Zitat:
Zitat von Anthrazen
Und das sollte der Standard sein? Nur das zeichnet dann einen guten
Film aus? Wenn ich mir die Grausamkeiten der Welt anschauen will,
dann muss ich nur die Realität abzeichnen und fertig ist der
Alptraum.
Nichts anderes ist American Sniper. Er ist ein Abbild dieser Welt.
Mit all seiner Grausamkeit, Kaltblütigkeit und den
Nationalstolz.
Ich hab vor kurzem Lone Survivor gesehen (welcher für Dich ja auch
schlecht ist). Eben hier wird nüchtern erzählt, was war: das
Scheitern von Seals aufgrund einer schlecht geplanten
Operation.
Ich möchte Dir nicht zu nah treten, aber ich habe das Gefühl (und
nicht nur bei Dir), dass Du Dich mehr mit diesen Themen
beschäftigen müsstest, um die Psychologie hinter diesen Menschen zu
verstehen. Ob diese nun negativ ist oder nicht, sei dahin gestellt.
Das setzt aber voraus, dass man sich dafür interessiert.
Ich denke nur, dass die im Unterton recht aggressiv gestalteten
Antworten zeigen, dass jene Sphären nicht Dein Gebiet sind.
Ich könnte hier auch noch einen längeren Absatz über das Dasein
eines Scharfschützen schreiben. Denn gerade hier wird grundsätzlich
der kaltblütige Killer dargestellt, der Feige ist. Ein
Scharfschütze tötet präzise. Punkt. Was er dafür leistet liegt
außerhalb der Denkweise der meistens Menschen. Und wer sich
vormacht wir sollten alle in einer glücklich bunten Welt leben, der
belügt sich selber. Dafür müssten erstmal ganz andere Schritte
getan werden, die die Menschheit in ihren Grundfesten erschüttern
würden.
Aber egal.
Psyhcologie und Philosophie sind genau die Themen, welche ich
ständig in meiner Frezeit herausarbeite und mein Interessengebiet
darstellen. Weshalb mein genereller filmischer Anspruch hoch ist
und ich sehe es ganz anders bei deinen von dir genannten
Filmen.
Vertrauen wir einfach auf Godard's Spruch (auch wenn ich seine
Filme nicht sonderlich mag): "Die Wahrheit 24 Mal in der Sekunde"
und eben dem Prinzip kommt kaum ein Film an Idi i Smotri heran.
Naja, heran sowieso nicht.
Ist auch der einzige Kriegsfilm, dem ich jemals die Höchstwertung
gegeben habe. Weitere wichtige und wertvolle Beiträge sind der
Abgesang auf den Amerikanismus schlechthin "Apocalypse Now" und der
höchst poetische (im Gegensatz zum schwachen "Der schmale Grat")
"Iwan's Kindheit" von meinem Nummer 1 Liebling Andrei Tarkovsky.
Man müsste nur diese 3 Werke sehen, nicht schauen, und man hätte in
diesem Bereich auf ewig ausgesorgt. Dann kommen die
Referenzvergleiche zu anderen Werken von ganz alleine, ohne, dass
man es wirklich beabsichtigt.
Ich weis auch nicht, warum das hier zum großen Thema wird. Es ist
meine Meinung, die auch nur mich, mein Empfinden, meinen Geschmack
und Anspruch deutet, fernab einer Mobilisierung der
allgegenwärtigen Masse.
Und hast du den Film denn überhaupt gesehen? Wenn zuvor geschrieben
wurde, dass lediglich ich ihn nur gesehen haben soll (hatte
Movieman geschrieben)?
Ich werde das Gefühl nicht los hier irgendwen beleidigt zu haben,
sollte dies euer Eindruck sein, dann bitte ich um Entschuldigung,
aber das war keineswegs meine Absicht bzw. Intention dahinter. Habe
hier nur meinen Eidruck gepostet, wie jeder andere und damit sollte
es eigentlich gewesen sein.
Meine Top-3 2016(so
far):
1.
The Assassin
2.
The Revenant
3.
Anomalisa
Most Wanted:
It's Only the End of the World, Son of Saul, The Neon
Demon, Der Nachtmahr, Der Schamane und die Schlange, Arabian
Nights, A Lullaby to the Sorrowfull Mystery