Geschrieben: 20 Sep 2013 15:19
Arielle, die Meerjungfrau 2: Sehnsucht nach dem
Meer
Story 5
Bild 8
Ton 7
Extras 3
Gesamt 6
Der 2000 veröffentlichte Direct-to-Video-Film Arielle: Die
Meerjungfrau 2 (Sehnsucht nach dem Meer) ist eine direkte
Fortsetzung des Disney-Klassikers von 1989. Dieses Mal steht aber
nicht Arielle selbst, sondern ihre Tochter im Mittelpunkt des
Geschehens. Erstmals ist die Fortsetzung nun in HD zu haben,
entweder als Einzelveröffentlichung oder im Rahmen der
Arielle-Trilogie.
Story
Arielle hat sich nach den Geschehnissen des ersten Films an Land
mit Prinz Erik eine Familie aufgebaut. Ihre gemeinsame Tochter
Melody fühlt sich jedoch zu den Ursprüngen ihrer Mutter, der Welt
unter dem Meer, hingezogen. Gegen die Warnungen ihrer Eltern wagt
sie den Sprung in die See und findet sich plötzlich mitten im Kampf
zwischen ihrem Großvater Triton, dem Herr über die sieben Meere und
der bösen Meerhexe Morgana wieder. Es kommt, wie es kommen muss:
Auch Arielle muss ins Meer zurückkehren.
Disney hat bereits Mitte der 1990er begonnen
Direct-to-DVD-Fortsetzungen zu seinen erfolgreichen Kinofilmen zu
produzieren. In den USA sind diese Werke auch als „Cheapquels“
bekannt, da sie in der Regel nicht nur weit hinter den Qualitäten
der Originale zurückbleiben, sondern auch bei den Animationen zu
wünschen übrig lassen. Arielle: Die Meerjungfrau 2 (Sehnsucht nach
dem Meer) reiht sich im Mittelfeld dieser Riege ein. Im Grunde ist
der Film größtenteils eine Art umgekehrte Version des ersten Films,
da dieses Mal nicht die Sehnsucht nach dem Land, sondern nach dem
Meer den Kernpunkt der Handlung bildet. Abermals wird König Triton
von einer Meerhexe bedroht und eine kleine Meerjungfrau ist am Ende
die Retterin.
Befremdlich ist, wie sehr man dabei die großartigen Charaktere des
ersten Teils verdreht hat. So wird aus der einst verspielten und
verträumten Arielle eine arg autoritäre Mutter, während die zuvor
lebenslustige Krabbe Sebastian nur noch herummeckert, weil sie sich
mit Melody herumärgern muss. Neue Comic-Relief-Figuren wie der
Pinguin und das Walross visieren dabei vor allem ein sehr junges
Publikum an, das auch am ehesten Gefallen an dieser Fortsetzung
finden wird.
Arielle: Die Meerjungfrau 2 (Sehnsucht nach dem Meer) ist für
Kinder eine durchaus nette, aber überflüssige Fortsetzung, welche
zu großen Teilen die Handlung des Erstlings übernimmt und lediglich
neu einfärbt. Schade ist, dass man beliebte Charaktere in ein
schlechtes Licht rückt, so dass sie deutlich unsympathischer wirken
als noch im Erstling. Da kann man die Argumentation der Meerhexe
Morgana, die Arielle als ungerechte Mutter verunglimpft, sogar
nachvollziehen. Nun denn, kurzweilig ist diese Fortsetzung dennoch
und sie wird vor allem jungen Zuschauern durchaus Spaß
machen.
Bildqualität
Videocodec AVC-MPEG4, Ansichtsverhältnis 1,78:1, Auflösung
1080p
digitale Produktion ohne Filmkorn
relativ simpler Zeichenstil schränkt Detailgrad ein
sehr gute Schärfe und knallige Farben
ausgwogene Kontraste, kräftiges Schwarz
An der Bildqualität gibt es nur wenig zu kritteln. Manchmal tauchen
einige leicht unsaubere Farbverläufe auf und zudem schränkt der
simple Zeichenstil den Detailgrad von Haus aus ein. Aufgrund seiner
digitalen Ursprünge punktet Arielle: Die Meerjungfrau 2 aber mit
extrem kräftigen Farben und einem Bild frei von Korn oder Rauschen.
Die im Verhältnis zum Original minimalistischen Animationen mögen
nicht jedermanns Sache sein, technisch hat Disney aber einen sehr
guten Transfer abgeliefert.
Tonqualität
Deutsch (DTS-HD HR 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1),
uvm.
trotz 5.1 sehr front- und dialoglastige Abmischung
verspielter Soundtrack kommt gut zur Geltung
gleiche Synchronsprecher wie beim ersten Teil (1998-Version)
englischer Ton mit mehr Wucht im Bassbereich
Arielle: Die Meerjungfrau 2 gibt sich akustisch eher unspektakulär
und verschreckt somit selbst die Kleinsten nicht. Im Zentrum stehen
die Dialoge. Surround-Atmosphäre kommt kaum auf, denn selten
verirren sich Umgebungsgeräusche auf die hinteren Boxen. Am ehesten
punktet die 5.1-Abmischung bei den Musik-Einlagen, die sich über
alle Lautsprecher ausbreiten dürfen. Der englischsprachige Mix gibt
sich ähnlich verhalten, ist im Bassbereich allerdings minimal
stärker.
Ausstattung
Auf der Blu-ray sind nur zwei Extras enthalten. Zum einen ist der
klassische Disney-Kurzfilm Meerbabies (HD, ca. 8:30 Min.) mit von
der Partie. Er erzählt die Geschichte einiger kleiner
Meerjungfrauen und deren erster Erkundung des Unterwasserlebens. In
SD mit etwa zwei Minuten Spielzeit findet sich noch das zusätzliche
Lied „Gonna Get My Wish“ - ausschließlich auf Englisch mit
deutschen Untertiteln. Immerhin ist dieser Clip voll
animiert.
Fazit
Der simple Animationsstil von Arielle: Die Meerjungfrau 2 belegt
die Direct-to-Video-Herkunft des Films – die technische Umsetzung
in HD stimmt allerdings. Auch akustisch gibt man sich bei dieser
Fortsetzung des Disney-Klassikers verhalten aber ohne qualitativ
herausstehende Makel. Das Extrapaket ist leider recht schmal,
enthält für Retro-Fans aber immerhin den klassischen Kurzfilm
Meer-Babies. Arielle: Die Meerjungfrau 2 (Sehnsucht nach dem Meer)
ist ähnlich aufgebaut wie das Original, ohne dessen Charme auch nur
ansatzweise zu erreichen. Schade, dass man die einst verspielte
Arielle zur autoritären Mutterfigur transformiert hat und ihr
ohnehin nur noch eine kleine Rolle zugesteht. Im Ergebnis werden
vor allem kleine Kinder, die große Fans des Originals sind, an
dieser Fortsetzung ihre Freude haben. Ältere Zuschauer schmunzeln
vielleicht ein ums andere Mal, ärgern sich aber über die
Veränderungen bei ihren geliebten Figuren, die nicht so recht ins
Bild passen. Am Ende ist Arielle: Die Meerjungfrau 2 somit in
erster Linie Familien mit kleinen Kindern oder beinharten
Disney-Sammlern zu empfehlen. (anw)
Kaufempfehlung
6 von 10
Die Kaufempfehlung der Arielle, die Meerjungfrau 2: Sehnsucht nach
dem Meer Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter
Berücksichtigung der Story berechnet.
Testgeräte Panasonic TX-P65VT50E
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Geschrieben: 20 Sep 2013 16:22
Danke für das Review
In meinem Fall hat mir der Film einmal gereicht. Eine erneute
Sichtung ist nicht mehr nötig.