Mad Max 2 - Der Vollstrecker (Neuauflage)

Story 9
Bild 8
Ton 6
Ausstattung 5
Gesamt 6

Mad Max – Der Vollstrecker ist ein Meilenstein des australischen Films und baute den Erfolg des hierzulande indizierten Erstlings international aus. Mel Gibson gibt sich ein zweites Mal als wortkarger Held ein Stelldichein und durchstöbert eine postapokalyptische Welt nach den letzten Benzinvorräten. Nach der Erstauflage aus dem Jahr 2007 erscheint der Film 2013 in einer neuen Auflage mit neuem Videocodec und verlustfreiem Originalton.

Story

Die Welt ist vor die Hunde gegangen und der ehemalige Polizist Max (M. Gibson) ist nach dem Tod seiner Familie nur noch jeden Tag auf der Jagd nach dem nächsten Benzinkanister. Denn Treibstoff ist in dieser zerrütteten Welt rar, aber dennoch das einzige Mittel für Max, um seine einsame Reise fortzusetzen. Als er eine schwer bewaffnete Raffinerie entdeckt und von einem besseren Leben im Norden erfährt, scheint es für Max Hoffnung zu geben. Allerdings ist er nicht der einzige, der an den Treibstoffvorräten im Lager Interesse hegt.

Mad Max – Der Vollstrecker aus dem Jahr 1981 spielt drei Jahre nach den brutalen Ereignissen des Erstlings. Die Zivilisation ist endgültig zusammengebrochen, was sich auch im Szenario niederschlägt. In der australischen Einöde sucht Max täglich nach Benzin, um seine Odyssee fortzusetzen. Worte fallen dabei wenige, Körper umso mehr. Mad Max – Der Vollstrecker und sein Vorgänger haben das Genre der postapokalyptischen Filme ähnlich geprägt wie Ridley Scotts Blade Runner. Dabei sind beide Filme fast polare Gegensätze. Während in Blade Runner ein von Regen durchtränktes, urbanes Szenario und moderne Technik die Geschichte prägen, zeigt Mad Max eine leergefegte Einöde, in der die Menschen mit spartanischen Mitteln ums Überleben kämpfen. Heute erkennt man den Einfluss von Max Mad beispielsweise extrem in den Spielen der Reihe Fallout, welche speziell den gladiatorähnlichen Kleidungsstil der Menschen nahezu 1:1 übernommen haben.

Im Grunde lebt Mad Max – Der Vollstrecker fast ausschließlich von diesem düsteren Zukunftsszenario. Der Film beschränkt sich auf wenige, minimalistische Dialoge und lässt lieber Handlungen sprechen. Speziell die Actionszenen und Verfolgungsjagden beeindrucken. Regisseur George Miller brachte damals das Leben seiner Stuntmänner in einer Weise in Gefahr, die heute kein Studioboss mehr durchgehen lassen würde. Gleichzeitig setzte besonders das Finale Maßstäbe für nachfolgende Filme und bestimmt bis heute die Art und Weise, wie Regisseure rasante Fahrszenen inszenieren. Zurecht gilt Mad Max – Der Vollstrecker als Klassiker des Action-Genres und verpasste auch dem international damals noch unbekannten Mel Gibson einen gehörigen Karriereschub. Dieser Film hat nicht nur postapokalyptische Filmen im speziellen und Action-Streifen im Allgemeinen, sondern auch andere Franchises wie die Videospielreihe Fallout geprägt. Den Erstling muss man als Vorgeschichte übrigens nicht zwangsweise gesehen haben, denn die Handlung steht größtenteils für sich.

Bildqualität
Videocodec MPEG4-AVC, Ansichtsverhältnis 2,40:1, Auflösung 1080p

gleiches Master wie bei der Erstauflage der Blu-ray

nur geringe Qualitätssteigerung durch verbesserte Kompression

in Nachtszenen sehr starkes Filmkorn / Schwarz verschluckt Details

für das Alter sehr gute Detailzeichnung und Schärfe

Im Gegensatz zur Blu-ray-Erstauflage liegt Mad Max – Der Vollstrecker statt in VC-1 nun im Codec MPEG4-AVC vor. Warner hat die Bitraten leicht erhöht, greift aber auf das gleiche Master zurück. Im Ergebnis ist die Qualitätssteigerung zur Erstauflage marginal und dürfte nur auf sehr großen Bilddiagonalen auffallen. Wer die erste Blu-ray besitzt, sollte den Neukauf genau abwägen. Insgesamt überzeugt die Bildqualität, denn die Schwächen in Nachtszenen liegen an den Produktionsbedingungen des Films – nicht an der aktuellen HD-Auswertung.

Tonqualität
Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1)

zur Erstauflage identische deutsche Tonspur

extrem frontlastiger Mix

ausgezeichnete Dialogverständlichkeit

schwache Bässe und kaum Nutzung der Rears

Mad Max – Der Vollstrecker bietet vor allem auf dem Papier eine Surround-Abmischung, denn in der Praxis verlagert sich das Geschehen fast ausschließlich auf die Front. Selbst Action-Szenen punkten somit akustisch kaum. Wer des Englischen mächtig ist, sollte daher unbedingt zum Originalton greifen, der den tollen Soundtrack aus der Feder Brian Mays sowie die Umgebungsgeräusche weit atmosphärischer herausarbeitet.

Ausstattung

Warner belässt bei den Extras alles beim Alten. Auf der Disc findet sich ein Audiokommentar von Regisseur George Miller und Kameramann Dean Semler. Beide enthüllen die zum Teil experimentellen Produktionsbedingungen und geben tiefe Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Films. Spaß macht auch die kurze Einführung des Filmkritikers Leonard Maltin (SD, 3,37 Min.) Zuletzt befindet sich noch der Kinotrailer (SD, 2:32 Min.) auf der Blu-ray.

Fazit

Wer die Erstauflage besitzt, kann auf die neue Blu-ray verzichten, es sei denn er nutzt eine sehr große Leinwand. So greift Warner auf dasselbe Master zurück wie schon bei der HD-Version aus dem Jahr 2007. Immerhin bietet man nun aber eine leicht verbesserte Kompression. Für den deutschen Ton ist alles beim Alten geblieben, während der Originalton erstmals verlustfrei vorliegt und somit für Interessierte am ehesten als Kaufgrund gilt. Denn auch bei den Extras fehlen leider Neuzugänge. Mad Max – Der Vollstrecker ist definitiv ein Action-Klassiker und verhalf den am Dreh beteiligten vor und hinter der Kamera zum internationalen Durchbruch. Die Einflüsse des Films findet man noch heute in Filmen wie Book of Eli oder Videospielen wie der Reihe Fallout. Lediglich die dialogarme Machart dürfte nicht jedermanns Sache sein, verstärkt die raue Stimmung des Films aber enorm. Somit gibt es wenig, was gegen den Kauf dieser Blu-ray-Neuauflage sprechen könnte – außer dem Besitz der ersten Version aus dem Jahr 2007. (anw)

Danke für nen nettes für nen netten ;).

Hab ihn schon, weiss jetzt aber aus dem Stehgreif nicht, obs die Erstauflage ist oder nicht. Bin am überlegen, ob ich mir die Trilogie hole....

Danke für dein Review!

In Spanien gibt es die Trilogie als Sonderedition (dieses Benzinkanister-Dingens) für 18 Euro vorbestellbar. Selbst mit Versandkosten würde sich das lohnen. Soll komplett mit dt. Ton sein, so wie ich das bisher verstanden habe :-).

Zwischen Neuauflage und Erstauflage ist sonst kein großer Unterschied. Wenn du die alte Auflage schon hast und jetzt kein extremer Fan bist, würde ich mir den Film nicht unbedingt nochmal neu kaufen.

Habe mir die Trilogie gekauft und bereue den Kauf nicht, geile Filme :thumb:

Colles Review:thumb: Ich bin drauf gespannt :)

Freue mich schon auf meinen UK Kanister :D