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Das Ende der Welt - Die 12 Prophezeiungen der Maya - 3D

Gestartet: 16 Aug 2013 07:16 - 0 Antworten

#1
Geschrieben: 16 Aug 2013 07:16

Michael Speier

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Film: 5/10
Bild: 8/10
3D: 2/10
Ton: 8/10
Extras: 2/10

Okay, okay, die Mayas hatten Unrecht – die Welt, wie wir sie kennen, ist NICHT am 21. Dezember des Jahres 2012 untergegangen, und wir müssen weiterhin unserer Erwerbstätigkeit nachgehen, Steuern zahlen und schlechte Filme ansehen. Aber wenigstens kommen viele schlechte Filme in 3D auf den Markt, wodurch sie für ein Publikum interessant werden, die besagte Filme sonst links liegen gelassen hätten. Hin und wieder kann es passieren, dass sich unter all dem Ausschuss aber auch mal eine Perle verbirgt, die erst durch die nachträglich künstliche Aufwertung durch die dritte Dimension Aufmerksamkeit erhält, und so die Anerkennung bekommt, die sie verdient. Wie gesagt, hin und wieder. Ausgesprochen selten, aber es passiert. Ob es Regisseur Steven R. Monroe (I spit on your grave von 2010) bei dem für den SyFy-Channel produzierten Fernsehfilm Das Ende der Welt – Die 12 Prophezeiungen der Mayas gelungen ist, ein solches Schmuckstück zu kreieren, versucht dieses Review in einem aufopfernden Selbstversuch herauszubekommen.


Film

Es ist kurz vor Weihnachten 2012, und in der Kleinstadt Calvary mehren sich merkwürdige Naturereignisse. Eisspeere fallen vom Himmel, aus den Leitungen kommt rotes Wasser, und lediglich Jaceys Großmutter erkennt darin die Vorzeichen der Apokalypse! Denn Oma ist die Auserwählte, und ihre Enkelin Jacey (M. Apanowicz) ist ihre Nachfolgerin, denn sie hat das Geburtsmal! Also übergibt sie ihr den Ring, mit deren Hilfe Jacey den Weltuntergang aufhalten kann, vorausgesetzt, sie findet noch die anderen vier goldenen Ringe aus dem Weihnachtslied, das in Wirklichkeit eine überlieferte Prophezeiung der Maya ist!

Zugegeben, die Story klingt sehr wirr und schon vom Prinzip her eher lächerlich. Aber ehrlich gesagt ist sie sogar ziemlich gut. Die 12 Katastrophen der Weihnacht (so lautet übrigens auch der Originaltitel) erweckt das bekannte Weihnachtslied „12 Days of Christmas“ zum Leben und interpretiert Weltuntergangsszenarien hinein, dass sich die Balken biegen. Aber wenigsten ist diese Idee – so verrückt sie auch klingt – ausgesprochen kreativ und bietet mannigfaltige Möglichkeiten. Mystische Zeichen, mysteriöse Bücher und ein Auserwählter, der den Weltuntergang aufhalten kann. Albern, dämlich, aber hey, immerhin spannend! Leider neigen die Dialoge stellenweise dazu, unfreiwillig komisch zu sein. Immerhin wird die Weltuntergangsgeschichte geradlinig erzählt, kommt ohne größere Umschweife zur Sache und versteht dabei zu unterhalten.

Religiöse Fanatiker, die den Tod der Protagonistin verlangen runden die Sache ab, die dadurch zusätzlich an Spannung gewinnt. Auch sonst bietet der Film zahlreiche Anspielungen auf die Bibel, was sich schon in den Hauptrollen (Joseph, Marie und Jacey) bemerkbar macht. Mit den Maya hat das alles nicht viel zu tun – aber da die Weltuntergangsprophezeiung für den 21.12. von ihnen kommt, wurden sie eben in die Story integriert, und zwar ausgesprochen lächerlich. Wenigstens wissen wir jetzt, dass sie uns eines der bekanntesten Weihnachtslieder der Welt spendiert haben, und was es in Wirklichkeit bedeutet. Die Darsteller machen ihre Sache erstaunlich gut. Vor allem die Kanadierin Magda Apanowicz aus dem Battlestar Galactica Spin-Of Caprica spielt ihre Rolle überzeugend und souverän.

Bildqualität

Bildformat: 16:9 Vollbild in 1920x1080p Auflösung

Das Bild wartet mit einer ganz hervorragenden Schärfe auf, die besonders in den Totalen mit haufenweise kleinsten Details wie Hautporen und kleinen Härchen punktet. Auch in den Halbtotalen und in Panoramaaufnahmen sieht das Bild noch ganz ausgezeichnet aus. Der Kontrast ist ideal, die Schwarzflächen ebenfalls. Lediglich die etwas trübe Farbgebung und die zu flüssigen Bewegungen weisen auf die Fernsehherkunft des Streifens hin, und können diese auch nicht verbergen. So sieht der Film zu jedem Zeitpunkt nach Fernsehproduktion aus, was nicht unbedingt schlecht sein muss, aber eben keinerlei Kinofeeling aufkommen lässt.


Bild 3D

Ein 3D-Effekt ist quasi nicht vorhanden, und das Bild unterscheidet sich im Prinzip nicht von der 2D Version. Nur ganz geringe Tiefenwirkung, hin und wieder hebt sich mal ein Fahrzeug oder eine Person aus der Menge ab, aber ansonsten kann man sich das Aufsetzen der Brille sparen. Dabei fehlte es nicht an Möglichkeiten! Umherfliegende Eisspeere, Tornados die alles durch die Gegend schleudern – aber nicht ein Pop-Up-Effekt! Zumindest bleibt die Schärfe auch in der 3D Version erhalten und Ghosting konnte auch nicht festgestellt werden.


Tonqualität

Deutsch DTS-HD Master Audio 7.1
Englisch DTS-HD Master Audio 7.1

Tontechnisch wurde wieder einmal, wie so häufig bei billigen Titeln, das Beste aufgefahren, was es zu bieten gibt, ohne dabei auch nur ansatzweise die Möglichkeiten zu nutzen. Rundumbeschallung bietet nur die Musik, die Dialoge spielen sich fast ausschließlich auf der Front ab und auch Nebengeräusche sind nur selten zu orten. Dynamik lässt die Tonspur ebenfalls vermissen, und so bleibt der Eindruck einer künstlich aufgeblasenen Tonspur leider negativ haften.


Ausstattung

Behind the Scenes Feature (20:24 Minuten)
Trailer
Trailershow

Das einzige Extra ist ein 20 Minütiges Feature, das im Großteil aus Interviews besteht und die Hintergründe des Films beleuchtet. Deutsche Untertitel wären zwar schön gewesen, aber interessanter würde das Feature dadurch auch nicht werden. Der Interessierte B-Katastrophenfilm-Fan darf sich dann noch an weiteren Trailern zu artverwandten Streifen erfreuen.


Fazit

Das Bild ist zwar schön scharf, bietet haufenweise Details, aber von der Farbgebung und Beleuchtung her sieht man dem Film seine Fernsehherkunft an, wodurch leider kein richtiges Kino-Feeling entsteht. Der 3D Effekt ist quasi nicht vorhanden und bietet – trotz zahlreicher potentieller Möglichkeiten – keinerlei Pop-Ups oder andere Sehenswürdigkeiten. Der Ton, der immerhin in einer 7.1 HD-Tonspur daherkommt, klingt unglaublich undynamisch und bietet leider kaum Highlights, andererseits aber auch keine Ausfälle. Auch die Extras bieten keinen echten Mehrwert und liegen zudem nur in Englisch und ohne Untertitel vor. Der Film wartet mit einer interessanten Story auf, die zwar spannend ist, aber leider an mangelndem Budget kränkelt. Einen Weltuntergang oder großartige Katastrophen-Szenarien zeigt der Streifen zwar nicht, dafür aber eine spannende Schatzsuche-Geschichte und haufenweise mysteriöse Geheimnisse. Unterhaltsamer Sci-Fi-Abenteuer-Streifen, der teilweise unfreiwillig komisch, aber durchaus unterhaltsam ist. Kann man sich definitiv ansehen, vorausgesetzt man nimmt ihn nicht zu ernst


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