziert sie beispielsweise die hohe
Auflösung ihres Tablett-PCs, auf dem das Matterhorn so lebensecht
aussieht, als wäre man dort. Natürlich macht sie eine Wandlung
durch, was für erwachsene Zuschauer zwar vorhersehbar ist, aber für
Kinder dennoch ein Ansporn sein kann. Auch die kleinste Schwester
Chelsea, die unbedingt auf ein großes Pferd möchte, dann aber
letztendlich erkennt, dass man nicht alles, was man möchte, auch
bekommt und weniger oft mehr ist, kann kleine Kinder zum Nachdenken
anregen. So ist in Form der vier Schwestern für jedes Alter der
Kernzielgruppe eine Identifikationsfigur vorhanden, während die
Eltern sich an den herrlichen Nebencharakteren erfreuen, wie etwa
dem überkandidelten französischen Reitlehrer oder seinem bösen
Bruder, die sich zahlreiche verbale Prügeleien liefern. So wird die
Geschichte nicht langweilig und die 75 Minuten vergehen wie im
Flug.
Nebenbei ist die Story auch, für Kinderfilmverhältnisse, relativ
wendungsreich. Der einfache Reiterausflug wird zum Turnier, der Hof
steht wider Erwarten vor finanziellen Schwierigkeiten und nur
Barbie kann hier Abhilfe schaffen. Und das legendäre magische Pferd
sorgt für eine Spur Fantasy. Zudem gibt es eine pädagogische
Botschaft von Freundschaft und Hilfsbereitschaft, herrliche
Charaktere und jede Menge Spaß. Perfekte Unterhaltung für
Barbie-Fans und solche, die es werden wollen.
Bildqualität
- Bildformat: 1,78:1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080p Auflösung
Das Bild gibt kaum Gründe zur Beanstandung. Zwar sind die Bilder
allesamt eher weich und rundlich, und von Detailfülle kann hier
auch keine wirkliche Rede sein, aber das ist auch gar nicht so
gewollt. Die Figuren sehen aus wie Puppen, bewegen sich flüssig,
das Bild ruckelt nicht und die Farben sind strahlend und stabil.
Der Film sieht eben genau so aus, wie er aussehen soll.
Tonqualität:
- Deutsch DTS 5.1
- Englisch DTS HD-Master Audio 5.1
- Zahlreiche andere Sprachen ebenfalls in DTS 5.1
Die Tonqualität dieses Animationsfilms bewegt sich nahe an der
Perfektion. Stilvoll eingesetzter Score, tolle Umgebungsgeräusche –
die man zugegebenermaßen hier nicht erwaret hätte – und eine tolle
Signalortung. Lediglich die Dialoge, die zwar astrein verständlich
sind, klingen ein wenig dumpf. Ansonsten gibt es hier nichts zu
beanstanden. Selbst der Subwoofer kommt ein ums andere Mal zum
Einsatz, allerdings nicht in dem Umfang, wie bei vielen anderen
Filmen, dafür aber gezielt und treffsicher. Eben auf die
Bedürfnisse der kleinen Zuschauer zugeschnitten.
Bonus:
- Patzer (2:14 Minuten)
- Musikvideo (3:33 Minuten)
- Barbie: Life in the Dreamhouse Musikvideo (2:53 Minuten)
- 2 Episoden von Barbie: Life in the Dreamhouse (7:48
Minuten)
- Barbie Trailershow
Das Bonusmaterial ist eher spärlich, macht aber Spaß. Vor allem die
verpatzten Szenen und die Life in the Dreamhouse-Episoden, die auch
dem erwachsenen Publikum den einen oder anderen Schmunzler
abringen.
Fazit:
Bild und Ton bewegen sich auf sehr hohem Niveau. Zwar sind die
Bilder nicht sonderlich scharf, aber gerade das zeichnet die
Barbie-Filme aus und ist als Stilmittel zu werten. Die Farben sind
dafür prächtig und strahlen. Der Ton bietet einige Highlights die
man nicht erwartet hätte, und einen großartig abgemischten Score.
Lediglich die Dialoge sind ein wenig zu dumpf, aber dafür klar
verständlich. Das Bonusmaterial fällt eher spärlich aus, bietet
dafür aber ein paar Lacher und einen Einblick in die anderen Barbie
Filme.
Der Film selbst ist typische Barbie-Kost mit der üblichen
Freundschafts-Botschaft. Darüber hinaus ist der Film spannend,
bietet einige schön herausgearbeitete Figuren und ist humorvoller
als viele seiner Vorgänger. Ein Film für die ganze Familie, wobei
Erwachsene freilich nicht ganz so gut bedient werden wie
beispielsweise bei Animationsfilmen aus dem Hause Pixar.